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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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Flasche zu greifen. Corrie ging dazwischen und ergriff die Flasche sanft zur gleichen Zeit wie sie. »Findest du nicht, du hattest genug?«
    Stacy riss ihr den Bourbon aus der Hand, wollte einen Schluck trinken, aber dann schmiss sie die Flasche plötzlich mitten durch den Raum, so dass sie an der Wand zerschellte. »Scheiße, ja. Genug.«
    »Komm, ich helfe dir ins Bett.« Sie fasste sie am Arm. Stacy stand ein wenig wankend vom Sofa auf, während Corrie sie stützte. Gott, wie sie nach Schnaps roch. Sie tat Corrie so leid. Ob sie die 45 er unbemerkt aus dem Holster ziehen konnte? Aber das wäre vermutlich keine gute Idee und könnte Stacy in Rage bringen.
Bring sie einfach zu Bett und kümmere dich dann um die Knarre.
    »Hat man den Arsch erwischt, der auf deinen Wagen geschossen hat?«, fragte Stacy.
    »Nein. Die glauben, es könnte ein Wilderer gewesen sein.«
    »Wilderer, wer’s glaubt.« Sie strauchelte, und Corrie packte zu, damit sie nicht stürzte. »Konnte die Spuren des Drecksacks nicht finden. War schon zu viel Neuschnee gefallen.«
    »Komm, machen wir uns deshalb jetzt keine Sorgen.«
    »Ich mache mir aber Sorgen!« Sie schlug die Hand auf die Waffe, riss sie aus dem Holster und wedelte damit herum. »Ich leg das Schwein um!«
    »Du weißt doch, dass man die Hände von einer Waffe lassen soll, wenn man getrunken hat«, sagte Corrie ruhig und entschlossen und unterdrückte ihre Beunruhigung.
    »Jaa. Richtig. Entschuldige.« Stacy ließ das Magazin herausspringen, das ihr entglitt und zu Boden fiel, so dass mehrere Patronen über den Fußboden rollten. »Besser, du nimmst sie an dich.«
    Sie hielt Corrie die Waffe hin, die sie ergriff.
    »Vorsicht, da ist noch eine in der Kammer. Komm, ich nehme sie für dich heraus.«
    »Ich mach das schon.« Corrie lud durch und ließ das Projektil auf den Boden springen.
    »Hey. Weißt du, was du da tust, Mädchen!«
    »Ich sollte es, ich studiere schließlich Kriminologie.«
    »Scheiße, ja, du wirst eines Tages einen guten Cop abgeben. Bestimmt. Ich
mag
dich, Corrie.«
    »Vielen Dank.« Sie half Stacy über den Flur in Richtung ihrer Zimmer. Über sich konnte sie noch mehr Hubschrauber hören. Durch ein Fenster sah sie den Suchscheinwerfer von einem, der sich hierhin und dorthin bewegte. Da passierte irgendetwas.
    Schließlich hatte sie Stacy unter die Decke gelegt und einen Plastikeimer neben das Bett gestellt, für den Fall, dass sie sich übergeben musste. Aber sie schlief sofort ein.
    Corrie ging zurück ins Wohnzimmer und räumte auf, während Jack hinter ihr hertrottete. Stacys Trunkenheit hatte das arme Hündchen ausflippen lassen. Auch sie hatte es kirre gemacht. Als sie sich aufrichtete, hörte sie erneut einen Helikopter über sich hinwegfliegen. Sie trat an das bodentiefe Panoramafenster und spähte in die Dunkelheit. Oberhalb des Bergkamms, in Richtung Stadt, konnte sie ein intensives gelbliches Licht erkennen.

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    G erade wenn’s nicht mehr schlimmer werden kann, kommt’s richtig dicke,
dachte Chief Morris, während er die beiden Autowracks betrachtete, die die Bundesstraße 82 blockierten, und den irrsinnigen Verkehrsstau, der sich dahinter gebildet hatte. Der Rettungshubschrauber hob gerade ab – der Abwind, den die Rotorblätter verursachten, wirbelte den Schnee überall hin, als gäbe es nicht schon genug davon in der Luft – und flog die beiden Opfer zur Unfall-Notstation in Grand Junction, wo mindestens eines von ihnen an seinem Kopfschuss sterben würde. Was Morris aber richtig wütend machte, war, dass niemand bei dem eigentlichen Unfall verletzt worden war; stattdessen war es zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Straßenrowdys gekommen, bei dem der Fahrer eines BMW X 5 eine Waffe gezogen und auf die beiden Insassen des Geländewagens geschossen hatte, der ihm hinten reingefahren war. Jetzt konnte er den Täter hören: Er saß in Handschellen auf dem Rücksitz von Morris’ Einsatzwagen, wartete auf die Pistenraupe und pöbelte aus voller Kehle irgendetwas von »Selbstverteidigung« und »seinen Mann stehen«. Wenn das Opfer also starb – und die meisten Personen mit einer 38 er-Kugel im Schädel taten das –, würde das neun Morde in etwas mehr als einer Woche bedeuten. Und das alles in einer Stadt, die seit Jahren keinen Mord mehr gesehen hatte.
    Was für ein Alptraum – und kein Ende in Sicht.
    Vier Tage noch bis Weihnachten. Und jetzt hatte auch noch starker Schneefall eingesetzt, die Vorhersage sprach von sechzig bis

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