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Auch Dicke haben Hunger (German Edition)

Auch Dicke haben Hunger (German Edition)

Titel: Auch Dicke haben Hunger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Stenger
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nicht so an und sag mir was sie hat.“
    „Ich vermute sie hat Multiple Sklerose. Aber reg dich
nicht auf, da gibt es auch verschieden schwere Krankheitsgrade.“
    „Ja, und sie enden meist im Rollstuhl. Deswegen war Papa
so darauf versessen, dass sie den Bungalow bekommt und nicht das Haus“, weinte
Sophie.
    „Mutti, warte es doch einfach ab. Ich habe bisher bei
meinen Krankheitsvermutungen richtig gelegen, aber hoffentlich irre ich mich.“
    Gegen Abend meldete sich Rüdiger bei Inge. Er berichtete
ihr, dass es Elvira sehr schlecht gehe und noch kein Untersuchungsergebnis
vorliege. Seine Frau müsste noch einige Zeit im Krankenhaus bleiben. Sie würde
sich aber sehr freuen, wenn Inge und Sophie sie besuchen würden. Rüdiger
deutete an, ob Inge wieder Mutter Bescheid geben   könnte. Aber dieses Mal blieb Inge hart und sie sagte zu Rüdiger,
dass er dies selbst erledigen müsse.
    Als Rüdiger aufgelegt hatte, war es Inge speiübel vor
Aufregung, was sie aber nicht aufhielt über eine Tafel Schokolade herzufallen.
Peter kam in dem Augenblick herein, als sie sich eine Rippe davon in den Mund
schob und hob tadelnd die Augenbraue und schüttelte den Kopf. Diese Geste
genügte, um Inge in Tränen ausbrechen zu lassen. Peter setzte sich unbeholfen
neben sie und meinte: „Warum weinst du denn? Ich habe doch gar nichts gemacht.“
    „Ach Peter, es ist alles so schrecklich, von einem Moment
auf den anderen bist du   krank.“
    „Ich denke lautet Rüdiger hat Elvira schon längere Zeit
Beschwerden, hat diese aber weitgehend ignoriert.“
    „Ob sie eher zum Arzt gegangen wäre oder nicht, die
Krankheit wäre trotzdem ausgebrochen.“
    „Glaubst du, dein Vater hat wirklich gewusst, dass sie
diese schreckliche Krankheit hat und er hat uns das Haus vermacht, weil sie
immer mehr Mühe haben wird Treppen zu steigen? Mir erscheint das wirklich ein
bißchen weit hergeholt.“
    „Mir nicht. Papa war immer sehr gerecht und Elvira ist
schließlich älter als ich, ihr hätte das Elternhaus zugestanden. Ich hoffe, er
hat sich geirrt und sie wird bald wieder gesund. Oh, wie habe ich ihr unrecht
getan. Sicher war sie nur so unleidlich, weil sie Schmerzen hatte.“ Inge fing
wieder an zu heulen, geplagt von Schuldgefühlen gegenüber ihrer Schwester.
Peter, der etwas realistischer war, als die gefühlsbetonte Inge, dachte sich:
„Viele Leute haben Schmerzen und lassen andere nicht dafür büßen. Nein, für ihn
war eindeutig Elvira schuld und tief in seinem Innersten regte sich der
Verdacht, dass nun ihre ganze Bosheit aus ihr herausbrach.
    Mit einem riesigen Blumenstrauß beladen, marschierte Inge
am nächsten Nachmittag ins Krankenhaus. Sie hatte große Bedenken, wie ihre
Schwester sie aufnehmen würde. Würde sie immer noch so abweisend zu ihr sein,
wie in der letzten Zeit? Doch Inge hatte sich umsonst Sorgen gemacht. Elvira
saß Tränen überströmt im Bett und klammerte sich an Inge, als diese sie
umarmte. „Oh Inge, ich war so gemein zu dir, weil ich so wütend auf Papa war,
weil er dir das Haus vererbt hat. Und nun weiß ich auch warum. Mein
Krankheitsbefund liegt vor. Und stell dir vor: Papa hat alles geahnt.“ Nun
erzählte sie Inge, dass heute Morgen ihre Mutter sie besucht habe, kurz nachdem
ihr die Ärzte bei der Visite erklärt hatten, dass sie an der Multiplen Sklerose
leide. „Papa hat mir in meinem Brief, den ich bei der Testamentseröffnung
bekommen habe, geraten einen Arzt aufzusuchen und meine gesundheitlichen
Probleme behandeln zu lassen. Er schrieb ich soll nicht böse sein, wenn ich
nicht das Haus erbe, aber er hätte noch einen Grund, den ich erst später
verstehen würde. Ich kann dir nicht sagen, wie wütend ich damals auf ihn war.
Doch nun verstehe ich alles.“ Elvira entschuldigte sich sogar bei ihrer
Schwester, dass sie so gemein zu ihr gewesen war. Sie hatte große Angst vor der
Zukunft und kam immer wieder auf ihr Leiden zu sprechen. Sie betete, nur eine
leichte Form der Multiplen Sklerose zu haben und sie klammerte sich an die
Hoffnung, dass sie nicht im Rollstuhl landen würde.
    „Was haben Rüdiger und Simone, denn gesagt als sie das
Ergebnis erfahren haben?“, wollte Inge wissen.
    „Simone weiß nicht wie schlimm der Verlauf der Krankheit
sein kann und hat alles relativ ruhig aufgenommen. Sie meint sicher, dass ich
nach einer guten Behandlung bald geheilt entlassen werde. Und Rüdiger, ja
Rüdiger war entsetzter als ich. Glaube mir Inge, Männer wollen sich nicht gerne
mit einer kranken

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