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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Plan, den Clark's Mountain zu nutzen, um seine Soldaten abzuschirmen, Popes Ostflanke anzugreifen, McClellan den Weg abzuschneiden und dessen Rückzug in Richtung Washington zu verhindern.
    Doch dann wurde Lees Generaladjutant mit einer Kopie des Schlachtplans von Pope gefangengenommen, und die Yankees fanden genug Zeit, um sich zurückzuziehen. Zu beiden Seiten des Rappahanock River standen sich die zwei Heere schließlich gegenüber. Lee suchte eine Schwachstelle des Feindes. Bei einer Kavallerieattacke wurde Popes Hauptquartier bei Catlett's Station eingenommen. Jerome zählte zu den Rebellen, die dem Oberbefehlshaber der Südstaatenarmee berichteten, die Union würde Popes Streitkräfte auf hundertdreißigtausend Mann verstärken. Deshalb beschloß Lee seine fünfundfünfzigtausend in zwei Kontingente zu teilen und baute auf die Panik, die seine Maßnahme heraufbeschwören würde, wenn er die Position der Yankees in Washingtons Nähe bedrohte.
    Weitere Schlachten folgten. Groveton, Bull Run, Chantilly. Lee brachte keinen entscheidenden Angriff gegen die Union zustande. Aber trotz der Unterzahl seiner Truppen erlitten die Yankees erstaunliche Verluste, während er die Rebellenpositionen erfolgreich verteidigte, Richmond schützte und die Gegner nach D. C. zurückdrängte.
    Obwohl Jerome mehrmals hinter die feindlichen Linien ritt, spürte er Risa kein zweites Mal auf. Er sagte sich, er würde sie gar nicht suchen, nachdem er sie eindringlich genug vor weiteren Attacken gegen seine Familie gewarnt hatte. Jetzt war er nicht mehr von ihr besessen - zumindest redete er sich das ein. Doch die Erinnerungen verfolgten ihn unentwegt, und die Erkenntnis, daß sie ihn für einen elenden Barbaren hielt, für den schlimmsten aller Feinde, befreite ihn nicht von seiner Sehnsucht.
    Während Lee seine Kampagne fortsetzte, blieb Jerome bei der Confederate States Army in Nord-Virginia. Am 15. September gelang es Jackson, Harpers Ferry zu erobern. Als Lee von diesem Erfolg erfuhr, beschloß er, in Sharpsburg, Maryland, Stellung zu beziehen. Noch nie hatte Jerome eine so erbitterte Schlacht beobachtet wie in der kleinen Stadt Sharpsburg am Antietam Creek. Unablässiges Gewehrfeuer mähte ausgedehnte Maisfelder nieder, und die darin versteckten Soldaten fielen scharenweise.
    Überall häuften sich die Leichen. Später wurde eine Gasse Bloody Lane genannt.
    Im Licht einer blutrot versinkenden Sonne starrte Jerome auf die blutgetränkte Erde. Der Norden beklagte ebenso schwere Verluste wie der Süden. Deprimiert betrachtete er junge Burschen, die gestorben waren, ehe sie das Leben kennengelernt hatten. Er hörte Verwundete schluchzen - tapfere, entschlossene Kämpfer. Und er überlegte, ob sich der Allmächtige gegen sie alle gewandt hatte, gegen Freund und Feind.
    Niemals würde er diesen September in Maryland vergessen, wochenlang roch er Blut in seinen Alpträumen. Doch er konnte seinen Kriegsdienst nicht quittieren, sonst würde er die zahlreichen Toten verraten. Nur Gott allein wußte noch, welche Seite im Recht war, wenn es überhaupt ein Recht gab. Als die Überlebenden zwischen Leichen nach Verletzten suchten, erkannte Jerome, wie wichtig seine Rückkehr auf die Lady Varina war. In den Lazaretten wurde dringend medizinischer Nachschub gebraucht.
    Glücklicherweise suchten ihn auf See keine Alpträume mehr heim. Sein erster Weg führte nach Richmond, wo seine Schwester, nach einem längeren Aufenthalt bei den Eltern, ins Hospital übersiedelt war. Nur noch ein paar Wochen wollte sie in der Hauptstadt bleiben. Sie hatte einen Brief von der schwangeren Teela bekommen, die sich nicht wohl fühlte und ihre Tochter bat, im November wieder nach Hause zu kommen. Dazu war Sydney gern bereit. Jerome konnte sie jedoch nicht veranlassen, schon früher abzureisen, weil sie im Hospital gebraucht wurde.
    Die Lady Varina erstrahlte in neuem Glanz, frisch gestrichen, mit makellosen Segeln, und ihr Aussehen erfreute Jeromes Herz. In Charleston wurde er wieder von Jenson eingeladen. Dann besuchte er eine Dinnerparty der Thompsons. Janine flirtete schamlos mit ihm, und er genoß ihre Gesellschaft. Aber während er sie beobachtete und an seinem Brandy nippte, stellte er unwillkürlich Vergleiche an.
    Obwohl sie eine Schönheit war, sehnte er sich nach Risa Magees seidigen roten Haaren, ihren Kristallaugen, ihren vollen Brüsten.
    Trotz ihrer herausfordernden Koketterie kündigte Janine nicht an, sie würde ihn später in seinem Schlafzimmer

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