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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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ansprang. »Werfen Sie einen Blick auf die Liste und sagen Sie mir, was Sie sich ansehen wollen.«
    Er holte die Ausdrucke. Erfreut, ja fast eingeschüchtert überflog Corrie rasch die Einträge. Wie es schien, gab es ziemlich viel über Emmett Bowdree: Erwähnungen in Zeitungsartikeln, Unterlagen über Beschäftigungsverhältnisse und Erzproben, Dokumente über Bergbau und Mutungen und verschiedene andere.
    »Sagen Sie mal …«, begann Ted und stockte dann.
    »Ja?«
    »Hm, wissen Sie, angesichts der Tatsache, dass Sie mir beim letzten Treffen ein Bier abgeschlagen haben …«
    »Tut mir leid. Ich war damit beschäftigt, mich festnehmen zu lassen.«
    Er lachte. »Na ja, dann schulden Sie mir noch eins. Heute Abend?«
    Corrie sah ihn an. Plötzlich wurde sie rot und verlegen und hoffnungsvoll. »Sehr gern«, hörte sie sich sagen.

20
    C hief Morris gab hin und wieder eine Pressekonferenz, und zwar in der Regel dann, wenn irgendein Bad-Boy-Promi in Schwierigkeiten geraten war. Die größte Veranstaltung dieser Art, an die er sich erinnern konnte, drehte sich um den Selbstmord von Hunter S. Thompson – das war ein richtiger Zirkus gewesen. Doch diesmal lagen die Dinge anders, schlimmer. Während er die Zuhörerschaft aus den Kulissen heraus beobachtete, spürte er eine aufsteigende Angst. Die Leute waren aufgebracht und verlangten Antworten. Weil die alte Polizeiwache lediglich über einen kleinen Besprechungsraum verfügte, war man wieder in den Versammlungssaal des Rathauses umgezogen – den Ort seiner jüngsten Demütigung –, und diese Erinnerung war gar nicht angenehm.
    Andererseits hatte er Pendergast an seiner Seite. Der Mann, der ihm zuerst als Gegner gegenübergetreten war, war inzwischen – er konnte es ebensogut zugeben – eine Stütze geworden. Der Agent war brillant, selbst wenn er sich etwas merkwürdig benahm, und Morris war verdammt dankbar, ihn in seiner Ecke zu haben. Aber im Umgang mit dieser Menschenmenge würde Pendergast ihm nicht helfen können. Das hier musste er selber erledigen. Er musste da reingehen und wirken wie der »Mann, der alles unter Kontrolle hat«.
    Er blickte auf die Uhr. Fünf vor zwei – das Gewirr der Stimmen klang in seinen Ohren wie unheilverkündendes Grollen.
Eier in der Hose.
Nun gut, er würde sein Bestes geben.
    Nach einem letzten Blick auf seine Notizen trat er hinaus auf die Bühne und ging forschen Schritts zum Podium. Als das Stimmengemurmel leiser wurde, nahm er sich einen Augenblick Zeit, um einen Blick in den Zuhörerraum zu werfen. Der Raum war rappelvoll, nur Stehplätze waren noch frei, und so wie’s aussah, warteten draußen noch mehr Leute. Die Pressetribüne war bis auf den letzten Platz besetzt. Mühelos entdeckte er den schwarzen Fleck, Pendergast, er saß ganz vorn im Bereich für die Öffentlichkeit. Und im reservierten Bereich sah er die Reihen der Amtsträger: der Bürgermeister, der Brandmeister, leitende Mitarbeiter der Polizei, der Gerichtsmediziner, Chivers und der städtische Staatsanwalt. Auffällig war die Abwesenheit von Mrs. Kermode. Gott sei Dank.
    Er beugte sich vor und tippte ans Mikrofon. »Meine Damen und Herren.«
    Augenblicklich herrschte Stille im Saal.
    »Für diejenigen, die mich vielleicht nicht kennen«, sagte er. »Ich bin Polizeichef Stanley Morris von der Polizei Roaring Fork. Ich verlese gleich eine Erklärung und beantworte anschließend Fragen der Presse und der Öffentlichkeit.«
    Er ordnete seine Unterlagen und begann den Text abzulesen, wobei er darauf achtete, dass seine Stimme fest und neutral klang. Es war eine kurze Erklärung, die sich auf die unbestreitbaren Tatsachen beschränkte: die Uhrzeit des Brands, Anzahl und Identität der Opfer, die Feststellung, dass es sich um Mord handelte, der Stand der Ermittlungen. Keine Spekulationen. Er endete mit einem Appell an alle, Informationen zu melden, die sie möglicherweise beisteuern konnten, egal wie unwichtig sie erscheinen mochten. Pendergasts Vermutung, es könnte zu weiteren ähnlichen Vorfällen kommen, ließ er natürlich unerwähnt; das wäre viel zu brisant. Außerdem gab es keinerlei Anhaltspunkte dafür – wie Chivers gesagt hatte, war das alles reine Spekulation.
    Er hob den Kopf. »Fragen?«
    Sofort entstand ein Tumult unter den Presseleuten. Morris hatte sich bereits entschieden, wen er aufrufen wollte und in welcher Reihenfolge. Jetzt zeigte er auf seinen Nummer-eins-Journalisten, einen alten Kumpel von der
Roaring Fork Times.
    »Chief

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