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Auch Dicke haben Hunger (German Edition)

Auch Dicke haben Hunger (German Edition)

Titel: Auch Dicke haben Hunger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Stenger
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Fass Frau Wickels Tochter sein sollte. Sie konnte es sich kaum
verkneifen, eine zynische Bemerkung fallen zu lassen. Stattdessen antwortete
sie von oben herab: "Tut mir leid gnädige Frau, aber Übergrößen führen wir
nicht."
    Inge wäre am liebsten vor Scham im Erdboden versunken.
Aber dann überkam sie eine unbändige Wut. "Was bildete sich diese
arrogante Schlampe eigentlich ein?" Bevor Chefverkäuferin und Sophie ahnen
konnten wie ihnen geschah, drehte Inge sich um und rauschte mit den Worten
"Ich kann nicht verstehen was du an diesem Laden findest", nach
draußen. Sophie, peinlich berührt, murmelte eine Entschuldigung, welche die
Verkäuferin huldvoll entgegennahm, dann eilte sie ihrer Tochter nach.
    "Sag mal Inge, was sollte dieser Auftritt bedeuten.
In diesem Laden kann ich mich mein Leben nicht mehr blicken lassen?"
    "Oh doch, das kannst du Mutter, schließlich bist du
der Kunde und solltest hoffiert werden und nicht diese hochnässige Verkäuferin.
Behandelt mich von oben herab, nur weil ich keine ihr genehme Konfektionsgröße
aufzuweisen habe."
    "Jetzt finde ich übertreibst du gewaltig. Was hätte
sie denn anderes sagen sollen?"
    "Es geht nicht darum was sie gesagt hat, sondern wie
sie es gesagt hat."
    "Du bist empfindlich und albern. Ich sage dir schon
seit langem, dass du abnehmen sollst, dann würden dir solche Peinlichkeiten
erspart bleiben."
    "Wer gibt euch Schlanken eigentlich das Recht so
herablassend mit uns Dicken umzugehen. Ihr wisst gar nicht wie schwer es ist
abzunehmen. Ich bin wirklich nicht gehässig, aber ich wünsche allen Schlanken,
die Dicke als Menschen zweiter Klasse behandeln, dass sie mal so richtig fett
werden."
    "Jetzt hör auf Unsinn zu schwätzen, Inge. Vielleicht
finden wir beim Dillinger was."
    "Du glaubst doch nicht, dass ich noch in irgendeins
von diesen Modehäusern mit ihren lackierten Püppchen gehe. Nein, wir gehen
jetzt in verschiedene Kaufhäuser. Dort finden wir bestimmt etwas."
    Sophie sah ein, dass ihre Tochter Recht hatte und so
schlenderte sie notgedrungen mit Inge durch die Kaufhäuser. Schließlich fanden
sie einige hübsche Sachen in großen Größen und Inge zwängte sich beladen mit
einigen Kleidungsstücken in die Kabine.
    "Halt!", hechtete ihr eine Verkäuferin nach.
"Sie dürfen immer nur drei Kleidungsstücke in die Umkleidekabine
mitnehmen."
    "Aber ich habe vor das alles zu kaufen. Ich kann
doch nicht jedes Mal wieder alles an- und ausziehen."
    "Tut mir leid, aber so sind die Bestimmungen. Vielleicht
kann ihre Begleiterin ihnen die Sachen nach und nach hineinreichen."
    "So was wäre dir bei Dillinger nicht passiert",
zeterte Sophie vor der Kabine.
    Inge ging nicht weiter auf ihre Mutter ein. Sie war viel
zu sehr damit beschäftigt die Kleidungsstücke anzuprobieren. Wohlweislich hatte
sie dieses Mal lieber zu einer Größe mehr gegriffen und fast alles was sie sich
ausgesucht hatte passte. Immer wenn Inge ihre Körperfülle dreidimensional im
Spiegel betrachtete, war sie dem Weinen nahe. "Meine Herrn, es ist ein
Wunder, dass Peter mich mit all diesen Speckrollen noch mag. Ich muss dieses
Mal wirklich durchhalten."
    Inge suchte sich drei Hosen, drei passende Pullover,
einige Shirts und Longblusen sowie mehrere Dessous aus. Sie war im Großen und
Ganzen recht zufrieden mit der Ausbeute, doch Sophie mäkelte noch herum:
"Da ist ja alles schön und gut, aber keines dieser Stücke ist für deine
Geburtstagsfeier geeignet. Du brauchst etwas richtiges Schickes. Außerdem
könnte deine neue Garderobe noch etwas Pepp gebrauchen. Vielleicht finden wir
in einem Laden für Übergrößen in der Einkaufspassage noch etwas
Brauchbares."
    "Mutti, wir haben schon genug Geld ausgegeben. Vati
bekommt Weinkrämpfe, wenn er die Kontoauszüge sieht."
    "Er soll sich nicht so anstellen. Außerdem warst du
schon immer sein Liebling. Für dich wird im nichts zu teuer sein."
    "Wenn du dich nur da mal nicht irrst", grinste
Inge. "Ich glaube Vati mag seine Töchter alle recht gern, aber sein Geld
ist im noch viel lieber."
    "Inge schäme dich, so was auch nur zu denken. Du
weißt euer Wohl liegt ihm sehr am Herzen."
    "Seine Brieftasche aber auch. Mutti schau mal, das
Kleid in der Auslage ist es nicht ein Traum? Ich glaube, das könnte mir
passen."
    "Rot, du willst wirklich ein feuerrotes Kleid?"
    "Es ist nicht feuerrot, es ist kirschrot und es
sieht aus als könnte es mir passen."
    Sophie war von diesem ungewöhnlichen roten Kleid
überhaupt nicht angetan, nur widerstrebend ließ

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