Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auch du brauchst Zaertlichkeit

Auch du brauchst Zaertlichkeit

Titel: Auch du brauchst Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
hörte Schritte im ersten Stock und lächelte. Es grenzte an ein Wunder, dass ihre Kinder am Wochenende schon vor acht Uhr aufstanden. Natürlich hatte sie ihnen am vergangenen Abend erklärt, dass Todd den Tag mit ihr verbringen wollte, und das musste etwas mit ihrem frühen Aufstehen zu tun haben.
    Was würde er von ihren Kindern denken? Was würden sie von ihm halten?
    Sie blickte auf, als die beiden in die Küche kamen. “Wir sind hier, um den Mann in deinem Leben zu begutachten”, verkündete Jodi. Sie strahlte wie immer. Ihr leuchtend rotes Haar war zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden. Ihre Haut war klar und rein und ihr Körper gertenschlank.
    Vermutlich verliebt er sich auf den ersten Blick in sie, dachte Beth grimmig. “Er ist zwar ein Mann, aber eigentlich nicht der in meinem Leben.”
    “Warum kommt er dann her?” wollte Matt wissen. Er trug Shorts und ein T-Shirt, war barfuß und ungekämmt.

    Das Motorengeräusch eines ankommenden Wagens ersparte Beth eine Antwort. Zum Glück, denn ihr wäre keine eingefallen.
    Es klingelte. Sie eilte zur Tür, öffnete und sah Todd mit mehreren Papiertüten im Arm auf der Veranda stehen. “Guten Morgen” , begrüßte sie ihn.
    “Hi, Beth. Ich hoffe, Sie haben noch nicht gegessen. Ich habe nämlich das Frühstück mitgebracht.”
    Nur halb registrierte sie, dass er eintrat, ihr einige Tüten reichte und ihr dann in die Küche folgte. Das Atmen fiel ihr schwer. Er war größer, als sie es erinnerte. Sein anscheinend aufrichtiges Lächeln und seine erfreute Miene wirkten faszinierend, doch sein Körper raubte ihr geradezu den Atem. Er trug wie sie und Matt ein T-Shirt, doch an ihm wirkte es völlig anders. Der dunkelblaue Baumwollstoff umspannte seine breiten Schultern und betonte seinen Oberkörper, der bei ihren bisherigen Begegnungen von seinem Jackett verborgen geblieben war. Die Farbe betonte das Blau seiner Augen. Seine Arme waren gebräunt und muskulös. Sie wagte nicht, den Blick hinab zu seiner hautengen Jeans zu senken.
    “Ich habe im Delikatessengeschäft bei mir um die Ecke vorbeigeschaut”, verkündete er und deutete auf die Tüten. “Da sind einige Sorten Käse und frisches Obst, Ich habe von allem etwas genommen, da ich nicht wusste, was ihr mögt.”
    “Danke”, brachte sie hervor, immer noch überwältigt von seiner Anwesenheit in ihrer Küche. Dann stellte sie fest, dass er und ihre Kinder einander aufmerksam musterten. “Todd, das ist meine Tochter, Jodi, und mein Sohn, Matt.” Sie wandte sich an die Kinder. “Das ist Todd Graham.”
    “Es freut mich, Sie kennen zu lernen”, begrüßte Jodi ihn mit einem strahlenden Lächeln. “Danke für das Essen.”
    “Es ist mir ein Vergnügen. Bitte nenn mich Todd.” Er streckte seine Hand aus. ,;Hallo, Matt.”
    Nach kurzem Zögern schüttelte Matt ihm die Hand.

    Beth beauftragte die Kinder, den Tisch zu decken, und bedeutete Todd, sich zu setzen. “Möchten Sie Kaffee?”
    “Das wäre großartig. Schwarz, bitte.”
    Sie öffnete den Schrank und suchte, bis sie einen schlichten, grünen Becher fand. Bis zu diesem Moment war ihr nicht bewusst geworden, dass die Mehrzahl ihrer Becher mit Zeichentrickfiguren, Reklame oder witzigen Sprüchen verziert war. Sie bezweifelte, dass er aus einem Gefäß trinken wollte, auf dem “die tollste Mutter der Welt” geschrieben stand.
    “Was ist das?” erkundigte sich Jodi, als sie eine der kleinen Konservendosen öffnete.
    Beth reichte Todd den Kaffee und drehte sich zu ihr um. “Das ist Räucherlachs.”
    Jodi rümpfte ihre kecke, kleine Nase. “Fisch zum Frühstück?”
    “Das ist nicht schlimmer, als wenn du morgens Pizza isst.”
    “Doch, das ist es. Aber ich werde es probieren.” Jodi stellte das Obst auf den Tisch. “Was ist das da?”
    “Mango”, erklärte Todd. “Es schmeckt köstlich.”
    Beth lehnte sich an die Arbeitsfläche und versuchte, sich zu entspannen. Die Szene erschien ihr völlig falsch. Es war achtzehn Monate her, seit ein Mann an ihrem Tisch zum Frühstück gesessen hatte. Sie vermisste ihren Ehemann so heftig wie schon lange nicht mehr. Sie wollte, dass dieses morgendliche Ritual so war wie früher. Sie wollte, dass ihre Kinder ihre Aufgaben ungezwungen erledigten. Sie wollte sich wohl fühlen und sich nicht sorgen müssen, etwas Falsches zu sagen oder sich töricht zu verhalten. Sie wollte die Vergangenheit zurückhaben.
    “Der Tisch ist gedeckt, Mom.”
    Sie blinzelte und sah, dass Matt vor ihr stand. Verwirrung lag

Weitere Kostenlose Bücher