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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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werden. Oder vielleicht auch nicht. Denn als das Buch später im Jahr 1967 überarbeitet wurde, so dass die Liste 125  Titel umfasste, wurde 78 A ausgelassen.«
    »Und Sie glauben, dass es sich hier um unsere fehlende Holmes-Geschichte handelt?«
    Kleefisch nickte. »Als Einziger hat Conan Doyle einen weiteren Eintrag im Buch«, sagte Kleefisch und nahm einen Bissen von seinem Sandwich mit Räucherlachs und Wasabi-Creme.
»The Adventures of Sherlock Holmes. Queen’s Quorum Nummer 
16

    »Dann ist doch wohl der offensichtliche nächste Schritt, festzustellen, was genau Ellery Queen über diese Holmes-Geschichte wusste und wo er davon erfahren hat.«
    »Leider nein. Glauben Sie mir, die Irregulars sind diesen Weg schon unzählige Male gegangen. Wie Sie sich vielleicht vorstellen können, ist
Queen’s Quorum
78 A eines der furchterregendsten Schreckgespenster unserer Organisation. Ein spezieller Titel wurde geschaffen und wartet nur darauf, dem Mitglied verliehen zu werden, das diese Geschichte aufspürt. Die beiden Cousins sind seit Jahrzehnten tot und haben nicht die Spur eines Beweises hinterlassen – weder hinsichtlich der Frage, warum der Titel 78 A in der Erstausgabe von
Queen’s Quorum
aufgeführt ist, noch warum er später entfernt wurde.«
    Pendergast nahm einen kleinen Schluck Champagner. »Das ist entmutigend.«
    »In der Tat.« Kleefisch legte das Buch beiseite. »Vor langer Zeit haben die Irregulars eine große Anzahl von Briefen aus Conan Doyles späterem Leben angehäuft. Bis zum heutigen Tag haben sie es Forschern von außen nicht gestattet, die Briefe zu untersuchen. Wir sind ein eifersüchtiger Haufen, verstehen Sie, und wollen die Briefe für
unsere
wissenschaftlichen Publikationen im
Journal
und anderswo ausschlachten. Allerdings wurden die Briefe aus Doyles letzter Lebensphase zum großen Teil ignoriert, weil es darin um jene Zeit in seinem Leben geht, als er sich dem Spiritismus zuwandte und Sachbücher wie zum Beispiel
Die Elfen von Cottingley
und
Der Rand des Unbekannten
schrieb und Holmes zur Seite legte.«
    Kleefisch nahm sich noch ein Finger-Sandwich, dieses war mit Teriyaki-Huhn und gegrillter Aubergine belegt. Er nahm einen Bissen, dann noch einen, und schloss beim Kauen die Augen. Geziert betupfte er sich den Mund mit einer Leinen-Serviette, und dann griff er – mit schelmischem Zwinkern – in seine Jackentasche und zog zwei zerfledderte, verblasste Briefe hervor.
    »Ich schwöre Sie hiermit auf absolute Verschwiegenheit ein«, ermahnte er Pendergast. »Ich habe sie, ähm, vorübergehend geborgt. Wäre doch schade, wenn ich meinen Ruf ruinierte.«
    »Ich versichere Sie meiner Verschwiegenheit.«
    »Sehr gut. In dem Fall darf ich Ihnen sagen, dass Conan Doyle beide Briefe 1929 geschrieben hat – dem Jahr vor seinem Tod. Beide sind an einen Mr. Robert Creighton adressiert, einen Romanautor und Mit-Spiritisten, mit dem sich Conan Doyle in seinen letzten Lebensjahren angefreundet hat.« Kleefisch faltete einen der Briefe auseinander. »In diesem ersten Brief erwähnt er beiläufig: ›Ich rechne jeden Tag damit, Nachricht über die Aspern-Hall-Angelegenheit zu erhalten, die mir in letzter Zeit recht schwer auf der Seele liegt.‹ Im zweiten Brief erwähnt er, ebenfalls en passant: ›Habe die Hiobsbotschaft bezüglich Aspern Hall erhalten. Ich weiß jetzt nicht mehr, wie ich weitermachen soll – oder ob ich überhaupt weitermachen soll. Und doch kann ich erst ruhen, wenn ich die Sache zu Ende gebracht habe.‹« Kleefisch steckte den Brief ein. »Also, alle Irregulars, die diese Briefe gelesen haben – und es waren viele –, nehmen an, dass Conan Doyle an irgendeiner Art Immobilienspekulation beteiligt war. Aber ich habe den ganzen gestrigen Morgen damit verbracht, die Grundbücher von England und Schottland durchzugehen … und es findet sich kein einziger Eintrag über irgendein Aspern Hall in der Liste. Das Haus existiert nicht.«
    »Sie wollen also andeuten, dass Aspern Hall kein Gebäude ist, sondern der Titel einer Geschichte?«
    Kleefisch lächelte. »Vielleicht – nur ganz vielleicht – handelt es sich um den Titel von Conan Doyles abgelehnter Erzählung ›Das Abenteuer von Aspern Hall‹.«
    »Wo könnte sich die Geschichte befinden?«
    »Wir wissen, wo sie sich
nicht
befindet – nicht in seinem Haus. Nachdem er monatelang wegen Angina Pectoris ans Bett gefesselt war, verstarb Conan Doyle 1930 in Windlesham, seinem Haus in Crowborough. In den Jahren

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