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Auch Engel Moegens Heiss

Auch Engel Moegens Heiss

Titel: Auch Engel Moegens Heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Sie atmete einfach etwas schneller, sonst nichts.
    »Sie laufen bald heiß«, erkannte er. »Lassen Sie uns im Coffee Cup einkehren und was Kaltes trinken, sonst brechen Sie noch auf dem Gehweg zusammen, und ich muss Sie tragen.«
    Daisy fuhr herum und erklärte ihm mit mühsam gezügeltem Zorn: »Wahrscheinlich hat Barbara inzwischen schon meine Mutter und weiß Gott wen angerufen und allen erzählt, dass wir für unsere Mittagspause einen Partypack Kondome gekauft haben!«
    »Dann ist es doch nur gut, wenn Sie sich mit mir im Coffee Cup zeigen, damit wir Zeugen haben, dass wir nicht zu mir nach Hause gegangen sind, um sie aufzubrauchen. Ein Partypack, wie?« Er feixte. »Ich wette, da sind ein paar ganz interessante Sorten dabei. Zeigen Sie mal her.«
    »Nein!«, kreischte sie und drehte ihm den Rücken zu, als er nach der Tüte greifen wollte.
    Er rieb sich das Kinn. »Bestimmt ist es eine Ordnungswidrigkeit, pornografische Gegenstände auf der Straße mit sich zu führen.«
    »Kondome sind keine pornografischen Gegenstände«, wehrte sie sich, obwohl ihr das Herz in die Hose sackte. »Es sind Hygiene- und Verhütungsmittel.«
    »Normale Kondome schon, aber ich nehme an, dass man in einem Partypack ein paar ziemlich abgehobene Dinger findet.«
    Daisy nagte an ihrer Unterlippe. Verhaften würde er sie nicht; dessen war sie fast sicher. Andererseits war dieses ganze Unternehmen so schnell außer Kontrolle geraten, dass sie nicht wusste, wo ihr der Kopf stand, und sie wollte lieber kein Risiko eingehen. Schweigend reichte sie ihm die Tüte.
    Er öffnete die Tüte nicht nur und warf einen kurzen Blick hinein; er fasste auch hinein und zog den Partypack auf offener Stra ße heraus. Daisy sah sich nach einem offenen Kanaldeckel um,
in dessen Schacht sie springen konnte, obwohl es auch ein Mauseloch getan hätte. Sie hatte sich heimlich einen halben Schritt von ihm entfernt, als er sie am Arm packte und sie zurückhielt, ohne den Blick von der Aufschrift des Kartons zu heben.
    »›Zehn verschiedene Farben und Aromen‹«, deklamierte er laut. »Darunter ›Bubblegum, Wassermelone und Erdbeere‹.« Er schaute auf und schnalzte mit der Zunge. »Sie überraschen mich, Miss Daisy.«
    »Von der Wassermelone habe ich nichts gewusst«, blökte sie in der plötzlichen Angst, in der Schachtel könnte sich auch ein grün gestreiftes Kondom finden. Was für eine Schnapsidee. Vielleicht würde Barbara ihr ja das Geld zurückerstatten, es sei denn, es war untersagt, Kondome zurückzugeben. Badeanzüge und Unterwäsche konnte man allerdings auch nicht umtauschen, darum würde Barbara sie vermutlich aus dem Laden schmeißen, wenn sie versuchte, den Partypack zurückzugeben.
    »An Ihrer Stelle würde ich mir mehr Gedanken über den Bubblegum machen«, meinte er, gedankenverloren und immer noch lesend.
    Sie blinzelte ihn verdutzt an. »Also, blasen würde ich ihn bestimmt nicht«, verkündete sie, dann schlug sie sich die Hand vor den Mund und starrte mit großen, entsetzten Augen zu ihm auf.
    »Hören Sie endlich auf«, fuhr sie ihn ein paar Minuten später zornig an, als er nach wie vor keine Anstalten machte, wieder ernst zu werden. Er johlte praktisch vor Lachen, vor Erschöpfung schon an einem geparkten Auto lehnend und die Kondomschachtel fest umklammernd, während er sich mit den Händen auf den Knien abstützte. Tränen liefen ihm über das Gesicht. Sie wünschte, es wären Schmerzenstränen.
    Nein, nicht wirklich; sie wollte niemandem wehtun, nicht einmal ihm. Aber was genug war, war genug, und sie würde das keine Sekunde länger mit ansehen. Wenn er sie verhaften wollte, dann würde er erst einmal aufhören müssen zu lachen,
weil sie jetzt nämlich gehen würde, und das Partypack würde sie mitnehmen.
    Als sie auf ihn zutrat, hob er die linke Hand, wie um sie abzuwehren, weil er ganz offensichtlich glaubte, sie wollte ihn schlagen, wenngleich ihn das nicht davon abhielt, weiter zu gackern und zu schnauben. Daisy riss ihm die Schachtel aus der Hand und schimpfte: »Flegel!«, so eisig wie möglich, um dann davonzumarschieren.
    »W-warten Sie!«, hörte sie ihn keuchen. »Daisy!«
    Sie blieb nicht stehen, sie wurde nicht einmal langsamer. Von glühendem Zorn getrieben, eilte sie quer über den Platz zur Bücherei und die zwei Marmorstufen zum Eingang hinauf. Dort blieb sie kurz stehen, atmete tief durch, um einen möglichst gefassten Eindruck zu machen, und stolzierte dann wie Miss Amerika persönlich durch die Tür und zur

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