Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auch Engel Moegens Heiss

Auch Engel Moegens Heiss

Titel: Auch Engel Moegens Heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
schöne Hintern. Versuch ihn beim Gehen ein bisschen zu schwenken.«
    »Schwenken«, wiederholte Daisy wie betäubt, weil sie immer noch nicht begreifen wollte, dass ihre Mutter - ihre Mutter! - es für gut hielt, wenn man die Umrisse ihres Hinterns erkennen konnte.
    »Du weißt schon … hin und her.« Zur Demonstration marschierte ihre Mutter quer durchs Zimmer, mit einem dezenten Schaukeln in den Hüften, das den Blick unwillkürlich auf ihr Hinterteil lenkte. Die Bewegung war so verblüffend sexy, dass Daisy der Atem wegblieb. Ihre Mutter? Ihre intellektuelle, so gar nicht mondäne Mutter?
    »Aber nicht zu wild«, riet Tante Jo. »Sonst sieht es aus, als würden zwei Schweinchen in einem Sack zappeln.«
    Was zu viel war, war zu viel. Mit einer gemurmelten Entschuldigung, sie käme sonst zu spät zur Arbeit, floh Daisy aus dem Haus.
    Sie hatte kaum den Schlüssel in das Schloss für den Angestellteneingang geschoben, als hinter ihr ein weißes Auto bremste und Chief Russo ausstieg. Er stand vielleicht nicht ganz oben auf der Liste von Menschen, die Daisy heute auf gar keinen Fall sehen wollte, aber eindeutig in der Spitzengruppe. Sie versuchte, sich seitlich hinzustellen, um ihren Hintern aus seinem Blickfeld zu nehmen, doch er schien sich ohnehin nicht dafür zu interessieren. Mit finsterer Miene kam er auf sie zu. »Sie sind spät dran.«
    Daisy schaute auf ihre Uhr. Es war zwölf Sekunden vor neun. »Ich bin pünktlich.«

    »Sonst kommen Sie immer eine halbe Stunde zu früh. Heute nicht. Also sind Sie spät dran.«
    »Woher wissen Sie, wann ich in die Arbeit komme?« Sie merkte, wie sie nervös wurde und sich in die Enge gedrängt fühlte. Ein einziges Mal wäre sie beinahe zu spät gekommen, und ausgerechnet an diesem Tag musste jemand auf sie warten. Außerdem stand er viel zu dicht neben ihr, er bedrängte sie auf die für ihn so typische, unangenehme Weise, fast als wollte er sie mit seiner Größe einschüchtern. Womöglich hatte er damit sogar Erfolg, denn sie wurde nervös und fühlte sich in die Enge gedrängt. Sie versuchte, näher an die Tür heranzurutschen.
    »Wenn ich vorbeifahre, ist in der Bücherei immer schon Licht.«
    Was bedeutete, dass sie regelmäßig vor ihm in der Arbeit war. Sie verkniff sich im letzten Moment ein Schmunzeln und setzte stattdessen ihre Bibliothekarinnen-Miene und -Stimme auf. »Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein, Chief?«
    »Ja«, antwortete er knapp wie ein typischer Yankee. »Ich wollte gestern Abend in die Online-Bibliothek, aber das Programm ließ sich nicht öffnen. Sie haben mir das falsche Passwort aufgeschrieben oder so.«
    Warum waren eigentlich ständig die Frauen an allem schuld?, fragte sie sich und verdrehte heimlich die Augen. »Wenn sich die Seite nicht öffnen lässt, müssen Sie wahrscheinlich Ihren Browser upgraden.«
    Er starrte sie an, als hätte sie Chinesisch gesprochen.
    »Ihren Browser«, wiederholte sie. »Wie alt ist Ihr Computer?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Zwei oder drei Jahre.«
    »Und haben Sie jemals einen Upgrade gemacht, seit Sie ihn gekauft haben?« Sie kannte die Antwort, bevor sie auch nur die Frage gestellt hatte. Am liebsten hätte sie ihn selbst tüfteln lassen, aber das ließen ihre guten Manieren und ihre seit frühester Kindheit praktizierte Hilfsbereitschaft nicht zu. Schließlich
war sie Bibliothekarin; es war ihre Pflicht, ihm zu helfen, wenn er in die virtuelle Bibliothek wollte. »Haben Sie einen Laptop oder einen PC?« Sie tippte auf den Laptop. Er gehörte zu den Ungeduldigen, die ihren Computer ständig dorthin mitnehmen wollten, wo sie ihn zu brauchen meinten.
    »Laptop.«
    Sie schrieb sich zwei Punkte gut. »Wenn Sie ihn vorbeibringen, zeige ich Ihnen, wie man einen Upgrade macht. Vorausgesetzt, Sie können so viel speichern.« Sollte er doch selbst entscheiden, ob sie damit den Computer oder sein Gehirn meinte.
    So wie er die Augen zukniff, hatte er sie wohl im letzteren Sinne verstanden, aber er ließ die Sache auf sich beruhen. »Ich habe ihn im Auto.« Er stelzte zurück zu seinem Dienstwagen, einem Crown Victoria, hob den Laptop vom Beifahrersitz und trug ihn locker in einer Hand zurück.
    Sie sperrte den Angestellteneingang auf und drehte sich zur Seite, um ihm den Laptop abzunehmen. »Heute Mittag können Sie ihn wieder abholen«, sagte sie.
    Er ließ das Gerät nicht los. »Könnten Sie das nicht gleich erledigen?«
    »Das habe ich auch vor, aber es wird ein paar Minuten dauern.«
    »Wie viele sind

Weitere Kostenlose Bücher