Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf Bewährung

Auf Bewährung

Titel: Auf Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
nur ein Freund aus der Stadt.«
    »Der Freund ist aber noch spät auf den Beinen.«
    »Wir sind beide Nachtschwärmer.«
    »Schön für Sie«, sagte Beth, und ihr Sarkasmus traf Roy wie ein Schlag.
    »Sind wir hier fertig, Chief?«, fragte Roy.
    »Für den Augenblick, ja. Aber wenn Sie das nächste Mal verdächtige Geräusche hören, dann rufen Sie die Polizei.«
    »Sie haben mein Wort darauf.«
    »Es ist wirklich gut, dass Sie nicht mehr vor Gericht antreten.«
    »Warum?«
    »Weil Sie ein beschissener Lügner sind.«
    Beth machte kehrt und marschierte hinaus, während Roy die Treppe hinaufrannte.
    Mace wartete am Eingang der Kanzlei auf ihn.
    »Was ist denn los, verdammt?«, verlangte Roy zu wissen, als Mace ihn am Arm packte und in die Kanzlei zog. »Deine Schwester war noch bei mir, als deine SMS gekommen ist.«
    »Komm.«
    Sie liefen in Roys Büro.
    Mace trat ans Fenster, Roy neben sie. Sie deutete hinaus. »Sag mir, was du siehst.«
    Er starrte in die Dunkelheit. »Gebäude. Die Straße. Eine angepisste Polizeichefin.«
    »Denk an Viagra.«
    »Was?«
    »Purpur!«
    Roy sah das große purpurfarbene Neonschild über der Tür eines Ladens im Gebäude direkt gegenüber. »A–1 Postfächer! Ist der Schlüssel dafür?«
    »Genau, du Genie«, bestätigte Mace. » Wir müssen genau hinschauen, und zwar auf A – ... A–was? A–1! Das ist genau gegenüber.«
    »Sie muss gewusst haben, dass ich aus meinem Fenster genau darauf sehe, und sie hat die Mail so verfasst, dass ich es verstehen kann.« Roy schaute zerknirscht drein. »Ich habe den ganzen Tag lang aus diesem dummen Fenster geschaut, doch da musstest du erst kommen, damit ich das kapiere.«
    »Mach dir keine Vorwürfe. Hätte ich nicht aus dem Fenster geschaut, um zu sehen, ob meine Schwester wie King Kong raufklettert, um mir den Arsch aufzureißen, ich hätte das auch nicht bemerkt.«
    »Aber jetzt können wir nichts mehr tun. Die Polizei hat den Schlüssel.«
    »Roy, Roy, Roy, ich bin wirklich enttäuscht.« Mace hielt den Schlüssel hoch.
    »Du hast eine Kopie gemacht?«
    »Natürlich habe ich eine Kopie gemacht.«
    »Mace, das ist Manipulation von Beweismaterial. Das ist illegal.«
    »Weißt du jetzt, warum ich dich als Anwalt haben will? So kannst du mich nicht anmotzen.«
    »Ich könnte meine Lizenz darüber verlieren!«
    »Ja, aber das wirst du vermutlich nicht.«
    »Schon wieder ›vermutlich‹. Das Risiko gefällt mir nicht.«
    »Schön. Das kannst du dann ja aussitzen. Ich werde mir das Postfach jedenfalls morgen mal anschauen.«
    »Aber du weißt doch nicht, zu welchem Postfach der Schlüssel gehört.«
    »Roy ... noch einmal ... ich bin sehr enttäuscht von dir.«
    »Du kannst das rausfinden?«
    »Es gibt immer eine Möglichkeit.«
    »Nur damit du es weißt: Deine Schwester hat mir meine Geschichte nicht abgekauft.«
    »Natürlich hat sie das nicht. Im Gegensatz zur allgemeinen Meinung wird man nicht Polizeichef einer großen Stadt, wenn man besonders dumm und gutgläubig ist.«
    »Mace, was, wenn sie herausfindet, dass du in dieser Sache eigene Ermittlungen anstellst?«
    »Nun ja, Selbstmord ist immer eine Option.«
    »Ich habe das ernst gemeint.«
    »Schau mal«, sagte Mace, »ich weiß, wie riskant und dumm das ist, aber ich habe meine Gründe.«
    »Und was sind das für Gründe?«, verlangte Roy zu wissen.
    »Sagen wir einfach, dass ich eine Offenbarung hatte, als ich in der Bar pinkeln war. Und jetzt fahr mich zum Hotel zurück. Ich muss mein Bike abholen.«
    »Okay, ich muss auch ein wenig schlafen.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich schlafen gehe.«
    »Was willst du denn tun?«
    »Bis wir an das Postfach kommen, brauche ich ein wenig Ablenkung. Ich werde ein paar alte Freunde besuchen.«
    »Um die Zeit?«
    »Die machen ihre beste Arbeit im Dunkeln.«
    Roy starrte sie einen langen Moment lang an. »Du bist kein Cop mehr, Mace. Du hast keine Dienstmarke mehr, die dich beschützt. Diese Gangs sind gefährlich.«
    »Wie du inzwischen vielleicht gemerkt hast, kann ich ganz gut auf mich selbst aufpassen.«
    »Dann werde ich dich begleiten.«
    »Nein. Mich werden sie tolerieren. Dich bringen sie um, okay?«
    »Tu das nicht«, bettelte Roy. »Das ist verrückt.«
    »Nein«, erwiderte Mace. »Das ist meine Welt.«

Kapitel 41
    M ace bremste die Ducati ab und hielt dann an. Sie hatte sich im Hotelbadezimmer umgezogen und ihr Ausgehkleid und die Highheels gegen Jeans, Lederjacke und ihre Lieblingsarschtrittstiefel getauscht, die ein Mitglied des

Weitere Kostenlose Bücher