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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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schloss. Dann kehrte sie – mit einer Mischung aus Eifer und Erleichterung – zu den irdischen Überresten von Asa Cobb zurück.

25
    P olizeichef Stanley Morris hatte die Tür zu seinem Büro geschlossen und seine Sekretärin angewiesen, ihn unter keinen Umständen zu stören, solange er den Fall auf der Pinnwand auf den neuesten Stand brachte. So ging der Chief nämlich an komplizierte Fälle heran: Er reduzierte alles auf verschiedenfarbige DIN -A 6 -Karteikarten, jede mit einem einzelnen Faktum, einem Beweismittel, einem Foto oder einem Zeugen versehen. Diese brachte er dann in chronologische Reihenfolge, heftete sie an eine Pinnwand aus Kork und verband die Karteikarten mit einem Bindfaden, um auf diese Weise nach Mustern, Hinweisen und Beziehungen zu fahnden.
    Das war eine gängige Methode, und eigentlich hatte sie immer ganz gut funktioniert. Doch als er das Chaos auf seinem Schreibtisch betrachtete, die mit Karteikarten in allen Farben des Regenbogens übersäte Pinnwand, die Bindfäden, die in alle Richtungen wiesen, fragte er sich doch allmählich, ob er möglicherweise ein neues System benötigte. Er spürte, wie er minütlich frustrierter wurde.
    Das Telefon klingelte; er nahm den Hörer ab. »Um Himmels willen, Shirley, ich habe Sie doch gebeten, nicht gestört zu werden!«
    »Entschuldigung, Chef«, sagte die Stimme, »aber hier ist jemand, der Sie wirklich sehen muss –«
    »Nein, und wenn’s der Papst ist. Ich bin beschäftigt!«
    »Es ist Captain Stacy Bowdree.«
    Es dauerte eine Minute, bis ihm klarwurde, was das bedeutete. Dann spürte er, wie ihm ganz kalt wurde.
Auch das noch.
»O Jesses … Also gut, schicken Sie sie rein.«
    Noch ehe er sich vorbereiten konnte, ging die Tür auf, und eine auffällige Frau betrat forschen Schritts sein Büro. Captain Bowdree hatte kurze braune Haare, ein hübsches Gesicht und durchdringende dunkelbraune Augen. Sie war eins achtzig groß und schätzungsweise Mitte dreißig.
    Er stand auf und streckte ihr die Hand entgegen. »Chief Stanley Morris. Das ist ja eine Überraschung.«
    »Stacy Bowdree.« Sie schüttelte ihm kräftig die Hand. Zwar trug sie Freizeitkleidung – Jeans, weiße Bluse und eine Lederweste –, aber ihre Haltung war unverkennbar die eines Militärs. Er bot ihr einen Stuhl an, auf dem sie Platz nahm.
    »Zunächst einmal«, sagte Morris, »möchte ich mich für die Probleme mit der Exhumierung Ihres, ähm, Vorfahren entschuldigen. Ich weiß, wie ärgerlich das sein muss. Wir hier von der Polizei Roaring Fork glaubten, die Immobilienentwickler hätten eine gründliche Suche vorgenommen, und ich war entsetzt,
wirklich
entsetzt, als mir Ihr Brief zu Kenntnis kam –«
    Bowdree schenkte ihm ein freundliches Lächeln und winkte ab. »Seien Sie unbesorgt. Ich bin nicht verärgert. Wirklich.«
    »Nun, danke für Ihr Verständnis. Ich … Wir werden es wiedergutmachen. Das verspreche ich Ihnen.« Morris merkte selbst, dass er plapperte.
    »Kein Problem. Also, hierum geht’s: Ich habe mich entschlossen, die sterblichen Überreste zurückzuholen, um sie in unser altes Familiengrab in Kentucky umzubetten, sobald die Forschungen beendet sind. Deswegen bin ich hier. Sie sehen also, unter den Umständen besteht keinerlei Grund mehr, Emmett am ursprünglichen Ort wieder zu begraben, worum ich anfangs gebeten hatte.«
    »Nun, ich würde lügen, wenn ich behaupte, ich wäre nicht erleichtert. Das macht die ganze Sache einfacher.«
    »Sagen Sie mal, rieche ich da Kaffee?«
    »Möchten Sie eine Tasse?«
    »Danke, ja. Schwarz, kein Zucker.«
    Morris klingelte Shirley an und gab die Bestellung auf, mit eine zweiten Tasse für ihn. Es entstand eine kurze, peinliche Stille. »Also«, sagte er, »wie lange sind Sie schon in der Stadt?«
    »Nicht lange, ein paar Tage. Ich wollte die Lage des Landes erkunden, sozusagen, bevor ich meine Anwesenheit bekannt mache. Mir ist bewusst, dass mein Auftreten einen ziemlichen Wirbel ausgelöst hat, und ich wollte niemanden erschrecken, indem ich wie der Held mit der Maske in die Stadt stürme. Stimmt, Sie sind die erste Person, der ich mich vorstelle.«
    »Dann möchte ich Sie in Roaring Fork herzlich willkommen heißen.« Morris war enorm erleichtert, wegen allem, was sie sagte – und auch wegen ihrer freundlichen, lockeren Art. »Wir sind froh, Sie hier zu haben. Wo wohnen Sie?«
    »In Woody Creek, aber ich suche ein Zimmer in der Stadt. Hatte ein bisschen Mühe, was zu finden, das ich mir leisten kann.«
    »Ich

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