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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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zerren. Aber jemand ritt ihm nach, und ehe ich ihn erreichte, wurde ich bewußtlos geschlagen.«
    »Wie lange ist das her?«
    »Zwanzig oder dreißig Minuten. Es tut mir so leid ...«
    »Unsinn! Du hast den Krieg nicht heraufbeschworen, und ich bin froh, daß du nicht schwerer verletzt wurdest.« Beruhigend legte Jerome eine Hand auf die Schulter seines Vetters. »Reg dich nicht auf, ich hole sie zurück. Amos ...«, wandte er sich an Julians Sanitäter.
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Captain, ich bringe ihn ins Lager. In einer Stunde wird er mit einer Hand seinen Kopf festhalten und mit der anderen im Lazarett operieren.«
    »Danke. David, kannst du ein streunendes Pferd einfangen und meinen Sohn holen? Wir treffen uns an Bord.«
    »Was hast du vor?«
    »Ich suche meine Frau.«
    »Zweifellos wurde sie von den Yankees entführt. Sie ist in Sicherheit. Niemand würde es wagen, General Magees Tochter was anzutun.«
    »Hast du's nicht gehört? Verdammt, ein Gewehrlauf wurde ihr auf den Kopf geschlagen! Irgendwas stimmt da nicht. Und wenn sie auch eine Yankee ist, die von Yankees geschnappt wurde - sie wird auf ein Rebellenschiff zurückkehren!«
    In Risas Kopf drehte sich alles. Sie lag auf feuchter Erde und roch den Fluß. Über ihrem Gesicht hingen tropfende bemooste Zweige.
    »Risa?«
    Verwirrt kniff sie die Augen zusammen und sah Thayer Cripped neben sich stehen, den Yankee-Doktor. Am Ufer lagen kleine Boote.
    Offenbar hatten mehrere Yankees den St. Johns überquert, um in den Wäldern zu kämpfen, und nun waren sie zurückgekehrt. Einige hinkten, andere bluteten.
    Thayer forderte sie auf, ins Lazarett zu gehen, und befahl seinen Sanitätern, die Schwerverletzten in einen
    Wagen zu heben. Dann kniete er an Risas Seite nieder. »Wie fühlen Sie sich?«
    Das wußte sie nicht genau. Als sie sich aufrichten wollte, fuhr ein heftiger Schmerz durch ihren Kopf, und sie betastete eine große Beule.
    »Endlich wurden Sie gerettet«, verkündete er freudestrahlend.
    »Gerettet? Jemand hat mich bewußtlos geschlagen! Waren Sie dieser Reiter?«
    »O nein! Ich dachte, die Rebellen hätten Sie verwundet. Lassen Sie mich sehen.« Vorsichtig strich er über ihren Kopf. »So schlimm ist's gar nicht. Ein paar Stunden Ruhe, kaltes Wasser ... Morgen sind Sie wieder wohlauf.«
    »Alles in Ordnung, Risa?« Lieutenant Austin Sage neigte sich zu ihr hinab und musterte sie besorgt.
    »Austin ... Nichts ist in Ordnung. Ich wurde gewaltsam hierhergebracht. Und mein Sohn ist am anderen Ufer ...«
    »Jetzt bringe ich Sie erst mal aus der Schußlinie. Sie sind wieder bei Ihren Freunden, Risa. Hoffentlich bleiben Sie da. Aber wenn Sie lieber zu Ihrem Vater zurückkehren ...«
    »Risa!« Grinsend eilte Finn McCollough zu ihr, das rotblonde Haar unter einem Schlapphut verborgen. »Gott sei Dank, Sie sind in Sicherheit.«
    »Aber - da drüben ist mein Baby!« klagte sie und ließ sich von Austin auf die Beine helfen.
    »Was ist passiert? Warum wurde ich überfallen?«
    »Von unseren Soldaten?« fragte Austin skeptisch. »Wohl kaum.«
    »Doch, von Ihren Leuten! Wie sollte ich denn hierhergelangt sein?«
    »Ich beobachtete, wie ein Kavallerist eine Gestalt ans Ufer legte«, erklärte Thayer. »Und dann fand ich Sie.«
    »Was immer geschehen ist, ich muß zu den Rebellen zurückkehren - zu meinem Sohn.«
    »Das können wir Ihnen nicht gestatten, Risa«, erwiderte Austin. »Verstehen Sie denn nicht...«
    »Nein!«
    »Ah, die Tochter des Generals!« erklang eine durchdringende Stimme, und sie wandte sich zu Dawson, einem unsympathischen Major aus New Hampshire, der in diesem Krieg nur Schwarz und Weiß sah und kein bißchen Grau. »Bringen Sie die Dame in mein Zelt. Ich will mit ihr reden. Mal sehen, was sie weiß. Danach darf sie nach St. Augustine fahren - oder Cripped im Feldlazarett helfen.«
    »Major, das ist lächerlich!« protestierte Risa, als Austin sie auf die Arme nahm.
    »Hören Sie, Madam, ich bin nicht so geduldig wie Ihr Vater. Wenn Sie Ärger machen, lasse ich Sie noch heute nacht in eine Zelle im Fort Marion sperren. Nach meiner Ansicht pflegen sich anständige Frauen nicht mit dem Feind zu verbrüdem.«
    »Was erlauben Sie sich, Sir! Vorhin wurde ich brutal angegriffen ...«
    »Was ist das?« Thayer lauschte angespannt.
    »Wo?« fragte Dawson.
    »Im Wasser.«
    Risa stemmte sich gegen die Brust des Lieutenants. »Sicher meinen Sie's gut, Austin. Aber ich kann auf eigenen Füßen stehen ...«
    »Da bewegt sich irgendwas im schwarzen

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