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Auch wir sind Deutschland: Ohne uns geht nicht. Ohne euch auch nicht. (German Edition)

Auch wir sind Deutschland: Ohne uns geht nicht. Ohne euch auch nicht. (German Edition)

Titel: Auch wir sind Deutschland: Ohne uns geht nicht. Ohne euch auch nicht. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anis Mohamed Youssef Ferchichi , Marcus Staiger
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ohne seine Eltern und blablabla. »Gut«, sagte ich dann zum Cousin vom Dicken, »kein Problem. Dann gehen wir eben zu deiner Mutter.« Da fingen sie wieder an zu heulen, bitte, bitte, das könne ich doch nicht machen und so weiter. »Passt mal auf, ihr kleinen Ärsche«, sagte ich zu ihnen, »normalerweise müsste ich euch kaputt schlagen dafür, dass ihr mich beleidigt habt, und dafür, dass ihr meine Mutter beleidigt habt. Ihr wisst ganz genau, was das ist. So etwas macht man nicht und vor allem habe ich euch nur gesagt, dass ihr von der Baustelle runtergehen sollt. Was gibt euch das Recht, mich zu beleidigen, wenn ich in eurem Interesse sage, dass ihr nicht auf der Baustelle spielen sollt? Ich könnte genauso gut darauf scheißen und es könnte mir egal sein, ob ihr euch da verletzt. Ich habe das für euch gesagt, kapiert? Und jetzt bringt ihr mich sofort zu deiner Mutter.«
    Also sind wir losgelaufen. Ich mit fünf Kindern, dem einen habe ich noch gesagt, dass er mein Fahrrad schieben solle, und wir liefen, liefen und liefen. Irgendwann fragte ich die, ob sie mich verarschen wollten, bis sie sich dann endlich doch noch an den richtigen Weg erinnert haben. Tatsächlich wohnten die ungefähr eine Minute von meinem Haus entfernt schräg gegenüber, aber wir waren erst mal krass die Umwege gelaufen. Da hätte ich ihnen schon wieder am liebsten auf den Kopf gehauen. Irgendwann kamen wir also dort an und ich sagte zu dem einen, dass er seine Mutter rausholen solle und dass ich vor dem Haus warten würde. Die Mutter kam dann auch und ich erklärte ihr die Sachlage: »Ich bin hier, weil dein Neffe mich beleidigt hat, und das nur, weil ich ihnen gesagt habe, dass sie von der Baustelle runtergehen sollen. Du weißt ganz genau, wie es abläuft. Normalerweise würde ich ihn bestrafen. Kann ich aber nicht. Will ich auch gar nicht, aber ich will jetzt von dir, dass du ihn bestrafst.«
    Die Mutter verstand das sofort, entschuldigte sich bei mir, zwang ihre Kinder und ihren Neffen, sich ebenfalls bei mir zu entschuldigen, und nahm die Jungs dann mit rein.
    Ich weiß nicht, ob das so das Beste war und ob es pädagogisch sinnvoll war, aber ich denke, dass es auf diese Art vielleicht ein bisschen nachhaltiger war als der Ärger, den sie von mir bekommen hätten. Auf irgendeine Art und Weise muss man denen beibringen, dass die Welt da draußen doch etwas mit ihrer Welt innerhalb der Familie zu tun hat. Für viele aus diesen Familien ist das nämlich komplett getrennt. Zu Hause wird alles auf Ruhe und Respekt getrimmt und auf der Straße flippen sie dann aus. Vielleicht liegt es ja genau daran, dass sie zu Hause nichts dürfen und immer unter Druck gesetzt werden. Vielleicht drehen sie dann, wenn sie rauskommen, genau deswegen durch. Trotzdem müssen wir ihnen beibringen, dass eben alles mit allem verbunden ist und die beiden Welten zusammengehören. Das ist die Aufgabe. Und das schaffen wir!
    Kleiner Einschub 2: Oder liegt es vielleicht doch an den Genen? Hallo, Thilo Sarrazin!
    Wenn ich mir das Verhalten von Ausländern in Deutschland so anschaue, komme ich manchmal selbst in Versuchung zu denken, dass das genetische Gründe haben könnte. Manchmal möchte ich selbst sagen: Die sind halt einfach so. Das liegt am Genmaterial. Das haben die im Blut. Da kann man nichts machen. Das würde so vieles vereinfachen und man bräuchte sich keine Gedanken mehr über Gesellschaft, Schule und Erziehung zu machen. Man bräuchte sich nur noch Gedanken darüber zu machen, wie man die entsprechenden Volks- oder Religionsgruppen kanalisiert, wie man die Angehörigen einer gewissen Schicht einplant und welche Plätze in dieser Gesellschaft für sie reserviert werden:
    Du Türke? – Gemüsehändler (maximal).
    Deine Eltern Hartz IV? – Zu dumm für den Aufstieg. Sorry.
    Du Afrikaner? – Ganz schlecht.
    Du Muslim aus dem Nahen Osten? – Gute Heimreise.
    Du ostasiatische Bildungselite? – Herzlich willkommen! Solche Leute brauchen wir.
    Das Leben wäre so einfach, man müsste nicht mehr über Aufstiegschancen und Karriere nachdenken. Wie Ehrgeiz? Meine Gene spielen da einfach nicht mit. Das Leben wäre festgeschrieben mit dem einfachen Verweis aufs Erbgut. Und die Frage, warum Ausländer immer in Gruppen abhängen, könnte man ganz schlicht erklären: Das ist ein Instinkt. Fast wie im Tierreich, natürlich nicht komplett wie im Tierreich, schließlich sind wir ja Menschen und da kommt jetzt keiner und riecht dem anderen am Arsch. Aber im

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