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Auch Engel Moegens Heiss

Auch Engel Moegens Heiss

Titel: Auch Engel Moegens Heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Schließlich lebten sie im einundzwanzigsten Jahrhundert, Herr im Himmel; es war keine große Sache, Kondome zu kaufen, nicht einmal in Hillsboro. Viele Leute taten das, sonst würde Cyrus Clud kein so umfangreiches Sortiment führen.
    Alles in allem hatte sie sowieso keine Zeit, sich den Kopf über andere Dinge zu zerbrechen als die herkulische Aufgabe des bevorstehenden Umzugs. Sie war nie so tief gesunken, dass sie Sachen gekauft hätte, um sie für später aufzubewahren, wenn sie erst verheiratet wäre und ein eigenes Heim hätte, denn das wäre dem Eingeständnis gleichgekommen, dass sie nicht zufrieden mit ihrem Leben war. Na gut, zufrieden war sie tatsächlich nicht, aber inzwischen gestand sie sich das ein - und unternahm etwas dagegen.
    Verheiratet war sie zwar nach wie vor nicht, aber dafür wohnte sie in ihrem eigenen Heim. Was tat es schon zur Sache, dass es ein winziges Mietshaus in einer abgewrackten Gegend war? Immerhin hatte es einen eingezäunten Garten, sie würde sich einen Hund zulegen, und sie allein hatte hier das Sagen. Leider hatte das zur Folge, dass sie, nachdem sie, abgesehen von ihrer Bettwäsche, nie irgendwelche Haushaltsdinge erstanden hatte, auf einen Shopping-Marathon gehen musste, um die tausendundein Kleinigkeiten zu erwerben, die man in einem Haushalt braucht.
    Sie kaufte Vorhänge und Kochgeschirr, einen Grundvorrat an Lebensmitteln und Reinigern, mehrere Besen, einen Staubwedel und einen Staubsauger - ihr eigener Staubsauger! Sie war ganz aus dem Häuschen und brachte jede freie Minute damit zu, im Schweiße ihres Angesichts sauber zu machen und Sachen zu verstauen.
    In der restlichen Zeit hielt Todd sie auf Trab, indem er mit ihr nach Möbeln suchte. Sie war ein bisschen überrascht, aber zugleich zutiefst dankbar, dass er solche Anteilnahme an ihrem neuen Leben zeigte, denn er leistete ihr unschätzbare Hilfe. Er
nahm sie mit auf mehrere Auktionen, und sie entdeckte, welche Freude es bereiten konnte, dauernd lediglich mit dem Kopf zu nicken, bis die Mitbieter der Reihe nach die Segel strichen und kein weiteres Gebot mehr abgaben; anschließend hob sie ihre Nummernkarte - und die Lampe oder der Teppich oder das Beistelltischchen gehörten ihr. Einen Zuschlag erteilt zu bekommen, jagte ihr lustvolle Schauer über den Rücken, weshalb Todd sie amüsiert beobachtete, wann immer sie sich entschloss, ein Stück zu ersteigern.
    »Du bist wie ein Hai, der Blut gewittert hat«, urteilte er halblaut und lächelnd, als er die Farbe in ihren Wangen und das Funkeln in ihren Augen sah.
    Schlagartig lief sie rot an. »Wirklich? Ach du Schreck.« Sie verschränkte die Hände im Schoß, als wollte sie mit aller Gewalt vermeiden, die kleine Zahlenkarte noch einmal hochzureißen.
    Er lachte. »Hör bloß nicht auf. Du hast mehr Spaß als ich auf meinen Auktionen.«
    »Es macht ja auch Spaß, oder?« Sie fixierte den Teewagen, der eben zu Gebot stand. Eigentlich hatte sie keinen Platz dafür, und wenn sie alles kaufte, was ihr gefiel, dann würde sie nirgendwo mehr die wichtigen Möbel aufstellen können, zum Beispiel einen Sessel. Andererseits würde sich der Teewagen ganz reizend in der Wohnzimmerecke machen, oben mit Pflanzen geschmückt, unten vielleicht mit Fotos …
    Wenige Minuten erbitterten Steigerns später gehörte der Teewagen ihr - ebenso wie ein hübscher kleiner Tisch mit zwei Stühlen, ein Lampenpaar mit durchschimmerndem, rosa Fuß und cremefarbenem Schirm, ein dunkler, salbeigrüner Teppich, dazu ein großer, üppiger Lehnsessel zum Schaukeln, dessen Polster in gedecktem Blau mit cremefarbenen Nadelstreifen bezogen waren, sowie ein kleines Schränkchen für den Fernseher. Als sie gingen, begutachtete Todd ihre Beute und kam zu dem Schluss: »Gut, dass wir einen Pick-up gemietet haben; diesen
Sessel hätten wir nie im Leben in den Kofferraum klemmen können.«
    »Er ist wunderschön, nicht wahr?«, fragte sie glückselig, wobei sie sich im Geist bereits darin lümmeln sah.
    »Das ist er, und ich kenne ein Stück, das wie geschaffen dafür ist. Leider neu«, ergänzte er bedauernd. »Aber es ist das perfekte Sofa, glaub mir.«
    Das perfekte Sofa hatte einen Überzug mit äußerst unpraktischen, halb geschlossenen Riesenrosen vor einem rauchblauen Hintergrund, der fast genau dem Blau ihres Lehnsessels entsprach. Sie fand das Sofa unverschämt teuer, hatte sich aber auf den ersten Blick in das Stück verliebt. Keine öd-braunen Polster für sie, o nein! Ihr standen Rosenpolster zu.

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