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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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Gemischtwarenhandlungen, sogar ein paar mutmaßliche Bordelle mit grellbunt angemalten Fensterrahmen. Alles war makellos sauber und gepflegt, von den glänzenden Spucknäpfen auf den erhöhten hölzernen Bürgersteigen bis zu den hohen falschen Fronten der Gebäude.
    »Was ist das hier?«, fragte Connie und zeigte auf eine Familie, die sich vor dem Ideal Saloon fotografieren ließ.
    »Das ist die Old Town«, erwiderte der Polizeichef. »Das, was vom frühesten Stadtteil von Roaring Fork übrig geblieben ist. Jahrelang standen die Gebäude nur herum und verfielen. Als der Tourismus dann zunahm, gründete sich eine Bürgerinitiative, mit dem Ziel, alles abzureißen. Aber jemand hatte die Idee, die alte Geisterstadt wiederaufzubauen und in eine Art Museum umzuwandeln.«
    Disneyland trifft auf Wintersportort,
dachte Corrie und wunderte sich über den Anachronismus dieser Ansammlung historischer Gebäude inmitten einer solchen Hochburg des demonstrativen Konsums.
    Während sie die gepflegten Bauten betrachtete, donnerten zwei Motorschlitten vorbei, Schneepulverwolken hinter sich aufwerfend.
    »Wieso gibt’s hier eigentlich so viele Motorschlitten?«
    »In Roaring Fork gibt es eine höchst aktive Schneemobil-Szene«, erklärte ihr der Polizeichef. »Die Stadt ist nicht nur berühmt wegen ihrer Skihänge, sondern auch wegen ihrer Motorschlitten-Trails. Es gibt Meilen und Meilen davon – die hauptsächlich das Gewirr der alten Bergbaustraßen nutzen, die oberhalb der Stadt immer noch existieren.«
    Schließlich verließen sie das Einkaufsviertel und passierten, nachdem sie ein paarmal abgebogen waren, einen kleinen Park voller schneebedeckter Felsbrocken.
    »Centennial State Park«, erklärte Chief Morris. »Die Felsen sind Teil des John-Denver-Museums.«
    »John Denver?« Corrie schauderte es.
    »Alljährlich versammeln sich die Fans an seinem Todestag. Ein wirklich berührendes Ereignis. Was für ein Genie er doch war – und was für ein Verlust.«
    »Ja, absolut«, sagte Corrie rasch. »Ich finde seine Musik auch ganz prima.
Rocky Mountain High
 – mein Lieblingslied aller Zeiten.«
    »Treibt mir noch heute die Tränen in die Augen.«
    »Genau. Mir auch.«
    Sie verließen das Straßennetz des Stadtzentrums und fuhren weiter, durch ein Wäldchen mit prächtigen schneebeladenen Fichten.
    »Wieso wurde der Friedhof eigentlich geräumt?«, fragte Corrie. Natürlich kannte sie die Antwort, aber sie wollte mal hören, ob der Polizeichef neues Licht auf die Angelegenheit werfen konnte.
    »Weiter oben am Berg liegt eine sehr exklusive Wohnanlage, The Heights – zehn Millionen Dollar teure Häuser, große Grundstücke, Privatzugang zum Berg, exklusiver Club. Die feinste Adresse der Stadt. Sie genießt großes Prestige. Altes Geld und all das. Damals in den späten Siebzigern, während der Bauphase, erwarb der Projektentwickler den ›Boot Hill‹ – den Hügel mit dem ursprünglichen städtischen Friedhof – und erhielt die Genehmigung, diesen zu verlegen. In jenen Tagen konnte man so etwas noch machen. Wie auch immer, vor einigen Jahren haben die Immobilienentwickler dieses Recht in Anspruch genommen, um auf dem Hügel ein privates Spa mit neuem Clubhaus zu bauen. Das hat natürlich lautstarke Proteste verursacht, und die Stadt zog vor Gericht. Aber diese Leute hatten ein paar recht gewiefte Anwälte – außerdem stammt der Vertrag aus dem Jahr 1978 , unterschrieben und notariell beglaubigt, mit hieb- und stichfesten Klauseln, die eine unbefristete Nutzung gestatten. Also haben sie den Prozess gewonnen. Schließlich wurde der Friedhof aufgelassen, und das ist die heutige Situation. Derzeit werden die sterblichen Überreste in einem Lagerschuppen oben in den Bergen aufbewahrt. Übrig geblieben sind nichts als Knöpfe, Stiefel und Knochen.«
    »Und wohin sollen die umgebettet werden?«
    »Die Projektentwickler planen, sie an einem nahe gelegenen Ort neu zu bestatten, sobald es Frühling wird.«
    »Gibt es noch immer Streit?«
    Der Polizeichef winkte ab. »Sobald die Gräber geräumt worden waren, haben sich die Gemüter beruhigt. Die Kontroverse drehte sich ja ohnehin nicht um die sterblichen Überreste, sondern um den Erhalt des alten Friedhofs. Sobald der verschwunden war, haben die Leute das Interesse verloren.«
    Die Tannen wichen einem breiten, wunderschönen Tal, das im mittäglichen Sonnenschein glitzerte. Am nahen Ende stand ein schlichtes, handgeschnitztes Schild von überraschend bescheidenem Ausmaß mit

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