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Atlantis in London

Atlantis in London

Titel: Atlantis in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in eine bestimmte Richtung gegen den Himmel, als würde sie von dort etwas erwarten.«
    »Das ist ihr Problem.«
    »Ich schmeiße sie morgen raus!« Er nickte und drehte sich um. »Jetzt werde ich ihr einige verdammt unangenehme Fragen stellen.« Er wollte den Raum verlassen, Suko aber hielt den Mann mit einem harten Griff am Arm fest.
    »Bitte nicht so voreilig. Und sprechen Sie die Person auch nicht auf unseren Verdacht hin an.«
    »Warum nicht?«
    »Lassen Sie mich das machen, ich…«
    Jemand stieß die Tür auf. Es war Betty Hazelwood, die ihren Kopf ins Zimmer streckte. »Sie kommen alle zusammen, Ken.«
    »Was?«
    »Ja, Fahrgemeinschaften.«
    »Sind die Eltern…«
    »Komm selbst schauen.«
    »Okay, ist gut.«
    Er fragte Suko. »Gehen Sie mit mir?«
    »Sicher.«
    »Keine Sorge«, sagte Hazelwood zu seiner Frau. »Ich komme mit dem Inspektor gut zurecht.«
    »Das ist fein.«
    Seit ihr Mann das Haus betreten hatte, war sie mehr in das zweite Glied gedrängt worden. Hazelwood gehörte noch zu den Leuten, die das Sagen hatten.
    Schwungvoll riss er die Haustür auf, ging nach draußen und blieb schon sehr bald stehen. Suko hörte ihn fluchen und sah Sekunden später den Grund für den Wutausbruch.
    Zehn Kinder waren angekommen. Nur hatten ihre Eltern sie nicht begleitet, sondern andere Personen. Zehn Kindermädchen!
    Es war ein Bild, das auch Suko überraschte. Alles, was recht war, das hätte er nicht erwartet.
    »Was sagen Sie dazu, Inspektor?«
    »Nichts.«
    »Die waren nicht eingeladen, verdammt. Die hatte ich nicht vorgesehen.«
    »Aber sie wussten, dass all die kleinen Gäste durch Kindermädchen behütet werden.«
    Er nickte sehr langsam. Der Mann sah aus, als würde ihm erst in diesem Moment ein Licht aufgehen. Wie jemand, der lange über ein Problem nachgedacht hatte und bei dem sich erst jetzt die Jalousien hoben.
    »Wissen Sie was, Inspektor? Ich kenne die Kinder alle, ich kenne auch ihre Eltern. Und jetzt kommt der große Hammer…«
    »Sie haben die Kindermädchen alle über die Agentur Rent-a-Nurse engagiert.«
    »Ja, verflucht.«
    »Das ist ein Hammer. Nur fehlen noch die Bristols. Kennen Sie die Familie zufällig?«
    »Natürlich. Frank Bristol hat mir mal bei einer Werbung geholfen. Hin und wieder sehen wir uns noch. Sie sind aber weggezogen. Das ist wirklich ein Hammer zum Quadrat.« Er wollte vorgehen, Suko hielt ihn abermals fest.
    »Nichts überstürzen, Mr. Hazelwood! Wir werden alles beobachten. Noch passiert nichts.«
    »Nein«, murmelte er. »Es ist alles so verdammt normal. Eigentlich zu normal.«
    Er drehte sich um, weil seine Frau ankam. Sofort sprach er auf sie ein, um sich zu erkundigen, ob sie die Kindermädchen eingeladen hatte. Betty wies das von sich, und Suko wunderte sich darüber, wie ruhig und besonnen die Kinder reagierten. Sie rannten nicht los, sondern blieben dicht bei den Mädchen. Wie dressiert…
    Was hatten die Kindermädchen mit den kleinen Geschöpfen vor? Wo bestand die Verbindung zu Atlantis?
    Er wusste keine Antwort. Als die letzte Autotür zufiel, hörte es sich an wie ein Schuss.
    Hintereinander machten sich die Kinder mit ihren Aufpasserinnen auf den Weg. Sie waren sehr folgsam. Keines tanzte aus der Reihe, und auf ihren kleinen Gesichtern blieb das Lächeln wie angeklebt. Sie wussten auch, wohin sie zu gehen hatten. Über einen Weg am Haus vorbei, und sie waren sehr bald außer Sichtweite.
    Ken Hazelwood hatte sich noch immer nicht beruhigt. »Hören Sie, Inspektor. Das ist hier nicht normal, und das wissen Sie selbst. Sie müssen Verstärkung anfordern.«
    »Warum?«
    »Zu zweit kommen wir…«
    »Ruhig, Mr. Hazelwood, ganz ruhig. Wie soll ich diese Verstärkung begründen? Ist einem der Kinder vielleicht ein Haar gekrümmt worden? Haben Sie etwas gesehen?«
    »Nein, das nicht, aber…«
    »Nichts aber, Mr. Hazelwood. Ich würde mich lächerlich machen, wenn ich jetzt Kollegen alarmiere. Sie würden nichts finden, nur eine Kindergesellschaft.«
    Hazelwood überlegte. »Ja, Inspektor, da haben Sie wohl recht. Ich bin in meiner Sorge wohl etwas über das Ziel hinausgeschossen. Tut mir echt leid. Aber was machen wir?«
    »Wir werden bei der Feier anwesend sein.«
    »Richtig mitmischen oder…«
    »Nein, erst mal im Hintergrund.«
    Nach dieser Antwort hörten die beiden Männer das laute Kinderlachen und auch die Rufe. Mike war dabei, seine kleinen Gäste der Reihe nach zu begrüßen.
    Ken holte ein Tuch aus der Tasche und wischte den Schweiß aus seinem Gesicht.

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