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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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Kopf, als täte der andere ihm leid, und enthielt sich eines Kommentars. Die Antwort, die ihm auf der Zunge lag, wäre entschieden unhöflich und noch dazu unpassend gewesen, und er konnte es nicht riskieren, sich einen offiziellen Verweis einzufangen. Nicht, dass seine verbalen Missgriffe es mit denen von Ty hätten aufnehmen können.
    Ty zuckte die Achseln und streckte sich, um seine Ledertasche aus dem Gepäckfach zu holen. Er sagte nichts weiter, während er sich in die kurze Schlange vor dem vorderen Ausgang des Flugzeugs einreihte. Dort stand die Stewardess und verabschiedete sich lächelnd von jedem Passagier. Ty trat mit einem breiten Grinsen an sie heran und nickte ihr frech zu.
    „Ich wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt in New York, Sir“, sagte sie und reichte ihm die Hand. Dabei steckte sie ihm diskret einen Zettel zu.
    „Oh, jetzt gefällt’s mir hier gleich viel besser“, antwortete Ty fröhlich. Er blieb einen Moment dort stehen und musterte sie unverfroren, bevor er zum Ausgang weiterging.
    „So willst du also das Image des FBI aufbessern?“, fragte Zane leise, während sie in Richtung Halle weitergingen.
    „Will ich ja gar nicht“, antwortete Ty über seine Schulter hinweg. „Darum geht es doch, du As.“
    Mit seinen langen Beinen holte Zane ihn leicht ein und ging dann neben ihn her. „Warum zum Teufel arbeitest du überhaupt für das Bureau, wenn dir das alles so schnurzegal ist?“
    „Weil ich’s nicht für das Prestige tue“, antwortete Ty unbekümmert.
    Zane blieb wie angewurzelt stehen und starrte hasserfüllt Tys Rücken an. Diese Unterstellung, dass Zane nur aus Glanz und Gloria beim FBI arbeitete, das ging eindeutig unter die Gürtellinie. Er sah Ty nach und erwog ernsthaft, wirklich ernsthaft, Burns anzurufen, und Scheiß auf die Degradierung, die ihm das einbringen würde. Wenn er nur nichts mehr mit diesem Drecksack von Grady zu tun haben musste. Er war jetzt schon am Kochen, und das war nicht gut. Zanes Hand krampfte sich für einen langen Moment um den Griff seiner Aktentasche, während er darum kämpfte, seinen Zorn zu unterdrücken. Ty ging weiter Richtung Ausgang.
    Ty wusste, dass Zane hinter ihm zurückgefallen war, aber er blieb deshalb nicht stehen. Wenn der Schwachkopf schmollen wollte, bis er zu spät zu ihrem Meeting kam, sein Pech. Ty kümmerte sich nur um seinen eigenen Kram. Wie immer.
    Außerdem nahm er diesen speziellen Fall ziemlich persönlich.
    Zane kam erst aus dem Flughafengebäude und trat hinaus in die kühle Luft, als Ty bereits in ihr offizielles Fahrzeug, einen schwarzen Chevrolet Tahoe, einstieg. Innerhalb einer Minute saß auch Zane drin, der Wagen fuhr los und reihte sich in den Flughafenverkehr ein.
    Ty saß zusammengesunken auf dem Rücksitz und versuchte, seiner Müdigkeit Herr zu werden, indem er sich überlegte, wie er seinen neuen Partner sonst noch ärgern könnte. Im Rückspiegel konnte er das Gesicht des Fahrers sehen, braune Augen, hohe Wangenknochen und kurzes, lockiges Haar. Der Bursche war viel zu hübsch für einen Agenten. Und er sah aus, als sei er gerade mal fünfzehn. Der Blondschopf auf dem Beifahrersitz sah sogar noch jünger aus. Ty zog die Nase kraus „Wer seid ihr beiden, die Hardy Boys?“, fragte er.
    Zane schaute nach vorne, nahm die beiden Agenten in Augenschein und runzelte die Stirn.
    „Wie clever von Ihnen, Sir“, antwortete der Fahrer trocken, ohne die Augen von der Fahrbahn zu nehmen. „Ich könnte Sie ja jetzt darauf hinweisen, dass wir zu jung sind, um die Hardy Boys zu kennen. Dann würden Sie sich erst richtig alt fühlen“, fügte er hinzu, und seine braunen Augen begegneten Tys Blick im Rückspiegel. „Aber das würde ich niemals tun, Sir.“
    Zanes Lippen zuckten, aber er sagte nichts. Mit amüsiertem Blick schaute er sich die beiden jungen Männer genauer an. Sie waren beide sehr jung, aber Zane wusste, dass heutzutage auch erfahrene Agenten oft so aussahen, als kämen sie frisch aus der Vorschule.
    „Willkommen in New York, Special Agent Garrett, Special Agent Grady“, grüßte der Beifahrer und drehte sich leicht in seinem Sitz um. „Ich bin Agent Mark Morrison, das ist Agent Tim Henninger“, fuhr er fort. Seine Stimme nahm einen leicht sarkastischen Ton an. „Wir sind die Lollipop Boys, und wir sollen uns um Sie kümmern.“
    Ty verengte seine Augen und musterte Morrison und dann Henninger gründlich. Er drehte den Kopf zur Seite und warf Zane einen kritischen Blick zu. „Das sollte

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