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Auch Engel Moegens Heiss

Auch Engel Moegens Heiss

Titel: Auch Engel Moegens Heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Und treffen wird es vor allem sie.«

11
    Daisy erkannte, dass noch ein letzter Akt fehlte, um ihr Image völlig umzukrempeln. Darum ging sie am Montag während der Mittagspause in Clud’s Pharmacy und kaufte ein Päckchen Kondome.
    Von allen drei Apotheken am Ort war Clud’s am besten dafür geeignet, weil Cyrus Clud, der seit Ewigkeiten in Hillsboro lebte, Gott und die Welt kannte und weil seine Frau Barbara an der Kasse saß, damit sie niemanden einstellen mussten. Barbara Clud war eine ebenso glühende Tratschtante wie Beulah Wilson und wusste obendrein mit dem Wort Diskretion nicht das Geringste anzufangen; auf diese Weise hatte die ganze Stadt erfahren, dass ein gewisser Stadtrat Viagra nahm. Die Neuigkeit, dass Daisy Minor Kondome gekauft hatte, würde wie ein Lauffeuer durch den Ort gehen.
    Durch die Clubs zu ziehen war ganz lustig, und wahrscheinlich waren die Clubs auch die ergiebigsten Jagdgründe, doch Daisy wollte die in Hillsboro verfügbaren Männer keinesfalls ausschließen; im Gegenteil, sie würde einem Ortsansässigen sogar den Vorzug geben, denn schließlich wollte sie weiterhin in der Nähe ihrer Familie wohnen. Das Problem war, dass sie im Ort nicht viele allein stehende Männer kannte; die
wenigen, die in ihre Kirche gingen, waren durch die Bank jünger als sie, außerdem fand Daisy sie allesamt nicht besonders interessant. Hank Farris war Single, aber die Farrises waren ziemlich verrufen, und es gab einen guten Grund, warum Hank nie verheiratet gewesen war: Er stank. Übelst. Darum kam er für Daisy keinesfalls in Betracht.
    Aber die Menschen tratschten, vor allem in einer Kleinstadt wie Hillsboro, die von einem engmaschigen Spinnennetz an Bekanntschafts- und Verwandtschaftsbeziehungen überzogen war. Es brauchte nur irgendwer zu erzählen: »Du kennst doch Evelyn Minors Tochter Daisy? Die Bibliothekarin? Ich habe gehört, sie war bei Clud’s und hat sich eine ganze Kiste Kondome gekauft. Meine Güte, was führt das junge Ding nur im Schilde?« Und ehe sie sich’s versah, würden die interessierten Männer aus dem Unterholz gekrabbelt kommen. Natürlich würde sie den Ausschuss aussortieren müssen, aber sie tippte, dass die meisten dieser Kandidaten sich von selbst verziehen würden, wenn sie erst gemerkt hatten, dass sie keineswegs die Absicht hatte, die gekauften Kondome auch zu verwenden . Die brauchte sie sozusagen nur als Gesprächsaufhänger.
    Andererseits hätte sie nie gedacht, dass es so kompliziert sein würde, Kondome zu kaufen. Sie stand in Reihe fünf und bestaunte die Stapel und Fächer voller Schachteln. Wer in aller Welt hätte gedacht, dass es so viele verschiedene Sorten gab? Und welche davon kaufte die sexuell aufgeklärte, moderne Frau?
    Hörte sich zum Beispiel ein Produktname wie Heavy Rider viel versprechend an? Für Daisy eher nicht, weil er so klang, als würde diese Sorte am ehesten von Rockerbanden gekauft, insoweit Hell’s Angels überhaupt Kondome benutzten. Und was war mit Noppen? Machte es einen Unterschied, ob ein Kondom genoppt war oder nicht? Feucht oder nicht? Bei näherer Überlegung gab sie allerdings »Feucht« den Vorzug.
    Und bei noch näherer Überlegung bot Cyrus Clud einfach
eine unglaubliche Auswahl an Kondomen an, die weit größer war, als sie es einer kleinen Familienapotheke je zugetraut hätte. Dabei waren Kondome bestimmt kein Verkaufsschlager, schließlich bekam man sie fast überall.
    Sie griff nach einem Päckchen namens »Ladykitzler«, las die Rückseite durch und stellte es mit hochrotem Kopf ins Regal zurück. Vielleicht hatte Cyrus ja einen eher ausgefallenen Kundenstamm. Vielleicht sollte sie Chief Russo einen Tipp geben, die Reihe fünf bei Clud’s im Auge zu behalten, denn wenn man nach der hier offerierten Vielfalt gehen konnte, spielten sich in Hillsboro merkwürdige Dinge ab.
    Zuletzt griff sie mit Todesverachtung nach einer Schachtel namens »Partypack« - damit sollten alle Eventualitäten abgedeckt sein - und marschierte damit zur Kasse, wo sie den Partypack direkt vor Barbara Cluds Nase auf die Theke fallen ließ.
    »Hoffentlich ist nichts mit Evelyn und Joella«, meinte Barbara zuckersüß, während sie die Schachtel aufnahm. Es war ihre gewohnte Art, mal auf den Busch zu klopfen, ob mit irgendwem vielleicht irgendwas war; erst dann begriff sie, was sie in Händen hielt, und schnappte nach Luft. »Daisy Minor!«
    Jemand stellte sich hinter ihr an. Daisy drehte nicht den Kopf, um festzustellen, wer es war. »Bar«,

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