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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Nacht genug gepeinigt hatte. »Es ist spät geworden, Jamie. Sicher bist du erschöpft nach diesem langen Tag und solltest jetzt …«
    »Schlafen«, vollendete sie den Satz mit einem abgrundtiefen Seufzer.
    »Nein, du solltest deinen Gemahl beglücken.«
    »Das habe ich doch soeben getan, oder?«
    »Du musst immer noch viel lernen. Aber du genießt den Vorteil, mit einem äußerst geduldigen Mann verheiratet zu sein.«
    »Ich habe einen unersättlichen Mann, Kincaid. Weißt du, wie oft wir heute …?«
    »Soll ich vielleicht auch noch unsere ehelichen Vergnügungen zählen?«
    Jamie küsste ihn lachend, und sie vereinten sich ein zweites Mal, sehr sanft und zärtlich. Dabei glaubte sie immer noch Alecs gälische Liebeserklärung zu hören, und sie nahm sich vor, ihm am nächsten Tag ebenfalls zu gestehen, was sie empfand – auf Gälisch.
    Wieder genossen sie gemeinsam die Erfüllung ihrer Lust, dann breitete Alec die Decke über beide Körper, und wenig später schliefen sie.
    In dieser Nacht erwachte er nur einmal, als sich die Tür öffnete. Er griff nach seinem Schwert, doch da sah er, wie Mary Kathleen auf das Bett zulief. Sie rannte zu Jamies Seite herum, und er flüsterte: »Stör deine Mutter nicht. Sag mir, was los ist.«
    Zögernd hielt sie den Saum ihres Nachthemds hoch. »Ich bin ganz nass«, wisperte sie. Tränen rollten über ihre Wangen.
    Er zog ihr das Hemd über den Kopf und warf es auf den Boden. »Jetzt bist du nicht mehr nass.«
    Jamie hörte die leisen Stimmen, stellte sich aber schlafend. Sie wusste, dass ihr Mann weinende Frauen hasste. Und so unterdrückte sie das Schluchzen, das in ihrer Kehle aufstieg, während sie durch ihre gesenkten Wimpern beobachtete, wie er seine Tochter in die Arme nahm und hin und her wiegte. Später trug er das schlafende Kind zur Tür und übergab es einem Soldaten. Beinahe hätte sie ihm nachgerufen, ein guter Vater müsse sein Kind selbst ins Bett bringen, statt diese Aufgabe einem seiner Krieger zu überlassen. Doch dann fiel ihr ein, dass Alec splitterfasernackt war. Edith würde sterben, wenn sie aufwacht und ihn so sieht, dachte sie und drehte sich auf den Bauch, um ihr Kichern zu ersticken.
    Ihr Mann kehrte ins Bett zurück und schmiegte sich an sie. Zufrieden seufzte sie auf. Sie konnte den nächsten Morgen kaum erwarten. Welch ein wunderbarer Tag stand ihr bevor …
    Es wurde der schlimmste Tag ihres Lebens.
    Zunächst ließ sich alles recht gut an. Jamie und Edith schmückten die Halle mit Blumen, breiteten neue Schilfmatten am Boden aus, und der hochlehnige Stuhl, auf dem Edgar Platz nehmen sollte, wurde blitzblank poliert.
    Aber Gavin und Marcus stellten Jamies Geduld auf eine harte Probe. Wann immer sie sich umdrehte, stand einer der beiden Riesen vor ihr. »Habt ihr denn gar nichts zu tun?«, fragte sie.
    Diesen Wink mit dem Zaunpfahl verstanden die Soldaten nicht. »Heute haben wir frei«, erklärte Gavin.
    Natürlich glaubte sie ihm nicht. »Warum lauft ihr ständig hinter mir her?«
    Es blieb ihnen erspart, mit einer Lüge antworten zu müssen, denn Mary Kathleen packte Jamies Rock. Das kleine Mädchen trug ein Kleid in den Kincaid-Farben, das die Familie des Schmieds zur Verfügung gestellt hatte. Jamie nahm ihre Tochter auf die Arme, küsste sie und wisperte ihr ein paar gälische Koseworte ins Ohr.
    »Darf ich sie in Frances’ Hütte bringen?«, rief Edith, die inzwischen innige Freundschaft mit ihrer Herrin geschlossen hatte.
    »Frances?«
    »Die Frau des Schmieds. Sie hat mehrere Paar Schuhe, die Mary probieren soll.«
    »Sag ihr, ich weiß ihre Großzügigkeit sehr zu schätzen.«
    Edith schüttelte den Kopf. »Da wäre sie beleidigt. Es ist ihre Pflicht, uns zu helfen.«
    Was sie von dieser Eröffnung halten sollte, wusste Jamie nicht. Aber sie übergab der Schottin das Kind – ein schwieriges Unterfangen, weil es sich mit aller Kraft an die Mutter klammerte. Erst als Edith ihm den Zweck des Besuches in der Schmiede erklärte, folgte es ihr bereitwillig. »Ich werde Frances sagen, du freust dich über ihren Beistand!«, rief sie über die Schulter, dann stieß sie mit Marcus zusammen.
    »Warum läufst du dauernd hier herum?«, fauchte sie ihren Bruder an. »Und was treiben die Soldaten oben am Balkon? Haben sie nichts zu tun?«
    »Heute haben sie alle frei«, erwiderte er, und Edith musterte ihn genauso ungläubig wie Jamie.
    Alec kam gerade rechtzeitig in die Halle, um die ungeheuerliche Behauptung seines Kriegers zu hören, und er sah

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