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Auch Engel Moegens Heiss

Auch Engel Moegens Heiss

Titel: Auch Engel Moegens Heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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kriegen, und zwar sofort.«
    »Darum haben wir dir auch Schönheitsberatung empfohlen. Denk noch mal drüber nach, Liebes; so geht es jedenfalls am schnellsten.«
    »Beth könnte mir zeigen, wie man das macht«, schlug Daisy aus einer Eingebung heraus vor. Ihre jüngere Schwester kleisterte sich nicht gerade mit Make-up zu, aber sie verstand, das Beste aus ihrem Typ zu machen. Außerdem würde Beth kein Geld von ihr verlangen.
    »Das halte ich für keine gute Idee«, wandte Evelyn vorsichtig ein.
    Daisy blinzelte. Ein dummer Fehler. Nachdem sie die Augen wieder aufgezwungen hatte, fragte sie: »Warum?«
    Nach kurzem Zögern antwortete Evelyn seufzend: »Schnecke, du warst immer die Klügere, darum hat Beth sich die Schönheit zu ihrem Territorium erkoren. Ich glaube nicht, dass es ihr gefallen würde, wenn du sie bittest, dir dabei zu helfen, schön und klug zu werden. Nicht dass du nicht schon schön wärst«, ergänzte sie hastig, um Daisy nicht zu verletzen. »Das bist du eindeutig. Du hast einfach nie gelernt, dich von deiner vorteilhaftesten Seite zu zeigen.«
    Die Vorstellung, dass Beth auch nur ein winziges bisschen eifersüchtig sein könnte, erschien Daisy so abwegig, dass sie ihren Ohren nicht zu trauen meinte. »Aber Beth war doch stets eine gute Schülerin. Sie ist nicht blöd. Sie ist selbst klug und schön, warum sollte sie mir also nicht dabei helfen?«
    »Beth fühlt sich nicht so intelligent wie du. Sie hat nur die High School abgeschlossen, wohingegen du auf der Universität warst.«

    »Sie ist nur nicht aufs College gegangen, weil sie mit achtzehn geheiratet und beschlossen hat, eine wunderbare Familie zu gründen«, widersprach Daisy. Genau besehen hatte Beth alles, was Daisy sich von jeher gewünscht hatte. »Nicht zu studieren, war ihre eigene Entscheidung.«
    »Trotzdem fragt man sich doch oft, was wohl gewesen wäre, wenn man sich anders entschieden hätte«, wandte Tante Jo ein, womit sie Daisys letzten Gedanken nur bekräftigte. »Evelyn will damit nur sagen, dass du Beth nicht in eine solche Zwickmühle bringen solltest. Sie würde sich schrecklich fühlen, wenn sie dir deine Bitte abschlägt, und wenn sie dir hilft, wäre das vom Gefühl her wie ein Wollpullover im Sommer: unangenehm und kratzig.«
    So viel also zu dieser Idee. Zum Glück hatte sie noch eine. »Ich schätze, ich könnte auch in eines der großen Kaufhäuser in Chattanooga oder Huntsville fahren und mich dort schminken lassen.«
    »Ehrlich gesagt«, offenbarte Tante Jo, »haben wir an jemanden hier in Hillsboro gedacht.«
    »Hier?« Verdattert versuchte Daisy sich irgendjemanden in Hillsboro vorzustellen, der als Schönheitsberater durchgehen konnte. »An wen denn? Ist vielleicht jemand zugezogen?«
    »Das nicht.« Tante Jo räusperte sich. »Wir dachten, Todd Lawrence wäre doch wie geschaffen für so was.«
    »Todd Lawrence?« Fassungslos starrte Daisy die beiden an. »Tante Jo, dass ein Mann schwul ist, heißt noch lange nicht, dass er deshalb gleich zum Schönheitsberater taugt. Außerdem weiß ich nicht, ob Todd sich schon geoutet hat. Und wenn nicht, dann möchte ich ihn auf gar keinen Fall mit so einer Bitte konfrontieren.« Todd Lawrence war einige Jahre älter als sie, mindestens Anfang vierzig, und ein sehr würdevoller, reservierter Mann. Vor zwanzig Jahren hatte er Hillsboro verlassen und, laut seiner hingebungsvollen verwitweten Mutter, einige Erfolge am Broadway vorweisen können. Doch da sie
nie auch nur einen Zeitungsausschnitt oder Artikel mit seinem Namen herumgezeigt hatte, hatten alle geglaubt, nur ihr mütterlicher Stolz habe sie glauben lassen, dass ihr Sohn sich wirklich durchgesetzt hatte. Etwa fünfzehn Jahre später war Todd nach Hillsboro zurückgekehrt, um seine Mutter während ihres letzten Lebensjahres zu pflegen, und hatte seit ihrem Tod still und zurückgezogen in ihrem viktorianischen Haus am Ortsrand gelebt.
    »Aber natürlich hat er sich geoutet«, widersprach Evelyn. »Meine Güte, er hat in Huntsville einen Antiquitäten- und Dekorationsladen eröffnet. Und wie viele heterosexuelle Männer haben wohl je von einer Farbe namens Mauve gehört? An Ostern hat Todd mir erklärt, wie gut Mauve mir stehen würde; du weißt doch noch, welches Kleid ich da angehabt habe? Und er hat es vor mehreren Zeugen gesagt. Also ist er offiziell schwul.«
    »Ich weiß nicht.« Tante Jo war nicht wirklich überzeugt. »Mauve ist kein so guter Test. Wenn nun eine Frau ihrem Mann ein paar Farbproben zeigt? Dann

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