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Auch Geister haben huebsche Soehne

Titel: Auch Geister haben huebsche Soehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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sah mich an.
    »Hat Mr Beaumont Ihnen in irgendeiner Weise wehgetan, Miss Simon?«
    Ich blinzelte. »Nein.«
    »Freut mich sehr, das zu hören.« Er wirkte erleichtert, versuchte das aber, durch geschäftsmäßiges Verhalten zu kaschieren. »Mr Beaumont ist heute ziemlich erschöpft«, sagte er. »Er ist ein sehr wichtiger, viel beschäftigter Mann.«
    »Ich sage Ihnen das nur ungern, aber der Mann ist mehr als einfach nur erschöpft.«
    »Wie auch immer«, sagte Marcus. »Mr Beaumont hat jedenfalls keine Zeit für kleine Mädchen, die sich einen Streich erlauben wollen.«
    »Einen Streich ?«, wiederholte ich gereizt. »Hören Sie, Mister, ich habe diese Frau …« Ups. »… Ich habe wirklich von dieser Frau geträumt, und es nervt mich, dass …«
    Marcus blickte mich matt an. »Miss Simon«, sagte er gelangweilt. »Ich würde Ihre Eltern wirklich nur extrem ungern anrufen. Wenn Sie mir versprechen, dass Sie Mr Beaumont nie wieder mit diesem MediumTraum-Blabla belästigen, tue ich es auch nicht.«
    Ich hätte beinahe laut aufgelacht. Meine Eltern? Ich hatte befürchtet, er würde die Polizei rufen. Mit meinen Eltern würde ich schon klarkommen. Die Polizei dagegen war eine ganz andere Nummer.
    »Oh«, sagte ich, während der Aufzug hielt und Marcus mich wieder auf den Flur hinausführte, von dem die Tür zum Innenhof abging. »Schon gut.« Ich versuchte, etwas Verdrießlichkeit und Enttäuschung in meine Stimme zu legen. »Ich verspreche es.«
    »Danke«, sagte Marcus. Er nickte und führte mich in Richtung Eingangstür.
    Bestimmt hätte er mich ohne zu zögern mit einem Arschtritt nach draußen befördert, wenn ich nicht zufällig im Vorbeigehen gesehen hätte, wie jemand im Pool seine Bahnen zog. Erst konnte ich den Schwimmer nicht erkennen, denn es war stockdunkel draußen. Wegen der dichten Wolkendecke waren weder Mond noch Sterne zu sehen. Das einzige Licht kam von den großen runden Unterwasserleuchten, die für ein verzerrtes Bild vom Schwimmer sorgten, ähnlich wie vorhin Mr Beaumonts Gesicht im Aquariumlicht.
    Doch dann erreichte der Schwimmer den Beckenrand, hievte sich heraus – offenbar hatte er sein Trainingspensum absolviert – und nahm sich das Badetuch, das über einem der Liegestühle gehangen hatte.
    Ich erstarrte. Nicht nur, weil ich den Schwimmer erkannte, sondern auch, weil es nicht jeden Tag vorkommt, dass man einen griechischen Gott auf Erden wandeln sieht.
    Im Ernst. Tad Beaumont in Badehose war ein göttlicher Anblick. Das Wasser glitzerte auf den dunklen Härchen auf seiner Brust und seinen Beinen und er sah im bläulichen Licht des Pools wie Adonis aus. Obwohl seine Bauchmuskeln nicht ganz so beeindruckend waren wie die von Jesse, verfügte er über zwei Bizeps-Partien, die dafür mehr als entschädigten.
    »Hi, Tad«, sagte ich.
    Er blickte auf und betrachtete mich.
    »Oh, hey«, sagte er, als er mich wiedererkannte. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Du bist das.«
    Cee Cee hatte recht gehabt. Er wusste nicht mal, wie ich hieß.
    »Ja«, sagte ich. »Suze Simon. Von Kelly Prescotts Party.«
    »Klar, weiß ich doch.« Er kam auf uns zu, das Badetuch lässig um den Nacken geschlungen. »Wie geht's?«
    Sein Lächeln war mindestens genauso sehenswert wie der Rest seines Bodys. Bestimmt hatte sein Daddy dem Kieferorthopäden einen Haufen Geld in den Rachen geschoben, aber das Ergebnis war eindeutig jeden Cent wert.
    »Du kennst die junge Dame, Tad?«, fragte Marcus ungläubig.
    »Sicher doch.« Tad stellte sich direkt neben mich und noch immer klebten in seinem dunklen Haar Wassertröpfchen wie funkelnde Diamanten. »Wir kennen uns schon lange.«
    »Na dann«, sagte Marcus. Und weil ihm offenbar nichts anderes einfiel, wiederholte er es noch mal: »Na dann.«
    Nach einer peinlichen Pause sagte er es sogar noch ein drittes Mal, nur dass er diesmal hinzufügte: »Ich lasse euch beide dann mal allein. Tad, begleitest du Miss Simon nachher nach draußen?«
    »Natürlich«, erwiderte Tad. Nachdem Marcus durch die Glasschiebetür im Haus verschwunden war, flüsterte er: »Tut mir leid. Marcus ist ein netter Kerl, aber er macht sich immer zu viele Sorgen.«
    Nachdem ich Marcus' Boss kennengelernt hatte, konnte ich ihm das kaum verübeln. Aber das konnte ich Tad ja schwer sagen. »Im Grunde ist er bestimmt lieb und nett.«
    Dann erzählte ich Tad von dem Artikel, den ich angeblich für die Schülerzeitung schrieb. Selbst wenn sein Vater später mit Tad über mich reden sollte,

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