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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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tut mir wirklich, wirklich leid. Ich nehme an, ich bin unsicher in meinen Beziehungen zu Männern, und weil du so attraktiv bist und alles, da habe ich eben –«
    Doch Stacy ließ sie den Satz nicht beenden. Mit einem letzten, wütenden Blick machte sie auf dem Absatz kehrt und stöckelte aus dem Restaurant – ohne ihr Frühstück gegessen und bezahlt zu haben.

46
    D ie vertraute, seidenweiche Stimme bat sie einzutreten. Corrie holte tief Luft. Er hatte eingewilligt, sie zu treffen; ein guter erster Schritt. Sie hatte sich gesagt, dass er sie seit seiner Abreise aus Roaring Fork nur deshalb nicht kontaktiert hatte, weil er zu beschäftigt war. Sie hatte inständig gehofft, dass dies der Fall war. Jetzt wurde ihr klar, dass sie eines bestimmt nicht wollte: dass ihr Verhältnis zu Pendergast wegen ihrer Impulsivität und Kurzsichtigkeit Schaden nahm.
    Und jetzt war er wieder da – genauso plötzlich, wie er abgereist war.
    An diesem Nachmittag war der Keller, falls das überhaupt möglich war, noch stickiger als beim letzten Mal, als Corrie ihn in seinem improvisierten Büro aufgesucht hatte. Er saß hinter dem alten Metallschreibtisch, der inzwischen von dem Chemieapparat, der vorher darauf gestanden hatte, freigeräumt war. Lediglich eine dünne braune Akte lag auf der zerkratzten Tischplatte. Es mussten wohl dreißig Grad in dem Raum sein, aber trotzdem hatte der Special Agent noch immer seine Anzugjacke an.
    »Corrie, nehmen Sie doch Platz.«
    Gehorsam setzte sie sich. »Wie sind Sie in die Stadt zurückgekommen? Ich dachte, die Straße sei gesperrt.«
    »Chief Morris hat freundlicherweise einen seiner Männer in einer Pistenraupe losgeschickt, um mich in Basalt abzuholen. Er war offenbar ziemlich erpicht darauf, mich wieder hier zu haben. Jedenfalls reden die Leute darüber, dass die Straße wieder geöffnet wird – zumindest vorübergehend.«
    »Wie war Ihre Reise?«
    »Ertragreich.«
    Corrie rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl herum. Der Smalltalk machte sie unsicher, deshalb entschloss sie sich, sofort auf den Punkt zu kommen. »Schauen Sie, ich möchte mich dafür entschuldigen, wie ich mich vorgestern benommen habe. Das war unreif, und es ist mir peinlich. Fakt ist, ich bin unglaublich dankbar für alles, was Sie für mich getan haben. Es ist nur so … Sie beherrschen irgendwie alles, in das Sie involviert sind. Ich möchte nicht, dass meine Professoren am John Jay sagen:
Oh, ihr Freund Pendergast hat das alles für sie getan.
« Sie hielt inne. »Keine Frage, ich habe überreagiert, weil es mein erstes großes Forschungsprojekt ist.«
    Einen Moment lang sah Pendergast sie an. Dann nickte er nur, um Einverständnis zu signalisieren. »Und wie ist es hier so gelaufen, während ich fort war?«
    »Ziemlich gut«, sagte Corrie und wich seinem direkten Blick aus. »Ich bringe meine Forschungen gerade zu Ende.«
    »Ich hoffe, es ist nichts Unerwünschtes geschehen?«
    »Es hat noch einen furchtbaren Brand gegeben, direkt auf dem Hügel hinter der Stadt, und eine Schießerei draußen auf der Bundesstraße 82  – aber ich nehme an, der Chief hat Ihnen schon alles darüber erzählt.«
    »Ich meine unerwünschte, gegen Sie gerichtete Aktionen.«
    »O nein«, log Corrie. »Ich bin bei der Aufklärung der Verbrechen nicht vorangekommen, deshalb habe ich entschieden, das fallenzulassen. Allerdings bin ich bei meinen Recherchen auf ein paar interessante Details gestoßen, aber auf nichts, das Licht auf die Mordfälle wirft.«
    »Zum Beispiel?«
    »Also, mal sehen … Ich habe erfahren, dass Mrs. Kermode mit der Familie Stafford verwandt ist. Der Familie gehörte die alte Schmelzerei, damals zu Zeiten des Silberbooms, und sie ist noch immer die treibende Kraft hinter der Erschließung von The Heights.«
    Eine kurze Pause. »Sonst noch etwas?«
    »O ja, etwas, das Sie faszinieren könnte – angesichts Ihres Interesses an Doyle und Wilde.«
    Pendergast neigte den Kopf und ermunterte sie dadurch, weiterzureden.
    »Als ich mich im Griswell-Archiv durch irgendwelche alten Akten wühlte, bin ich auf einen lustigen Brief über einen Trunkenbold gestoßen, der Wilde nach dessen Lesung angesprochen und ihm anscheinend eine Geschichte erzählt hat, dass Wilde fast in Ohnmacht gefallen wäre. Ich würde mit Ihnen wetten, dass es sich dabei um die Menschenfresser-Grizzly-Erzählung handelte.«
    Einen Moment lang wurde Pendergast ganz still. Dann fragte er: »Wurde in dem Brief der Name des alten Knaben

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