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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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auch die skeptisch gerunzelte Stirn seiner Frau. »Jamie, in ein paar Minuten wird der Clan eintreffen, mit ein paar Harolds. Du musst …«
    »Wir empfangen Gäste?«, schrie sie. »Jetzt?«
    »Ja.«
    Aufgeregt wollte sie an ihm vorbeistürmen, aber er hielt sie fest, zog sie an seine Brust und küsste sie. »Ich mag es nicht, wenn du die Stirn runzelst. Worüber machst du dir denn schon wieder Sorgen?«
    »Ich muss mich umziehen.«
    »Wozu? Ob dein englisches Zeug sauber oder schmutzig ist, spielt keine Rolle. Die Leute werden es so oder so verabscheuen.«
    Darauf antwortete sie nicht, doch er merkte ihr an, dass sie eher belustigt als verärgert war. Auf Gälisch flüsterte er ihr zu, dass er sie liebe, küsste sie noch einmal und dann bedeutete er Marcus und Gavin, ihm an den Tisch zu folgen. Er sah, wie Jamie sich kraftlos an das Kaminsims lehnte und ihn anstarrte. »Wolltest du dich nicht umkleiden?«, rief er. Abrupt kehrte sie ihm den Rücken und eilte die Stufen hinauf. Dabei murmelte sie etwas Unverständliches vor sich hin, und er grinste.
    Wie leicht er mich dazu bringen kann, meine Pflichten zu vergessen, dachte sie. Nur ein Kuss – und schon bin ich ganz durcheinander …
    Doch nun musste sie Alec aus ihren Gedanken verdrängen und die Überraschung vorbereiten.
    Sie zog sich aus und schlüpfte in ein knöchellanges cremefarbenes Hemd. Dazu brauchte sie nur zwei Minuten, aber den Tartan um ihren Körper zu wickeln, war etwas langwieriger. Der schmale Stoff, etwa zwölf Fuß lang, ließ sich einfach nicht richtig drapieren. In ihrer Verzweiflung öffnete sie schließlich die Tür und bat einen Soldaten, Vater Murdock zu holen.
    Wenig später erschien der Priester und klopfte an. Ungeduldig zerrte sie ihn ins Zimmer und warf die Tür hinter ihm zu.
    Alec hatte die keuchenden Atemzüge des alten Mannes gehört, der ächzend die Treppe hinaufgestiegen war, und ihn im Zimmer seiner Frau verschwinden sehen. Wozu um Himmels Willen brauchte sie Murdock, überlegte er. Dann beschloss er, später darüber nachzudenken – sobald es seine Zeit erlaubte. Trotzdem behielt er die Tür im Auge. Als der Geistliche wieder herauskam, grinste er breit.
    »Vater Murdock?«, brüllte Alec. »Was hast du in meinem Schlafgemach getrieben?«
    Der Priester antwortete erst, als er den Tisch in der Halle erreichte. »Ich habe deiner Frau geholfen.«
    »Wobei?«
    »Das kann ich dir nicht sagen.« Trotz der düsteren Miene seines Lairds lächelte Vater Murdock immer noch. »Sie möchte dich überraschen. Gönn ihr die Freude. Du willst doch ihre Gefühle nicht verletzen, indem du es schon vorher herausfindest.«
    Da schwang die Schlafzimmertür auf und zog Alecs Blick wie magisch an. Er merkte nicht, dass er aufgestanden war. Mit großen Augen starrte er die Vision an, die strahlend an den sichtlich vergnügten Soldaten vorbeiging, und verspürte so heißen Stolz, dass er kaum atmen konnte.
    Endlich trug sie seine Farben, und ihr Anblick erfüllte ihn mit einem unbändigen Glücksgefühl.
    »Sie konnte den Stoff nicht richtig falten, und deshalb ließ sie mich rufen«, erklärte der Priester. »Und dann lobte sie meine geschickten Hände. Ist sie nicht ein bildhübsches Mädchen?«
    Jamie wusste, dass ihr die ungeteilte Aufmerksamkeit der Soldaten galt. Sie straffte die Schultern und hielt die Arme etwas vom Körper ab, um nicht versehentlich die Tartanfalten aus ihrem Gürtel zu ziehen. Ehe sie den Treppenansatz erreichte, knickste sie förmlich vor ihrem Mann, dann stieg sie anmutig die Stufen hinab, den Saum des langen Hemds gerafft. Er eilte ihr entgegen, wollte sie umarmen, aber sie wich zurück. »Rühr mich nicht an!«
    »Was?«
    »Und schrei nicht so! Du kannst mir sagen, dass du mit meiner äußeren Erscheinung zufrieden bist, aber vor der Ankunft des Königs wirst du die Falten meines Tartans nicht durcheinander bringen, und damit basta! Nun – gefalle ich dir?«
    »Ja.«
    Da musste sie lachen. Alec war gewiss kein Mann, dem die Komplimente mühelos über die Lippen kamen. Er schien nicht einmal zu wissen, was von ihm erwartet wurde.
    »Allein werde ich diese Falten nie so hinkriegen.«
    »Auch das werden wir üben«, versprach er.
    Jamie errötete erst, als Vater Murdock fragte, was sie denn sonst noch üben würden. »Vielleicht könnten Ihnen meine Erfahrungen von Nutzen sein«, schlug er eifrig vor.
    »Es – ist eine persönliche Angelegenheit«, platzte Jamie heraus, »und dabei können wir Ihre Hilfe nicht

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