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Auch du brauchst Zaertlichkeit

Auch du brauchst Zaertlichkeit

Titel: Auch du brauchst Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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im Blick seiner braunen Augen. Es war eine schwierige Situation für ihn. Er bemühte sich, der Mann in der Familie zu sein, doch ein fremdes Wesen war soeben in sein Territorium eingedrungen. Er war erst vierzehn. Wie sollte sie ihm die Situation erklären, wenn sie sie selbst nicht verstand?
    “Möchtest du im Wohnzimmer frühstücken und dabei fernsehen?” fragte sie leise.
    Er nickte. Er wusste, dass sie es gewöhnlich nicht erlaubte, Mahlzeiten vor dem Fernseher einzunehmen. Sie wusste, dass er Zeit brauchte, um die Situation zu verkraften. “Danke, Mum.”
    Beide Kinder füllten ihre Teller und verschwanden. Beth setzte sich Todd gegenüber. “Danke, dass Sie all das mitgebracht haben.”
    Er blickte zu den geöffneten Dosen, von denen die meisten noch voll waren. “Ich habe wohl zu viel mitgebracht. Ich wusste nicht, wie viel Teenager essen.”
    “Machen Sie sich keine Gedanken. Der Appetit eines Vierzehnjährigen ist normal, wenn er allein ist. Aber heute Nachmittag bei der Poolparty werden die Jungs alles verschlingen. In einer Gruppe werden Teenager zu Allesfressern.”
    Todd lächelte sie an. “Ich bin froh, dass wir heute so viel Zeit zusammen verbringen werden.”
    Was sollte sie darauf antworten? Schließlich murmelte sie:
    “Ich auch.” Sie bestrich ein Brötchen mit Frischkäse und nahm einen Bissen. Konversation. Sie musste sich etwas Geistreiches ausdenken. Doch leider fiel ihr nichts anderes als die Wahrheit ein. “Es ist sehr seltsam, dass Sie hier sind.”
    Er nippte an seinem Kaffee. “Inwiefern?”
    “Es ist einfach ungewöhnlich, einen Mann im Haus zu haben.
    Ich hätte eher erwartet, dass ein Mann wegen Jodi vorsprechen kommt. Nicht, dass Sie bei mir vorsprechen. Ich weiß, dass es nur ein freundschaftlicher Besuch ist”, fügte sie verwirrt hinzu.
    Er beugte sich zu ihr. Der runde Tisch war ihr immer recht groß erschienen, bis ein gut aussehender Mann daran Platz genommen hatte. Sie widerstand dem Drang, ihren Stuhl zurückzuschieben.

    “Lassen Sie uns einige Dinge klarstellen”, begann er mit leiser, weicher Stimme, die ihr einen Schauer über den Rücken jagte.
    “Ich höre”, murmelte sie erstickt.
    “In Anbetracht des Alters der Frauen, mit denen ich gewöhnlich ausgehe, möchte ich nicht, dass Sie sich sorgen. Ich sehe in Jodi nichts anderes als ein sehr nettes, hübsches junges Mädchen”, erklärte er mit besonderer Betonung des letzten Wortes.
    “Ich wollte nicht unterstellen, dass Sie …” Sie deutete in die Richtung des Wohnzimmers. “Deswegen habe ich mir überhaupt keine Sorgen gemacht.”
    “Gut. Ich wollte es nur klarstellen. Zweiter Punkt. Wenn Ihre Definition von ,vorsprechen kommen’ bedeutet, dass ein Mann Zeit mit einer Frau verbringen will, weil sie ihn fasziniert, dann ist das genau der Grund, aus dem ich hier bin.” Seine graublauen Augen schienen ihr bis in die Seele zu blicken.
    “Ich mag Sie, Beth. Sie sind anders als jeder andere Mensch, dem ich je begegnet bin, und ich möchte Sie besser kennen lernen.”
    Sie räusperte sich. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, und ihr Herz pochte heftig. Wie konnte er ihr einfach ins Gesicht sagen, dass er sie mochte? Es war wesentlich schlimmer als damals in der High School. Zumindest hatten die Jungen damals ihre Gefühle für sich behalten.
    “Ich habe Sie schockiert.”
    “Schockiert ist nicht der richtige Ausdruck. Ich bin nur etwas aus der Fassung, Reden Sie einfach weiter, und dann wird es sich wieder legen.”
    “Ich könnte ein Thema anschlagen, das leichter für Sie ist.”
    “Gute Idee.”
    “Also schön. Dann erzählen Sie mir doch, was wir heute vorhaben.”

    Das erschien ihr ein unverfängliches Thema. “Wie schon erwähnt, muss ich einige Pflanzen holen. Nur für den Vorgarten.
    Ich möchte etwas Widerstandsfähiges einsetzen, das den Sommer überlebt. Matts Baseballspiel fängt um halb zwölf an.
    Ich muss mit den Erfrischungen helfen. Die Eltern wechseln sich ab, und diesmal bin ich an der Reihe.”
    “Soll ich dabei auch helfen?”
    “Wenn Sie dazu bereit sind, gern. Von vier bis sieben findet hier eine Poolparty statt. Danach gehen die Jungen zu einem von Matts Freunden zum Barbecue, und dort übernachten sie auch.
    Jodi lernt heute Vormittag zusammen mit einer Freundin und wird von drei bis ungefähr Mitternacht babysitten.”
    “Ich habe einen Anzug mitgebracht. Sie haben versprochen, dass Sie mitkommen, wenn ich heute Abend immer noch ausgehen möchte.”
    Beth grinste.

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