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Auch dein Tod ändert nichts (German Edition)

Auch dein Tod ändert nichts (German Edition)

Titel: Auch dein Tod ändert nichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia Rees
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der alte Herr hat geraucht. Kann bei mir auch so ablaufen. Durch den Vater – so ungefähr. Leute bringen sich nicht ohne Grund um.« Seine Überlegungen gehen völlig durcheinander. Sie ergeben keinen Sinn, aber er glaubt daran. Es wird schwierig sein, ihm das auszureden, sturköpfig, wie er ist.
    »Das denkst du?« Ich muss ihn einfach so direkt fragen. »Dass du dich selbst umbringen willst?«
    »Ich weiß nicht. Manchmal. Vielleicht. Oder   … « Er schüttelt den Kopf und legt dann die Hand an die Schläfe, als ob ihn die Bewegung schmerzt. »Ich sag dir was, Jimbo. Die Drogen wirken nicht mehr. Schnaps auch nicht. Ich muss was finden, um es leichter zu machen.« Es hört sich an, als ob er über körperliche Schmerzen spricht, etwas, das gelindert werden kann. »Alldieser Scheiß in mir, der wächst. Wie vor einer Schlacht oder einem Feuergefecht, doch er findet keine Möglichkeit rauszukommen   … «
    »Vielleicht gehst du besser wieder zur Therapie.«
    »Ach was, das ist doch Blödsinn. Ich war doch schon dort, hat nicht funktioniert.«
    »Vielleicht haben sie nicht die richtige Behandlung gefunden.« Er betrachtet mich mit müder Enttäuschung, als hätte er erwartet, dass ich etwas verstehe, und ich hätte versagt.
    »Scheiß drauf. Es gibt keine richtige Behandlung, weil es gar keine Behandlung gibt. Ich bin über eine Behandlung hinaus.« Er nimmt noch einen Zug und schnippt dann die Kippe weg. »Man muss seinen Mann stehen. Tun, was nötig ist.« Er steht von der Bank auf, testet sein Bein und zuckt zusammen, als er es belastet. »Boah! Mann, du hast mir echt wehgetan.«
    Ich hatte unseren Kampf fast schon vergessen, obwohl mein Hals schmerzt und auch mein Arm, den er verdreht hat.
    »Tut mir leid«, sage ich.
    »Mir auch.« Er lacht. »Bin mir nicht sicher, ob sie es wirklich wert ist, um sie zu kämpfen.«
    »Caro?«
    »Wer sonst?«
    »Ich hab sowieso Schluss mit ihr gemacht. Das ist vorbei.«
    »Woher weißt du, dass sie auch mit dir Schluss gemacht hat?« Er grinst mich schief an. »Sei vorsichtig bei ihr. Sie ist ein gefährliches Mädchen. Pass auf dich auf, kleiner Bruder.«

30
    Gut, dass ich ein neues Schloss für die Hütte besorgt hab. Jimbo ist ein neugieriger kleiner Hosenscheißer. Seit dem kleinen Ausflug an die Küste war ich gut beschäftigt. Hab Vorbereitungen getroffen, mich bereit gemacht – du bist nur so gut wie deine Planung.
    Beim Arbeiten komme ich dazu, über die Dinge nachzudenken – wie zum Beispiel darüber, dass Yank recht hatte. Täglich gehen dort drüben Leute in die Luft, auf ihrer Seite, auf unserer Seite. Die Unschuldigen erwischt es mittendrin. Jeden Tag kriegt jemand irgendwo eins vor den Latz. Seine Familie ist informiert – aber wen zum Teufel schert das sonst noch. Man ist längst beim nächsten Nachrichtenthema – wie bei diesen Bastarden, die den Eingang des Elektroniksupermarkts zugemauert oder sich in einen großen Rechner eingehackt haben. Niemand kümmert sich um diesen armen Arsch, der in einer Kiste zurückkommt.
    Sie müssen dazu gebracht werden, sich zu kümmern – da gibt es nichts Besseres als ein bisschen Tod und Gemetzel, um die Botschaft rüberzubringen.
    Caro glaubt nur zu gern, ich hätte ihr den ganzen politischen Mistabgekauft, über den sie die ganze Zeit palavert, aber ich mach es trotzdem, weil sie mich gefragt hat – weil es getan werden muss, weil es das ist, was ich mache – worin ich gut bin. Ich sehe es ein bisschen wie einen Job. Ich denke nicht über den ganzen politischen Mist nach – ich weiß nur, dass es die richtige Sache ist, und seit ich mich dazu verpflichtet und mit den Vorbereitungen angefangen hab, bin ich glücklicher als seit sehr langer Zeit.
    Sie und ihre Freunde halten sich für schlau, aber ich weiß Dinge, von denen sie keine Ahnung haben – zum Beispiel, welche Materialien einzusetzen sind und wie man damit umgeht und welche Art von Kanone man für welche Art von Auftrag braucht. Man braucht kein schweres Geschütz wie die M107 – obwohl es nett wäre, eine zu haben. Alles, was man braucht, ist ein leistungsstarkes Jagdgewehr mit einem ordentlichen Zielfernrohr. Ich habe so ein kleines Schätzchen von ihrem Stieftyp bekommen, dem alten Trevor. Eine Weatherby Mark V Accumark 30   -   378.   Ich weiß nicht, was der gute Trevor zu jagen vorhatte, aber das Gewehr ist eines der besten. Punktgenau auf 500   Meter, heißt es. Also, das braucht man, und man braucht einen guten Blickwinkel. Hab ein paar

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