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Atme - wenn du kannst!

Atme - wenn du kannst!

Titel: Atme - wenn du kannst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Hogan
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sein.
    „Dieser Hurrikan könnte uns sowieso eine Menge Ärger einbringen“, meinte nun einer der anderen Männer. „Die Küstenwache und die Marine werden jetzt jedes verfügbare Schnellboot und Flugzeug in dieses Gebiet jagen, um nach Überlebenden Ausschau zu halten. Ich bin überhaupt nicht scharf darauf, denen zu begegnen. Die stellen nämlich für meinen Geschmack zu viele Fragen. Und die lassen sich auch von unseren Waffen nicht beeindrucken.“
    „Glaubst du, daran hätte ich nicht gedacht, Zachary?“, gab Bruce zurück. „Ich bin nicht umsonst euer Anführer. Vom Meer aus kann man unsere Jacht nicht erkennen, weil wir hinter der südlichen Landzunge ankern. Okay, aus der Luft müsste das Schiff zu erkennen sein. Aber ich glaube nicht, dass die Marineflieger so weit südöstlich der Küste noch nach Hurrikanopfern suchen. Der Wirbelsturm hat doch eine ganz andere Richtung genommen, bevor er das Festland erreicht hat. Und diese Insel hat noch nicht mal einen Namen. Es gibt keinen Grund, anzunehmen, dass hier irgendwelche Überlebenden sind.“
    Wenn du wüsstest, dachte Emily grimmig. Immerhin hatte sie jetzt die Information, dass sie sich auf einer Insel befand. Das gefiel ihr gar nicht, denn auf Hilfe konnte sie wohl kaum hoffen. Wenn dieser Bruce recht hatte, dann würden die Behörden ihre Suchaktion nicht auf dieses Gebiet ausdehnen. Das waren nicht gerade rosige Aussichten. Emilys einzige Hoffnung bestand in der Motorjacht der Raubtaucher. Sie musste sich an Bord schleichen und irgendwie versuchen, die Küstenwache zu alarmieren. Leider konnte Emily nicht mit einem Bootsmotor umgehen, sonst hätte sie sich mit der Jacht davonmachen können, während die Kerle auf einem Tauchgang waren.
    Zunächst würde sie das Motorboot überhaupt erst mal finden und checken müssen, ob nicht doch eine Wache an Bord war. Emily wollte sich gerade wieder leise davonschleichen, als ihr plötzlich jemand von hinten eine Hand auf den Mund legte.

8. KAPITEL
    Emily blieb vor Schreck beinah das Herz stehen. Sie hatte ihren Widersacher nicht herankommen hören. Doch nun reagierte sie instinktiv, überwand die Schrecksekunde bemerkenswert schnell. Sie wirbelte herum und zog gleichzeitig das Fischermesser aus der Tasche, wollte ihr Leben so teuer wie möglich verkaufen.
    Doch dann hielt sie abrupt in der Bewegung inne und riss ungläubig die Augen auf. Aber es war kein Traum. Der Mann, der sich ihr lautlos genähert hatte, war Andy!
    Ein Irrtum war unmöglich. Er trug dieselben Kleider wie bei ihrer letzten Begegnung auf der Fortuna. Inzwischen waren seine Klamotten zerrissen, sein Kinn war unrasiert, und er hatte einige blutige Schrammen im Gesicht und auf den Unterarmen. Aber es war ganz eindeutig Andy, der vor ihr stand.
    Emily rang nach Atem. Sie unterdrückte einen Jubelschrei, denn die Raubtaucher waren ja in Hörweite. Stattdessen fiel sie Andy um den Hals und klammerte sich an ihn, als ob sie ihn nie wieder loslassen wollte. Seine Kleidung war noch feucht, er roch nach Salzwasser und Motorenöl. Aber was machte das schon aus! Er lebte, sie konnte die Wärme seines Körpers spüren. Andy gab ihr einen Kuss, dann legte er sich lächelnd einen Zeigefinger an die Lippen. Gemeinsam schlichen die beiden sich vom Lagerplatz der Verbrecher fort. Die Kerle konzentrierten sich momentan ohnehin auf das Zerteilen des Spanferkels. Das konnte man jedenfalls aus dem Lachen und den Gesprächsfetzen entnehmen, die an Emilys und Andys Ohren drangen.
    Emily und Andy eilten durch das Unterholz, bis sie sicher waren, von den Raubtauchern nicht mehr gehört werden zu können. Dann ließen sie sich zusammen zu Boden sinken.
    „Ich kann es immer noch nicht glauben, dass wir uns wiedergefunden haben“, sagte Emily leise und strich über Andys stopplige Wange. „Ich hatte Angst, du … du würdest nicht mehr leben.“
    „Das ging mir genauso. Ich dachte, ich hätte dich für immer verloren. Während des Hurrikans blieb gar keine Zeit für Sorgen und Grübeleien. Da war es anstrengend genug, einfach nur am Leben zu bleiben. Später, als sich die See einigermaßen beruhigt hatte, trieb ich halb ohnmächtig im Wasser. Da hatte ich dann genug Zeit zum Nachdenken. Es war schrecklich so allein dort draußen.“
    „Dann weißt du also nicht, was aus den anderen geworden ist?“
    „Nicht wirklich. Als ich über Bord ging, habe ich noch kurz Vivian gesehen. Und ich habe bemerkt, wie du Melanie aus der Kabine gezogen hast. Doch du bist irgendwie

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