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Auch Engel Moegens Heiss

Auch Engel Moegens Heiss

Titel: Auch Engel Moegens Heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Verbuchungstheke. Erst als sie die Hand ausstreckte, um die Klappe in der Theke anzuheben, merkte sie, dass sie immer noch den Partypack in der Hand hielt, und zwar ohne schützende weiße Papiertüte.
    Kendra saß an der Theke und sah natürlich sofort, was Daisy in der Hand trug. Ihre Augen wurden so groß, dass das Weiße rund um die Iris zu sehen war. »Daisy! Was -« Dann verstummte sie, weil ihr einfiel, wo sie sich befanden und dass man hier nur leise sprechen sollte. Stumm deutete sie auf die Schachtel.
    Da alles andere versagt hatte, probierte es Daisy diesmal mit Nonchalance. »Das da?«, fragte sie und hob die Schachtel an, als fände sie Kendras Reaktion vollkommen unverständlich. »Das ist nur eine Schachtel Kondome.« Damit segelte sie in ihr Büro, knallte die Tür hinter sich zu und ließ sich in ihren Stuhl fallen.
     
    »Du hast Kondome gekauft, habe ich gehört«, sagte Todd abends am Telefon, und die Erheiterung war ihm durch die Leitung anzuhören.

    »Du, meine Mutter, meine Tante, die halbe Kirchengemeinde und die gesamte Nachbarschaft«, bestätigte Daisy seufzend. Schließlich hatte sie genau das geplant gehabt. Irgendwie.
    »Und dass du zusammen mit unserem formidablen Polizeichef während der Mittagspause die halbe Schachtel aufgebraucht hast.«
    »Ich bin auf direktem Weg in die Bücherei zurück!«, jammerte sie. »Ich hab ja gewusst , dass Barbara Clud so was herumerzählen würde, diese widerliche Schnattergans! Ich war nicht zusammen mit ihm im Laden; er ist einfach hinter mir aufgetaucht, als ich gerade zahlen wollte.«
    »Sie hat auch erzählt, dass er gar nichts gekauft hat, sondern nur gesagt hat, er hätte es eilig, und dann ist er mit dir wieder raus.«
    »Damit wird sie mir alles versauen.« Seufzend ließ sie sich am Esstisch nieder, denn sie hatte den Anruf in der Küche entgegengenommen. Ihre Mutter und Tante Jo schauten wie üblich fern.
    »Wieso das denn?«
    »Wenn alle glauben, dass Chief Russo und ich was - miteinander haben -«
    »Eine Affäre haben«, korrigierte Todd.
    »- dann wagt sich doch kein anderer Mann an mich ran! Wie soll ich denn einen Mann finden, wenn niemand mit mir ausgehen will, weil alle glauben, dass sie damit dem Polizeichef in die Quere kommen könnten?«
    »Ich kann verstehen, dass das zum Problem werden könnte. Er ist ein ziemlicher Brocken.«
    »Tja, damit kann ich mir die Männer im Ort abschminken, und das heißt, dass ich die Kondome ganz umsonst gekauft habe.«
    »Ich weiß nicht, ob ich dich da richtig verstehe. Du meinst also, nur Männer aus unserer Stadt hätten sie benützen können?«

    »Ach Quatsch, ich will sie doch gar nicht benützen . Mir war klar, dass Barbara sich ans Telefon hängen würde, sobald ich sie gekauft habe. Dadurch würden einige der allein stehenden Männer in der Stadt erfahren, dass ich zu haben bin und modern dazu und so weiter. Dann wären sie eventuell neugierig geworden und hätten mit mir ausgehen wollen. So weit die Theorie«, schloss sie düster. »In der Realität hat Chief Russo alles verpatzt. Jetzt muss ich mich auf die Männer in den Clubs beschränken.«
    »Gehst du heute wieder aus?«, fragte er.
    »Nein, ich hab zu viel in meinem neuen Haus zu tun. Buck Latham ist mit dem Malen fertig, jetzt muss ich sauber machen und mich dann nach Möbeln und Küchengeräten und solchen Sachen umsehen.«
    »Was für Möbel stellst du dir denn vor?«
    »Na ja, das Haus ist eher klein, darum möchte ich es kuschelig und gemütlich einrichten. Ich weiß nicht, welcher Stil dazu passt, aber den will ich jedenfalls haben.«
    »Muss es was Neues sein? Oder könntest du dich auch mit ein paar älteren Einzelstücken anfreunden? Die könnten wir bei einer Versteigerung für einen Bruchteil dessen erstehen, was sie neu im Möbelladen kosten.«
    Beim Thema Geldsparen wurde Daisy immer hellhörig. »Ich war noch nie auf einer Versteigerung. Wo gibt es denn eine, und wann?«
    »Überall und ständig«, antwortete er langsam. »Ich suche uns eine für morgen Abend raus, dann hast du das Haus eingerichtet, ehe du dich’s versiehst.«
     
    Am Freitag zog Daisy in ihr Hexenhäuschen, nachdem sie sich bis über beide Ohren in die Arbeit gestürzt hatte, sodass ihr gar keine Zeit geblieben war, sich zu grämen, dass Chief Russo ihren Kondom-Plan sabotiert hatte. Sie war derart beschäftigt, dass es sie nicht einmal störte, wenn einige ihrer Mitmenschen
bei ihrem Anblick hinter vorgehaltener Hand zu tuscheln begannen.

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