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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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erwähnt?«
    Corrie dachte zurück. »Nur der Vorname: Swinton.«
    Wieder Stille, und dann sagte Pendergast: »Sie müssen knapp bei Kasse sein.«
    »Nein, nein, es geht schon«, log sie wieder. Verdammt, sie musste irgendwo einen Job herbekommen. Und eine neue Unterkunft finden. Aber auf keinen Fall würde sie von Pendergast noch mehr Geld annehmen, nach allem, was er bereits für sie getan hatte. »Wirklich, es gibt keinen Grund, dass Sie sich meinetwegen Sorgen machen.«
    Pendergast antwortete nicht darauf; es fiel ihr schwer, seine Miene zu lesen. Glaubte er ihr? Hatte er von Chief Morris irgendetwas im Zusammenhang mit dem Schuss durch ihre Windschutzscheibe oder den toten Hund erfahren? Unmöglich, das zu wissen. Über keinen der Vorfälle war in den Lokalblättern berichtet worden – alles drehte sich immer noch um den Serienbrandstifter.
    »Sie haben mir noch gar nichts über Ihre Reise erzählt.« Besser, das Thema zu wechseln.
    »Ich habe erreicht, was ich mir vorgenommen habe.« Seine spinnendürren Finger tippten auf die braune Aktenmappe. »Ich habe eine verschollene Sherlock-Holmes-Geschichte gefunden, die letzte, die Conan Doyle geschrieben hat und die bis heute nicht veröffentlicht ist. Sie ist höchst interessant. Ich empfehle sie Ihnen.«
    »Sobald ich Zeit habe, lese ich sie gerne.«
    Noch eine Pause. Pendergast schob die Aktenmappe mit seinen langen Fingern zu ihr hin. »Ich würde das jetzt lesen, wenn ich Sie wäre.«
    »Danke, aber Fakt ist, ich habe noch viel auf dem Zettel, muss alles zu Ende bringen und so.« Wieso hackte Pendergast dauernd auf dieser Doyle-Sache herum? Erst
Der Hund der Baskervilles
und jetzt das.
    Er streckte seine blasse Hand aus, fasste den Rand der Aktenmappe und klappte sie auf. »Sie dürfen das nicht hinausschieben, Corrie.«
    Sie schaute auf und sah seine Augen – sie glitzerten auf diese sonderbare Weise, die sie so gut kannte. Sie zögerte. Und dann nickte sie zustimmend, zog den Packen Papier aus der Mappe und begann zu lesen.

47
    Das Abenteuer von Aspern Hall
    U nter den vielen Fällen des Sherlock Holmes, die ich das Privileg hatte, als sein Boswell aufzeichnen zu dürfen, gibt es einen, den ich stets gezögert habe zu Papier zu bringen. Nicht deshalb, weil das Abenteuer selbst außergewöhnlich grausige und merkwürdige Züge aufgewiesen hätte – nicht mehr jedenfalls als Holmes’ übrige Ermittlungen. Ich glaube, es liegt vielmehr an der unheilvollen, ja verderblichen Atmosphäre, die über jedem Aspekt des Falles hing; eine Atmosphäre, die meine Seele frieren ließ, geradezu einen Pesthauch über sie legte und bis heute imstande ist, meinen Schlaf zu stören. Es gibt Erfahrungen im Leben, von denen man wünscht, man hätte sie nie gemacht; für mich gehört diese dazu. Dennoch will ich die Geschichte jetzt in Druck geben und anderen die Entscheidung überlassen, ob mein Widerstreben begründet ist oder nicht.
    Es war im März ’ 90 , zu Beginn eines trüben und trostlosen Frühlings, der unmittelbar einem der kältesten Winter seit Menschengedenken folgte. Zu der Zeit bewohnte ich mit Holmes zusammen seine Räume in der Baker Street. Es war ein dunkler Abend, und der Nebel, der in den engen Straßen hing und das Gaslicht in bloße gelbe Stecknadelköpfe verwandelte, machte ihn noch düsterer. Ich hatte es mir in einem tiefen Sessel vor dem Feuer bequem gemacht, und Holmes – der zuvor rastlos im Raum hin und her geschritten war – stand vor dem Erkerfenster. Er war gerade dabei, mir ein chemisches Experiment zu schildern, das er am Nachmittag durchgeführt hatte – wie durch die Zugabe von Mangandioxid als Katalysator der Abbau von Kaliumchlorat zu Kaliumchlorid und (der entscheidende Punkt) Sauerstoff beschleunigt wurde.
    Ich hörte ihm zu, innerlich hocherfreut über seinen Enthusiasmus. Das schlechte Wetter hatte uns seit Wochen praktisch ans Haus gefesselt, keine »kleinen Probleme« waren aufgetaucht, die Holmes’ Aufmerksamkeit in Anspruch genommen hätten, und er fing an, erste Anzeichen von
ennui
zu zeigen, was ihn nur allzu häufig veranlasste, seiner Gewohnheit der Einnahme von Kokainhydrochlorid nachzugeben.
    In diesem Moment hörte ich ein Klopfen an der Haustür.
    »Erwarten Sie jemanden, Holmes?«, fragte ich.
    Seine einzige Antwort war ein kurzes Kopfschütteln. Er trat zu dem Kabinett, auf dem eine Karaffe und der Sodawasserbereiter standen, mixte sich einen Brandy mit Soda und streckte sich auf dem Polstersitz

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