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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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brauchen. Aber vielen Dank für das Angebot.«
    Alec grinste teuflisch. »Komm mit mir, Jamie. Die Gäste halten sich draußen bereit, um dich kennen zu lernen.«
    »Ein Gast ist schon drinnen!«, rief eine fremde Stimme vom Eingang her.
    Jamie wollte dem Mann entgegengehen. Doch dann besann sie sich auf ihre Pflichten und trat an die Seite des Lairds, der die Brauen zusammenzog. Offenbar hielt er nicht allzu viel von dem Neuankömmling, mit dem er sie jetzt bekannt machen musste.
    »Ich konnte es nicht erwarten, deine Frau zu sehen, Alec. Und so hat mich meine Ungeduld ins Haus getrieben.«
    Der Laird legte einen Arm um Jamies Schultern. »Das ist Harolds Sohn Justin.«
    »Es freut mich sehr, Ihre Bekanntschaft zu machen.« Sie lächelte, um den Eindruck zu erwecken, sie meinte es ernst. In Wirklichkeit freute sie sich ganz und gar nicht. Der blonde Mann musterte sie mit einem Blick, den sich nur ein Gemahl angesichts seiner Frau erlauben durfte.
    »Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, Mylady«, erwiderte Justin.
    Sie nickte, dann forderte sie ihn höflich, aber bestimmt auf, zu den anderen zurückzukehren. »Alec und ich werden bald zu Ihnen kommen.«
    Ihr Vorschlag wurde rüge ignoriert. Justin blieb stehen und fuhr fort, sie anzustarren.
    »Wollten Sie noch etwas sagen?«, fragte sie.
    »Nein – nein, Mylady«, stammelte er verlegen. »Ich wundere mich nur über Ihren ungewöhnlichen Akzent.«
    »Ein englischer Akzent, Justin – für die meisten schottischen Ohren so angenehm wie das Scharren eines rostigen Nagels auf Eisen.«
    Marcus hustete laut, um seine Erheiterung zu überspielen, und Gavin musste Justin den Rücken kehren.
    Doch der ungehobelte Gast ließ noch nicht locker. »Wie ich höre, heißen Sie Jamie.«
    »So ist es.«
    »Ein schöner Name.«
    »Ein Männername!«, fauchte Jamie, die sich nicht länger bemüßigt fühlte, ihre Wut zu zügeln. Wie der Kerl auf ihren Busen gaffte! Am liebsten hätte sie ihn gegen das Schienbein getreten. Was hielt eigentlich ihr Mann von dieser Unverschämtheit? Sie wandte sich zu ihm und sah ihn seltsamerweise lächeln.
    Gavin beendete die unerfreuliche Szene mit der Bemerkung, man müsse nun die Tische im Hof aufstellen, und Alec nickte. »Die Diener sollen anfangen, das Essen aufzutragen. Jamie und ich werden in ein paar Minuten hinausgehen. Marcus, führen Sie Justin nach draußen. Anscheinend ist er unfähig, aus eigener Kraft einen Fuß vor den anderen zu setzen.«
    Sobald sein Arm von ihren Schultern geglitten war, eilte sie zum Wandschirm, um ihren Dolch aus der Truhe zu nehmen und in den Gürtel zu stecken. Justin versuchte ihr zu folgen, streckte eine Hand nach ihr aus, und sie schlug darauf – in tiefster Verlegenheit, weil alle Soldaten zuschauten. »Sie sind nicht zufällig mit Laird McPherson verwandt?«, fragte sie.
    »Nein, Lady Kincaid«, antwortete Justin verwirrt. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ihre Manieren erinnern mich an diesen Laird.«
    Was sie damit ausdrücken wollte, schien er nicht zu wissen. Alec verstand es umso besser. Sein lautes Gelächter folgte Jamie hinter die Trennwand. Der Dolch lag nicht an der Stelle, wo sie ihn verwahrt zu haben glaubte. Einige Minuten lang suchte sie danach, dann gab sie es auf.
    Alec kam zu ihr, umarmte sie lächelnd und missachtete ihre Bitte, auf die Tartanfalten zu achten. Begierig küsste er sie, und ihr Widerstand schmolz dahin. Bereitwillig ging sie auf das aufreizende Spiel seiner Zunge ein, fühlte seine wachsende Erregung. Nur ungern ließen sie sich vom lebhaften Stimmengewirr im Hof an ihre Pflichten erinnern.
    Schließlich ließ Alec seine Frau zögernd los. »Weißt du, warum ich dich soeben geküsst habe?« Als sie den Kopf schüttelte, erklärte er: »Damit du nicht vergisst, zu wem du gehörst.«
    Sie hob die Brauen. »Und weißt du, warum ich deinen Kuss erwidert habe?«
    Weil er zu ihr gehöre, wollte sie kontern, doch das gestattete ihr arroganter Gemahl nicht. »Weil es dir gefallen hat.« Grinsend ordnete er die Falten in ihrem Gürtel, und sie musste ihm zubilligen, dass er diese Kunst vollendet beherrschte. Sie glättete ihr Haar, straffte die Schultern und ging um die Trennwand herum.
    »Jamie?«
    »Ja?«
    »Vater Murdock wird dich hinausbegleiten. Ich komme später zu dir.«
    Er wartete, bis sie das Haus verlassen hatte, dann winkte er die beiden Soldaten zu sich, die auf dem Balkon Wache hielten. »Bleibt immer zehn Schritte hinter eurer Herrin.« Sie eilten zum Ausgang, um

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