Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auch Engel Moegens Heiss

Auch Engel Moegens Heiss

Titel: Auch Engel Moegens Heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
ihrem Besuch im Buffalo Club hatte sie sich königlich amüsiert, wenigstens bis zu der Rauferei.
    »Ich glaube schon. Das Tanzen war ein Heidenspaß.«
    »Dann pass auf dich auf und amüsier dich gut.«
    »Danke. Bestimmt.« Als er davonfuhr, winkte sie ihm lächelnd nach und dankte ihrem Glücksstern dafür, dass sie einen Freund wie Todd Lawrence gefunden hatte.

12
    Am Samstagabend herrschte im Buffalo Club regelmäßig Hochbetrieb, darum konnte Jimmy, der Bartender, nicht genau sagen, wie lange Mitchell schon da gewesen war, ehe er ihn entdeckt hatte, mit einem Bier in der Hand und über eine rothaarige Hexe gebeugt, die genug Make-up im Gesicht hatte, um den kalifornischen San-Andreas-Graben zuzukleistern. Der Rotschopf schien wenig begeistert von seiner Anmache; die Frau wandte sich ständig wieder an ihre Freundin, eine genauso zugespachtelte Platinblondine, so als würden die beiden versuchen, ein Gespräch zu führen, und Mitchell würde sie dabei stören.
    Jimmy sah kein zweites Mal zu ihnen hin; auf gar keinen Fall sollte Mitchell bemerken, dass er ihn beobachtete. Da Mitchell ein Bier in der Hand hielt, hatte er es wohl bei einer Kellnerin bestellt, statt sich wie sonst an der Theke breit zu machen. Jimmy griff sich das Telefon unter der Bar, wählte und sagte: »Er ist da.«
    »Ach, Mist«, antwortete Sykes in einer genialen Eingebung. »Ich müsste ihn unbedingt sehen, aber im Moment kann ich auf keinen Fall weg. Na schön, dann eben ein andermal.«
    »Klar«, sagte Jimmy und legte auf.
    Sykes unterbrach ebenfalls die Verbindung und rief sofort bei zwei seiner Leute an. »Wir treffen uns in vierzig Minuten am Buffalo Club. Bringt alles Nötige mit.«
    Anschließend machte Sykes sich bereit; er zog eine Baseballkappe auf, um seine Haare zu verstecken, schlüpfte in die Cowboystiefel, in denen er größer wirkte, und stopfte sich ein kleines Kissen ins Hemd. Bei Tageslicht würde man seine Verkleidung sofort als solche erkennen, aber nachts reichten solche Kleinigkeiten aus, um eine Beschreibung zu erschweren, falls im Club irgendwas Unvorhergesehenes passieren sollte.
Sykes hatte keineswegs vor, die Sache im Club zu erledigen; er wollte Mitchell herausholen und ihn irgendwohin bringen, wo es keine hundert potenziellen Zeugen gab, aber nichtsdestotrotz war Vorsicht besser als Nachsicht. Aus diesem Grund fuhr Sykes auch nicht in seinem eigenen Auto; er hatte sich eines geliehen, nur für alle Fälle, und dann das Nummernschild durch eines ersetzt, das er in Georgia von einem Wagen abgeschraubt hatte.
    Vorausgesetzt, es kam nicht zu unvorhergesehenen Zwischenfällen wie einer weiteren Rauferei, würden sie ihr kleines Problem mit Mitchell noch heute Nacht lösen.
     
    Daisy stellte fest, dass man gute Nerven brauchte, um ein zweites Mal in einen Club zu gehen, in dem man versehentlich eine Rauferei angezettelt hatte. Theoretisch dürfte es kaum jemanden geben, der den wahren Hintergrund kannte: sie selbst, Chief Russo, möglicherweise der Kerl, dessen Hoden sie zerquetscht hatte - obwohl der wahrscheinlich nicht groß darauf geachtet hatte, was um ihn herum vorging -, und vielleicht ein, zwei aufmerksame Beobachter. Also höchstens fünf Personen. Und wie standen die Chancen, dass ausgerechnet heute Abend einer der vier anderen auch kommen würde? Im Grunde konnte ihr überhaupt nichts passieren; niemand würde mit dem Finger auf sie zeigen, sobald sie durch die Tür trat, und rufen: »Da ist sie!«
    Das sagte ihr wenigstens der gesunde Menschenverstand. Allerdings hatte ihr gesunder Menschenverstand auch behauptet, dass es keine große Sache sei, ein paar Kondome zu kaufen, folglich war ihr gesunder Menschenverstand nicht unfehlbar.
    Deshalb hockte sie in ihrem Auto auf dem dunklen Parkplatz und schaute zu, wie Pärchen, Grüppchen und Einzelgänger in den Buffalo Club strömten, wo offenbar das Leben tobte. Immer, wenn die Tür aufschwang, schwappte ein Schwall
Musik heraus, wobei sie den schweren Schlag der Bässe sogar durch die Wände wummern hörte. Frisch aufgedonnert, hockte sie in ihrem Wagen, ohne den Mumm zum Aussteigen aufzubringen.
    Aber sie gab sich alle Mühe; jedes Mal, wenn sie sich neuen Mut zu sprach, war sie ein bisschen dichter davor, die Wagentür tatsächlich aufzudrücken. Heute trug sie Rot, das erste rote Kleid in ihrem Leben, und sie wusste genau, dass sie gut aussah. Ihre blonden Haare hatten nach wie vor diesen schlichten, eleganten Schwung, ihr Make-up war dezent, aber

Weitere Kostenlose Bücher