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Auf Bewährung

Auf Bewährung

Titel: Auf Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Taschenlampe gewesen, obwohl er zugeben musste, dass ihre Nähe und die adrenalinhaltige Situation ihn auch ein wenig erregt hatten.
    Vielleicht sollten sie diese Technik ja mal in der Samenbank versuchen.
    Der Buchlift hielt an, und die Tür glitt auf.
    Roy kletterte hinaus und schaute sich um. Der Raum war dunkel; trotzdem musste er sichergehen, dass niemand hier war. Langsam ließ er seinen Blick durch den großen Raum mit den Regalen und Kisten schweifen. Dann holte er seine kleine Taschenlampe heraus und leuchtete herum. Das Ablagesystem war ihm in etwa bekannt, und so ging er geradewegs zu einem bestimmten Bereich. Dort wurden die meisten von seinen und Dianes Akten aufbewahrt. Er öffnete die ersten Kisten. Im Deckel jeder einzelnen befand sich ein flaches Behältnis aus Hartplastik und darin wiederum ein Flashdrive mit dem Inhalt in Datenform.
    Die Kanzlei hatte vor einiger Zeit begonnen, alle Akten zu digitalisieren, doch das war kompliziert, denn nicht alle Anwälte in der Kanzlei waren autorisiert, alles zu sehen. Und manche Mandanten wollten, dass nur die Anwälte Zugang zu ihren Dokumenten hatten, die auch daran arbeiteten. Das Problem ließ sich zumindest teilweise dadurch lösen, dass einige Dateien mit Passwörtern versehen wurden, doch Anwälte waren berüchtigt dafür, solche Passwörter zu verlieren oder sie sogar an Kollegen weiterzugeben. Zu guter Letzt hatte man sich also dafür entschieden, die Dokumente in Papierform zu behalten und zusammen mit den elektronischen Kopien im Archiv zu verstauen. Wollte jetzt jemand eine Akte haben, musste er dafür zunächst einen Antrag stellen, und die Flashdrives waren zusätzlich passwortgeschützt.
    Roy hatte zwar die Berechtigung, diese speziellen Akten einzusehen, doch er war davon überzeugt, dass Ackerman ihm unter den gegebenen Umständen trotzdem den Arsch aufreißen würde, sollte er davon Wind bekommen. Rasch ging Roy ein Dutzend Kisten durch, nahm die Flashdrives heraus und steckte sie sich in die Tasche. Das, sagte er sich selbst, war nur ein kleines Verbrechen im Vergleich zu den anderen, die er und Mace in letzter Zeit begangen hatten. Schließlich beschloss er, nicht mehr mit dem Buchlift zurückzufahren, denn inzwischen könnte jemand im Postraum sein.
    Stattdessen öffnete er die Tür des Archivs – von innen war das auch ohne Schlüssel möglich – und schaute sich vorsichtig um. Es war niemand zu sehen. Roy schlüpfe hinaus, ging rasch durch den Flur und die Treppe hinauf in den sechsten Stock. Er wollte gerade den ersten Flashdrive in seinen Computer stecken, als er den Post-it Zettel bemerkte, den er über die Webcam geklebt hatte.
    Was, wenn sie sich in meinen Rechner gehackt haben? Wenn ich dann den Flashdrive anschließe, wissen sie, was ich mir anschaue.
    Also steckte er den Datenträger wieder in seine Tasche, schnappte sich Aktentasche und Jackett und ging zur Tür. Als er sie öffnete, sah er sich Chester Ackerman und zwei Uniformierten eines Sicherheitsdiensts gegenüber.
    Ackerman streckte die Hand aus. »Ich hätte gerne Ihre Schlüsselkarte, und zwar sofort.«
    »Was ist hier los, Chester?« Roy nickte zu den zwei kräftigen Uniformträgern. »Was sind das für Leute? Haben Sie Ned endlich ersetzt, wie ich vorgeschlagen habe?«
    »Diese beiden Herren sollen dafür sorgen, dass alles glatt verläuft.«
    »Glatt? Ich habe Ihnen doch gesagt, ich werde Sie wissen lassen, ob ich Dockery vertrete oder nicht.«
    »Und ich habe gerade im Gericht angerufen und herausgefunden, dass Sie bereits als sein Anwalt eingetragen sind und den Killer morgen bei der offiziellen Anklageerhebung vertreten werden.«
    »Warum haben Sie dort angerufen?«
    »Weil ich Ihnen nicht vertraue. Und ich halte es überdies für angebracht, Sie zu durchsuchen.«
    Roy trat dicht an Ackerman heran. »Wenn Sie auch nur einen Finger an mich legen, gehören mir Ihre Häuser, Ihre Autos, Ihr Rentenfonds und diese Kanzlei.« Er schaute zu den beiden Wachmännern. »Was ist? Wollt ihr es drauf ankommen lassen?«
    Nervös schauten die beiden Männer einander an und wichen einen kleinen Schritt zurück.
    Ackerman schnappte: »Schön! Verlassen Sie einfach die Kanzlei! Sofort! Sonst werde ich Sie wegen Hausfriedensbruchs anzeigen.«
    »Ich wünsche Ihnen auch einen schönen Tag.«
    Unter den neugierigen Blicken sämtlicher Anwälte und Angestellter verließ Roy die Kanzlei. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn sie in Jubel ausgebrochen wären, kaum dass er die Tür hinter

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