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Auch Frauen wollen nur das eine

Auch Frauen wollen nur das eine

Titel: Auch Frauen wollen nur das eine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerri Sharp
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zu stillen.
    Der Vampir besitzt eine mächtige Anziehungskraft. Immerhin gab dieses mythische Geschöpf der verführerischen Frau einen Namen: dem Vamp. Ob nun Frau oder Mann, sie sind immer so mächtig; immer im Zustand einer animalischen Erregung. Wir begehren sie, wir verspüren Mitgefühl für ihre Verletzlichkeit und sind oft traurig und nicht erleichtert, wenn Dr Van Helsing oder ein anderer »guter Held« ihnen den Pflock durchs Herz treibt – wenn die Kräfte des Christlichen und Guten jene dunklen Lords und tödlichen Femmes fatales der Unterwelt verbannen. Eine Reihe von Hollywood Filmen, wie etwa The Lost Boys (OT: The Lost Boys ) und Near Dark – Die Nacht hat ihren Preis (OT: Near Dark ) holten den Vampir aus dem schaurigen Schloss und siedelten ihn in den Vororten des modernen Amerika an. Dadurch erhielt ein Genre neuen Auftrieb, das bislang nur als europäisches Schauermärchen angesehen wurde. Die Vorstellung, dass der durchschnittliche amerikanische Junge so anfällig für den Kuss des Vampirs sein kann wie die viktorianische Lady, machte den Weg frei für neue Vampir-Liebhaber.
    Es überraschte mich nicht, dass Frauen Fantasien einschickten, die mit der Vampir-Story zu tun haben. Einige der Frauen bekannten, sie hätten auch versucht, die Fantasie real werden zu lassen. Elena gestand, dass sie schwarze Trauerkleidung anzog und spät in der Nacht Sex auf Friedhöfen hatte, in der Hoffnung, an einer übernatürlichen sexuellen Erfahrung teilhaben zu können.
    Franklin D. Roosevelt sagte einmal: »Das Einzige, wovor man sich fürchten muss, ist die Furcht selbst.« Wenn wir sehr jung sind, ist es natürlich, dass wir den Tod und die unheimlichen Wesen unserer Albträume fürchten. Das Unbekannte birgt alle möglichen Arten des beängstigend Bösen. Als Erwachsene haben wir gelernt, dem Schrecken ins Gesicht zu schauen, und können die schrecklichen Monster und Untoten einordnen. Wir können sie umwandeln in Produkte, die uns amüsieren und unterhalten. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht darin, das Fürchterliche zu erotisieren. Wenn wir Angst empfinden, ähneln viele der physiologischen Reaktionen in unserem Körper den Anzeichen der sexuellen Erregung: erhöhte Schweißabsonderung, ein schneller Herzschlag, ein trockener Mund, erweiterte Pupillen usw.; daher ist es verständlich, dass einige Leute ein wenig Angst in ihre Fantasien mischen, um den extra Kick zu bekommen. Das ist natürlich nicht der einzige Grund, aber es stimmt auch, dass Thriller und Horrorfilme Sexappeal haben. Man braucht sich nur die Filme von Mario Bava, Dario Argento oder David Cronenberg anzusehen, um sich die Wirkung zu vergegenwärtigen.
    Unsere Beziehung zur Angst stellt einen komplexen Teil der menschlichen Psyche dar. Einerseits schrecken wir davor zurück, andererseits sehnen wir uns danach, »das Schlimmste zu erfahren« – man hält sich bei Horrorfilmen an den gruseligsten Stellen die Hand vors Gesicht, späht aber trotzdem durch die Finger. Wir wollen nicht zugeben, dass der Reiz für uns gerade darin liegt, sich Angst einjagen zu lassen. Die menschliche Neugier hat ihre eigene makabre Seite, und nur eine naive Person würde behaupten, dass niemand die »saftigen Stellen« einer Story hören will.
    Wenden wir uns einem anderen Tabuthema zu. Man liegt jedoch vollkommen falsch, wenn man glaubt, bei den Fantasien rund um Tiere gehe es nur darum, sich mit Schweinen und Ziegen im Schlamm zu wälzen. Ein paar Frauen haben Fantasien eingeschickt, in denen Tiere eine Rolle spielen, aber diese Storys sind eher von Märchenwelten beeinflusst oder von dem anthropologischen Wissen um Praktiken des Schamanismus – und eben nicht von den schlüpfrigen Filmen der 70er, die auf Farmen gedreht wurden.
    Nehmen wir zum Beispiel Ginas Fantasie, in der sie sich vorstellt, sich mit einem Puma zu paaren und später ein Geschöpf gebiert, das halb Puma, halb Mädchen ist. Dieses Wesen wird eine Verfechterin des Umweltschutzes. Gina erschafft eine neue Fantasie und wird dadurch eher zu einer Ökokämpferin als zu einer Perversen. Die vorherrschende Idee in diesem Abschnitt ist die, dass der nicht menschliche Partner eine Art Ideal darstellt. Die Kreatur ist in gewisser Weise den Sterblichen überlegen und ist somit dem menschlichen Mann vorzuziehen!
    Madeline, 21, Kellnerin in einer Bar
    Meistens stelle ich mir vor, Sex mit einer Frau zu haben, oder mit einem Vampir, der mich gerade gebissen hat – ein gewaltbetonter Sex.

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