Auf Befehl des Koenigs
schlief tief und fest, als Alec endlich das Zimmer betrat, das sie von nun an bewohnen würden. Sie sah schön und friedlich aus. Ich dürfte sie nicht wecken, dachte er, während er sich zu ihr legte und sie in die Arme nahm.
Ihre Beine waren in die zerwühlte Decke geschlungen, das Nachthemd hatte sich bis zu den Hüften hinaufgeschoben. Golden schimmerte ihre Haut im schwachen Kerzenlicht. Alec küsste behutsam ihren Hals, und sie seufzte wohlig, ohne zu erwachen. Als er ihr das Hemd auszog, wehrte sie sich nicht. Er küsste ihre geöffneten Lippen, ihre Brüste.
Ein Schauer weckte sie. Doch sie fror nicht. Mit jedem Kuss wurde ihr wärmer. Mit seinen Händen, seinem Mund und seiner Zunge liebkoste Alec ihre Brüste.
Was für ein sanfter Liebhaber er ist, dachte sie verwundert. Ich könnte dahinschmelzen in seinen Armen … Seine Finger umkreisten ihren Nabel, glitten nach unten und streichelten das weiche Kraushaar zwischen ihren Beinen.
Ihr Körper war bereit für ihn, und ihr leises Stöhnen verriet, dass sie sich ebenso nach ihm sehnte, wie er sie begehrte. Seine Zunge reizte die seidige Haut ihres Bauchs, und als sie genug von dieser süßen Folter hatte, umfasste sie seinen Kopf und zog ihn nach oben.
»Ich brauche dich so sehr, Jamie«, flüsterte er.
»Nimm mich – sofort, Alec! Lass mich nicht länger warten.« Wieder stöhnte sie, während seine Finger zu noch intimeren Zärtlichkeiten übergingen. »Hör auf, mich zu quälen! Oder ich zahle es dir mit gleicher Münze heim.« Ihre Hand wanderte hinab, um die Drohung wahr zu machen, und Alecs Atem stockte.
»Jetzt kann ich mich auch nicht mehr gedulden.« Er legte sich zwischen ihre Schenkel, drang kraftvoll in sie ein und missverstand ihren Entzückungsschrei. Bestürzt hielt er in seinen Bewegungen inne. »Habe ich dir wehgetan?«
»Nein! Wage es bloß nicht, aufzuhören, sonst sterbe ich!«
»Ich auch …« Obwohl sein Körper nach der Erlösung schmachtete, ließ er sich Zeit, um auch Jamie zu befriedigen. Ein leidenschaftlicher Kuss verschloss ihr die Lippen, und Alec wünschte sich, von ihrem Feuer verzehrt zu werden.
Jamie glaubte, er würde sie zu den Sternen emportragen. Zitternd klammerte sie sich an den geliebten Mann, der ihr so viel Freude zu schenken vermochte. Bald spürte sie die ersten Erschütterungen ihres Höhepunkts und überließ sich ihrer eigenen Lust.
»Du wirst immer besser im Bett, Frau«, murmelte er, als sie danach eng umschlungen nebeneinander lagen.
»Du sagtest doch, du würdest mit mir üben. Aber ich ahnte nicht, dass es so oft geschehen würde.«
Lächelnd flüsterte er auf Gälisch in ihr Ohr: »Ich weiß, jetzt verstehst du mich nicht, Jamie. Aber ich muss es dir in meiner Muttersprache gestehen. Ich liebe dich von ganzem Herzen.«
Er fühlte, wie sie sich versteifte, und als sie von ihm wegrücken wollte, hielt er sie fest. »Ich liebe dich, weil du so süß und gut bist – und so aufrichtig. Nie könnte ich eine Frau lieben, die mich zu täuschen versucht. Aber dir vertraue ich voll und ganz.« Da schien sie zu versteinern, und er musste sich sehr beherrschen, um nicht zu lachen. »Gute Nacht, Jamie«, wünschte er ihr auf Englisch.
»Was hast du gerade gesagt?«, fragte sie und bemühte sich, einen möglichst beiläufigen Ton anzuschlagen.
»Gute Nacht.«
»Nein – davor.«
»Das war nicht so wichtig.«
»Hast du es ernst gemeint?«
Er zuckte die Achseln, und sie verlor beinahe die Geduld. Aber sie wollte sich die Überraschung nicht verderben lassen, die sie ihm bereiten würde, wenn sie vor Edgar kniete und ihr Treuegelübde auf Gälisch ablegte.
Unbehaglich erinnerte sie sich an Alecs Erklärung, er würde sie auch wegen ihrer Aufrichtigkeit lieben. Jetzt saß sie in ihrer eigenen Falle.
Plötzlich kam ihr der Verdacht, er könnte schon Bescheid wissen. Seine Augen funkelten so merkwürdig.
»Warum schaust du mich so an, Alec?«
»Weil du die Stirn runzelst, als müsstest du all die schwierigen Probleme von England lösen.«
»Ich habe an ein eher kleines Problem gedacht.«
»Sag mir, was es ist.«
Jamie schüttelte den Kopf. »Morgen werde ich es lösen. Vertraue mir.«
»Natürlich vertraue ich dir, Frau.«
»Tatsächlich?« Sie lächelte zufrieden.
»O ja. Ehrlichkeit und Vertrauen sind die rechte und die linke Hand – beide gleich bedeutsam. Was ist denn? Du runzelst ja schon wieder die Stirn.« Mühsam verbarg er seine Belustigung, dann entschied er, dass er sie für diese
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