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Atmen – ein lebendiges Geschehen (Gralsverlag Ratgeber)

Atmen – ein lebendiges Geschehen (Gralsverlag Ratgeber)

Titel: Atmen – ein lebendiges Geschehen (Gralsverlag Ratgeber) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Barknowitz
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ja, er ist durch rechtes Ausatmen dazu veranlaßt und gezwungen. Das gibt dem Körper Gesundheit und Kraft.
Im Ausatmen gibt der Mensch! Er gibt etwas her, was in der Schöpfung von Nutzen ist, es sei hierbei nur der Kohlenstoff genannt, der zur Ernährung der Pflanze gebraucht wird. Rückwirkend oder nachwirkend ist der Mensch, der Sorgfalt auf das Ausatmen verwendet, in die Lage versetzt, tief und mit Behagen wieder einzuatmen, wodurch ihm große Kraft zuströmt, ganz anders als bei oberflächlicher Atmung.
Umgekehrt ist dies jedoch nicht der Fall. Der Mensch kann tief und genießerisch einatmen, ohne deshalb selbsttätig gezwungen zu sein, auch gründlich auszuatmen; denn die meisten Menschen vollziehen gerade das Ausatmen oberflächlich.
Sie suchen wohl genießerisch zu nehmen, doch sie denken nicht daran, daß sie auch etwas geben sollen.“
    Mangelndes Ausatmen hat zur Folge, daß zum Beispiel zuviel Kohlendioxyd im Körper bleibt, dieses die Sauerstoffaufnahme reduziert und die Blutqualität herabsetzt. Höhere Konzentrationen von Kohlendioxyd führen im Körper des Menschen zu Kurzatmigkeit, Lähmung des Atemzentrums im Gehirn sowie zum Blutdruckanstieg. Anders betrachtet bedeutet dies, daß ich die empfangene Atemkraft umgewandelt weitergeben muß, wenn es nicht zu Stauungen und Stockungen kommen soll. Erst das Weitergeben im Ausatem schafft Raum für den neuen Einatem. Raum entsteht also durch Weitergabe. Wenn Ausatem zurückgehalten, nicht genügend weitergegeben wird, entsteht Druck, der sich nach innen richtet.
    Hier möchte ich das obengenannte Zitat von Abd-ru-shin weiterführen:
    „Und wie es mit den körperlichen Dingen ist, so ist es auch mit den geistigen Vorgängen. Will ein Geist schöpfen, also empfangen, so muß er das Empfangene gewandelt weitergeben. Das Wandeln oder Formen vor der Weitergabe stärkt und stählt den Geist, der in dieser Erstarkung immer mehr und immer Wertvolleres aufzunehmen fähig wird, nachdem er Raum dazu geschaffen hat durch Weitergabe, sei es in Wort oder Schrift oder sonstiger Tat.
Es bringt ihm erst nach Weitergabe Erleichterung, sonst würde es ihn drücken, ständig belästigen oder beunruhigen und könnte ihn zuletzt sogar ganz niederdrücken. Nur im Geben, also Weitergeben kann er wiederum erneut empfangen.“
    Viele werden nachvollziehen können, daß dieses Gesetz auch auf anderen Ebenen erlebt werden kann, unter anderem in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen. Ausatmen, mit anderen Worten das Geben, ist heute in der Regel bei allen Menschen reduziert und entspricht unserer gesamten Lebensweise, unserer Geisteshaltung.
    In weiter fortgeschrittenen Atembehandlungen stehen schließlich nicht mehr Lösungen, Raumschaffen etc. im Mittelpunkt, sondern die Qualität des Atems, seine Substanz. Atem wird zu Atemkraft, je mehr er sich verbindet mit dem eigentlichen Menschen, je mehr beides aufeinander zuwächst und identisch werden kann.
    Störungen im Atemrhythmus kommen sehr häufig vor und sind vielschichtig in ihren Ausformungen. Es bedarf eines großen Einfühlungsvermögens des Behandlers, diese zu erkennen und neue Zeichen zu setzen, an denen sich der Patient orientieren kann und die ihm Hilfe geben können in dem Gesundungsprozeß seines Atemrhythmus.
    Einige Beispiele sollen der Veranschaulichung dienen, dürfen jedoch nicht schematisch übertragen werden, da hier nur ein äußeres Erscheinungsbild aufgezeigt wird, während die eigentlichen Hintergründe komplexer und vor allem individuell unterschiedlich ausgeformt sind. Ein über lange Jahre depressiver Mensch zum Beispiel zeigt in seinem Atem-Rhythmus häufig die Eigenart, sich in der Atemruhe zu verlieren, das heißt es dauert außergewöhnlich lange, bis er nach der Ausatemphase wieder einatmet. Wenn man ihn fragt, „wo“ er gewesen sei, ist er oft ganz erschrocken und beschreibt diesen Zustand als eine Art schwarzes Loch, als ein Nichts, meistens etwas, was ihm Angst einflößt, er findet sich erst wieder im neuen Einatem. Der Behandler kann helfen, indem er immer wieder versucht, den Einatem-Impuls zu unterstützen bzw. herauszufordern, so lange, bis der Patient allmählich in der Lage ist, diesen anzunehmen und zuzulassen. Solche Momente sind oft verbunden mit einem großen Glücksgefühl, einem Sich-LebendigFühlen.
    Menschen, die in ihrem alltäglichen Leben keine Ruhe finden, von einer Aktivität zur nächsten hetzen, zeigen in der Regel in ihrem Atemrhythmus ein entsprechendes Bild. Ihr Atem

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