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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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fünfundsiebzig Zentimetern in den kommenden drei Tagen, dazu Orkanböen zum Ende des Sturms. Wegen des Unfalls war die Bundesstraße 82  – der einzige Weg aus der Stadt – verstopft; die Schneepflüge konnten nicht fahren; der Schneesturm schien sie rasant zu überflügeln; und in einer Stunde oder weniger musste man die Straße sperren und diese Leute, die wütend in ihren Autos saßen und wie die Irren brüllten und hupten und kreischten, evakuieren.
    Vom Flugplatz McMaster waren ununterbrochen Flüge gestartet, da die Leute in ihren Gulfstreams und anderen Privatjets und Fliegern aus der Stadt flohen, aber auch der würde bald schließen. Und wenn das geschah, wäre Roaring Fork eingeschlossen, dann gab es keinen Weg mehr hinein oder heraus, außer mit der Pistenraupe.
    Er blickte in den Rückspiegel, zurück in Richtung der Stadt. Der dritte Brandanschlag war der schlimmste von allen gewesen. Nicht, was die Zahl der Toten betraf, sondern hinsichtlich der psychologischen Wirkung auf Roaring Fork. Das niedergebrannte Haus stand am Rande der Stadt, auf dem ersten Anstieg zum Berg: ein großer alter viktorianischer Kasten, der Maurice Girault gehörte, dem berühmten Fondsmanager und New Yorker Gesellschaftslöwen, Nummer fünf auf der Forbes-Liste, ein fideler alter Knabe mit einem Ego so groß wie der Mount Everest. Die Opfer waren er selbst und seine frisch angetraute junge Frau, die aussah, als könnte sie nicht einen Tag älter als achtzehn sein – und die sich brennend aus einem Fenster im ersten Stock gestürzt hatte.
    Die ganze Stadt hatte es gesehen und war traumatisiert. Und dieses Verkehrschaos, diese Schüsse eines Verkehrsrowdys, dieses klassische Beispiel für eine ganz normale, total beschissene Situation war das Ergebnis.
    Widerstrebend kehrte er in Gedanken zu Pendergasts inzwischen prophetischen Worten zurück.
Das nächste Haus wird zweifellos ebenso auffällig sein.
Und zu seiner Schlussfolgerung:
Um eine Botschaft zu senden.
    Aber was für eine Botschaft?
    Er richtete den Blick zurück auf das Chaos. Am Einsatzwagen, der mit laufendem Motor und dem Schützen auf dem Rücksitz dastand, waren Blaulicht und Sirene eingeschaltet – alles nur Schau. Die Idioten, die aus der Stadt flohen, blockierten beide Seiten der Bundesstraße wie auch die Randstreifen, und die hohen Schneewehen am Rand verhinderten, dass die Wagen umkehren konnten – was zu einem Verkehrskollaps geführt hatte. Sogar der Polizeichef saß fest; trotz all seiner Anstrengungen, die Fahrzeuge daran zu hindern, von hinten weiter nach vorn zu fahren und ihn zu blockieren, hatten sie’s getan.
    Zumindest war es seinen Leuten gelungen, vorübergehend die Fahrbahn zu sperren, die aus der Stadt hinausführte, und so zu verhindern, dass noch mehr Fahrzeuge das Chaos vergrößerten. Und Gott sei Dank verfügte die Polizei von Roaring Fork über drei Pistenraupen, die alle auf dem Weg hierher waren. Er saß noch in seinem Wagen, während die Scheibenwischer den Schnee wirkungslos hin und her schoben, als er die erste Schneekatze herankommen hörte. Sofort schnappte er sich sein Funkgerät und wies den Beamten in der Cat an, als Erstes den Täter hier rauszuschaffen. Eine wütende Menge hatte sich um den Einsatzwagen versammelt, die Leute schrien den Schützen an, fluchten und bedrohten ihn, boten an, ihn am nächsten Baum aufzuknüpfen, während der Täter seinerseits zurückschrie und sie verhöhnte. Erstaunlich, genau wie zu Zeiten der Selbstjustiz. Der Firnis der Zivilisation war tatsächlich dünn.
    Und um allem die Krone aufzusetzen, war Pendergast verschwunden, nach London geflogen im schlimmstmöglichen Augenblick. Chivers, der Brandermittler, befand sich inzwischen im offenen Krieg mit der Polizei, und seine eigenen Ermittler waren demoralisiert und miteinander über Kreuz. Es gab keine Zeugen für den jüngsten Brand, zumindest keine nüchternen oder glaubwürdigen.
    Jetzt war die zweite Schneeraupe eingetroffen, sie brachte ein Spurensicherungs-Team und ein paar Detectives mit, die den Unfall und den Tatort dokumentieren und Zeugen befragen sollten. Der Schnee fiel inzwischen sehr viel dichter, die großen dicken Flocken kamen schnell herunter. Morris verließ den Einsatzwagen, ging nach hinten zur Pistenraupe und kletterte an Bord, zusammen mit ein paar anderen Beamten, die in die Stadt zurück und den neuen Brandanschlag bearbeiten mussten. Auch mehrere verzweifelte Verkehrsteilnehmer wollten zurück in die Stadt, und

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