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Auch wir sind Deutschland: Ohne uns geht nicht. Ohne euch auch nicht. (German Edition)

Auch wir sind Deutschland: Ohne uns geht nicht. Ohne euch auch nicht. (German Edition)

Titel: Auch wir sind Deutschland: Ohne uns geht nicht. Ohne euch auch nicht. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anis Mohamed Youssef Ferchichi , Marcus Staiger
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ganz weit oben mitmischen. Man sieht das den Mädchen nicht an. Die Typen wiederum sehen nur das Äußere, gehen davon aus, dass ihre eigenen Mädchen korrekt sind. Und weil die Mädchen wissen, was von ihnen erwartet wird, versuchen sie auch, korrekt zu erscheinen, aber in Wahrheit lassen sich manche von denen richtig krass in den Arsch ficken – Hauptsache, das Jungfernhäutchen bleibt intakt. Das ist das Allerwichtigste. Aber auch da gibt es in letzter Zeit verstärkt den Trend, sich das Jungfernhäutchen wiederherstellen zu lassen. Das habe ich zumindest von sehr vielen Leuten gehört.
    Letztlich ist das auch kein Geheimnis und wir leben alle mit dieser Doppelmoral. Vielleicht sollte man einfach mal anfangen, ganz offen und frei darüber zu diskutieren. Bis dahin allerdings sind erst mal nur die anderen Frauen die Schlampen. Bescheuert.
    Ich kenne zum Beispiel die Geschichte einer deutschen Mutter, Mitte dreißig, also kein Mädchen mehr, der sie beim Joggen einfach so auf den Arsch gehauen haben. Die Frau musste an einer Gruppe 14- bis 15-jähriger Jungs vorbei, und der eine hat ihr dann tatsächlich auf den Arsch gehauen und gemeint: »He, du geile Schlampe.« Die hat sich umgedreht und die Typen zusammengeschrien, worauf die richtig Schiss bekommen haben und abgehauen sind. Das war das einzig Richtige, was die Frau machen konnte, aber so etwas würden die sich bei einer türkischen Frau niemals trauen. Vor der hätten sie Respekt. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie eine solche Frau mit ihrer eigenen Mutter identifizieren können und sie so durch das Raster fällt, das diese Typen im Kopf haben. Die sehen ihre Mutter zu Hause und die ist das, was sie ist, und dann sehen sie auf der Straße eine Frau, die so ähnlich aussieht wie ihre Mutter, und dann ist doch klar, dass sie diese Frau eher mit ihrer Mutter assoziieren als eine Frau, die optisch ganz anders aussieht. Und da man mit seiner Mutter keinen Sex hat und auch keinen Sex haben will, macht man diese Frauen auch nicht an. Die anderen Frauen, die nicht so aussehen wie ihre Mutter, die kriegen sie aber nicht unbedingt. Das ist frustrierend, und wenn man was nicht haben kann, dann beleidigt man es eben. Wenn du eher stupide bist und ein Defizit hast, dann klatschst du ihr auch noch auf den Arsch.
    Hinzu kommt natürlich noch bei den ganz Jungen, dass sie sich ausprobieren wollen und kaum laufen können vor Kraft. Die müsste man eigentlich am Ohr packen und zu ihren Eltern schleifen, wo es dann richtig Ärger gibt. Das habe ich neulich tatsächlich mal gemacht, weil ich mich so geärgert habe über ein paar minderjährige Spastis, dass ich echt ausgeflippt bin.
    Gegenüber von unserem Grundstück war im letzten Sommer eine Baustelle mit einer riesengroßen Grube. Da haben hin und wieder Kinder gespielt und ich habe es schon dem Sohn meiner Frau und seinen Freunden verboten, weil das eben gefährlich ist. Irgendwann guckte ich raus und sah, wie da fünf oder sechs Kinder rumtobten. Also ging ich auf den Balkon und sagte denen, dass sie von der Baustelle runter sollten. Als guter Nachbar sozusagen, als aufmerksamer Bürger.
    Da waren auch ein paar ausländische Kinder dabei, die sahen mich, rannten weg, und als sie schon am Zaun waren, drehte sich der eine noch mal um und rief mir richtig krasse Ausdrücke zu. Das waren so zwölf- bis 15-jährige Jungs. In diesem Moment war ich so sauer, dass ich das Fahrrad meiner Mutter genommen habe und denen hinterhergefahren bin. Meine Frau meinte, ich solle dableiben, meine Schwägerin meinte, ich solle drauf scheißen, ich aber wollte das jetzt durchziehen. Also bin ich, Bushido, auf einem Damenfahrrad hinter denen hergefahren.
    Ich fuhr durch Lichterfelde auf der Suche nach ein paar Jungs, bog um eine Ecke und sah sie. Ich bin ganz ruhig gefahren, damit die nicht schon vorher abhauen, und erst zwei Meter vor denen habe ich Gas gegeben. Der eine sah mich, erstarrte vor Schreck und ich ließ das Fahrrad meiner Mutter fallen. Der Dicke, der das gerufen hatte, fing sofort an zu heulen. Ich hätte denen wirklich gerne eine runtergehauen, aber es waren ja Kinder und ich kann keine Kinder schlagen und auch keine Jugendlichen, also sagte ich zu diesem Dicken, dass wir jetzt zusammen zu seiner Mutter gehen würden. »Wie zu meiner Mutter?«, schluchzte er und fing gleich wieder an zu heulen. Seine Mutter sei nicht da, heul, heul, und sein Kumpel erklärte mir, dass sie Cousins seien und der Dicke hier nur zu Besuch sei,

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