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Auf Allie ist Verlass

Titel: Auf Allie ist Verlass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Mädchen, die mich fertigmachen würden, weil ich kein Geschenk für das wichtigste gemeine Mädchen hatte.
    »Wir müssen ganz schnell ins Einkaufszentrum«, sagte ich und wischte mir so gut wie möglich mit dem Ärmel meines lila T-Shirts die Tränen ab. »Wir müssen Brittany ein Geschenk kaufen, das mindestens so viel kostet, wie ihre Eltern dafür ausgeben, was ich esse, für das Foto bei Glitterati und meinen Anteil an den Übernachtungskosten im Hilton.«
    »Das ist ja lächerlich«, protestierte Onkel Jay. »Erstens haben wir keine Zeit mehr, ins Einkaufszentrum zu fahren, weil du gleich abgeholt wirst. Und zweitens habe ich kein Geld.«
    »Wieso denn nicht?«, fragte ich. »Du hast doch eben noch gesagt, Mom und Dad hätten dir 100 Dollar dagelassen!«
    »Das ist für unsere Verpflegung, während sie weg sind!«, rief Onkel Jay. »Ich werde es nicht für ein Geschenk für ein Mädchen aus dem Fenster werfen, das Allie Stinkle zu dir sagt.«
    Mark fing an zu lachen. »Allie Stinkle! Das ist gut.«
    »Schnauze, Mark Stinkle«, sagte ich. »Hast du denn kein eigenes Geld?«, fragte ich Onkel Jay. »Du arbeitest doch beim Pizza Express!«
    »Ich denke nicht daran, mein schwer verdientes Geld für ein Geburtstagsgeschenk für Brittany Hauser auszugeben«, verkündete Onkel Jay. »Zumal du das Mädchen nicht mal leiden kannst. Und dieses Gerücht, das Geschenk müsste so und so viel kosten – das ist totaler Blödsinn. Ein Geschenk sollte von Herzen kommen. Und eine Einladung auch. Warum hat Brittany dich überhaupt eingeladen, wenn sie dich dauernd beschimpft?«
    »Weil«, sagte ich, »ihre Mutter es toll findet, dass Mom ein Fernsehsehstar ist, glaube ich. Auch wenn Mom für ihren Auftritt bei Good News gar kein Geld bekommt. Aber das weiß Brittanys Mutter ja nicht.«
    Onkel Jay schnitt eine Grimasse. »Und warum willst du noch mal auf diese Party?«
    Ich hatte keine Lust, schon wieder mit der Limousine, Glitterati, der Cheesecake Factory und dem Hotel anzufangen. Stattdessen presste ich meine Lippen zusammen und sah ihn böse an.
    »Wenn es dir so wichtig ist, ein Geschenk mitzubringen«, sagte Onkel Jay schließlich, »dann geh nach oben und suche in deinem Zimmer etwas, das diesem Mädchen gefallen könnte. Ich packe es dann ein.«
    Mir blieb der Mund offen stehen. »Ich kann Brittany Hauser doch nichts Gebrauchtes schenken!«
    Mark, der als Junge von Mädchendingen keine Ahnung hat, fing an zu lachen. Sogar Kevin, der erst sechs ist, sah entsetzt aus. Doch Onkel Jay ließ nicht locker.
    »Zum Teufel, Allie, du hast unglaublich viele Bücher in deinem Zimmer. Schenk ihr ein Buch. Bücher kann man wunderbar verschenken, weil man sie immer wieder aufschlagen kann. Nimm dein Lieblingsbuch und sag ihr, dass du es ihr schenken wolltest, weil es dir so viel bedeutet. Das mache ich auch immer, wenn meine Freunde Geburtstag haben – ich schenke ihnen mein Lieblingsbuch. Und jetzt mach schon, bevor sie hier sind.«
    Ich dachte darüber nach, was Onkel Jay gesagt hatte. Ein Buch zu schenken, war nicht schlecht. Und ich hatte wirklich sehr viele Bücher. Einige sahen sogar noch neu aus, weil ich mit meinen Büchern pfleglich umgehe. Außerdem würde es Brittany nicht schaden, etwas zu lernen. Wenn sie mehr lesen würde, würde sie vielleicht gewisse Dinge nicht mehr tun, zum Beispiel Katzen in Koffer stecken (obwohl ich ohnehin bezweifelte, dass sie das noch mal tun würde, nach der harten Strafe von damals).
    »Sie sind da!«, schrie Kevin plötzlich. »Die Limousine!«
    Wir rannten alle zum Fenster, um nachzusehen. Er hatte recht. Eine riesige weiße Limousine, die fast so lang war wie unser Vorgarten, war draußen vorgefahren. Ich hörte laute Rockmusik und blinkende lila Lämpchen leuchteten über der Karosserie.
    »Los, hol ein Buch!«, schrie Onkel Jay mich an. »Ich halte sie auf.«
    So schnell war ich noch nie die Treppe hochgerannt. Ich stürmte in mein Zimmer und überraschte Maunzi, der sich auf meinem Bett geputzt hatte. Er machte einen Katzenbuckel und fauchte, aber als er merkte, dass ich es war, beruhigte er sich wieder.
    Keuchend musterte ich mein Bücherregal. Was sollte ich Brittany Hauser schenken? Einen Band der Güterwagen-Kinder? Nein, das fände sie sicher kindisch. Fünf Freunde? Das wäre ihr bestimmt zu altmodisch. Die Chroniken von Narnia? Ich war mir nicht sicher, ob Brittany glauben würde, dass man durch einen Schrank stolpern und eine magische Welt entdecken konnte. Harry Potter?

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