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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Entschluß steht fest, Lieutenant Waylon.«
    »Verzeihen Sie, Sir, wir müssen an das Wohl aller Leute an Bord denken.«
    Der Captain räusperte sich. Offenbar verstand er, worauf Waylon ihn hinwies. »Also gut.« Zu Jerome gewandt, fuhr er fort. »Sir, wir leisten keinen weiteren Widerstand, wenn Sie uns in der Gefangenschaft gut behandeln.«
    »Das habe ich vor.« Jerome rief Michael O'Hara zu sich. »Nimm den Gentlemen die Waffen ab und bring sie in ihre Quartiere.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Michael führte die Yankees ab, und Jerome schlenderte über das Deck. Als er einen jungen Mann auf den Planken liegen sah, der sein Bein umklammerte und mit den Tränen kämpfte, neigte er sich hinab. »Wo wurden Sie getroffen?«
    »Am Knie, Sir. Ich verliere mein Bein. Dann wird Jenny mich nicht mehr lieben. Was soll sie mit einem halben Mann anfangen?«
    »Ob man ein halber oder ein ganzer Mann ist, liegt nicht an einem Bein. Aber geben Sie die Hoffnung noch nicht auf.« Jerome setzte sich zu dem Jungen und zog sein Messer hervor. Beim Anblick der Klinge erblaßte der Soldat. Jerome zerschnitt das blutige Hosenbein, betastete den Knochen, und der Bursche biß die Zähne zusammen, um nicht zu schreien. »Da ist nichts zersplittert. Wenn wir die Kugel rausholen und eine Infektion vermieden wird ...«
    Verzweifelt packte der Junge Jeromes Arm. »Doc Deakins sagte, er müsse das Bein amputieren. Bitte, Captain Reb, hindern Sie ihn dran ...«
    Nach kurzem Zögern richtete Jerome sich auf. »David!«
    Der Schiffsarzt von der Lady Varina, der gerade einen Verletzten behandelte, befahl einem Assistenten, den Mann nicht zu bewegen, und eilte zu Jerome.
    »Schau dir das an, David. Können wir das Bein retten?«
    David beugte sich zu dem Jungen hinab und untersuchte das Knie. »Ja. Allerdings besteht ein gewisses Risiko. Diese Jungs aus dem Norden glauben, wir würden sie in unseren Lazaretten ermorden. Und ich behandle ihn nur, wenn er damit einverstanden ist.«
    »Bitte, Sir!« flehte der Bursche. »Wenn Sie mein Bein erhalten, werde ich ein sehr geduldiger Patient sein - und ihr Sklave für den Rest meines Lebens!«
    »Bring ihn an Bord der Lady Varina, David«, empfahl Jerome grinsend. »Mr. Douglas, kümmern Sie sich um das Schiff. Bringen Sie mir eine Liste der Toten und Verletzten und ein Inventar von der Fracht. Sie finden mich in meiner Kabine.«
    Wieder an Bord seines Schoners, setzte er sich an den Schreibtisch, studierte Seekarten und überlegte, auf welchem Weg er seine Beute am besten in Sicherheit bringen konnte. Falls es sich irgendwie vermeiden ließ, wollte Jerome das Yankee-Schiff nicht versenken. Dafür brauchte die Konföderation viel zu dringend intakte Kriegsschiffe. Schließlich entschied er sich für Jacksonville - vorausgesetzt, die Stadt befand sich noch nicht in den Händen der Union. Dort konnte das Schiff repariert und dann den Behörden der Konföderierten übergeben werden.
    Es klopfte an der Tür. Da er Mr. Douglas erwartete, blickte er nicht auf. Nun hörte er ein Räuspern und hob den Kopf. Der verletzte junge Yankee hinkte herein, auf eine abgebrochene Planke gestützt, die er als Krücke benutzte.
    »Wollen Sie unbedingt verbluten?« fragte Jerome.
    »Nein, Sir, ich möchte mich nur bedanken. Inzwischen weiß ich, wer Sie sind, Captain McKenzie. Im Norden behauptet man, Sie wären ein Teufel, ein Meeresungeheuer. Aber die Leute irren sich. Das habe ich gemerkt.«
    »Freut mich«, erwiderte Jerome belustigt.
    Der Junge zögerte und holte tief Atem. »Vielleicht kann ich mich mit einer Information revanchieren, Sir. Mein Freund Sully wurde beim Gefecht nicht verletzt. Vorhin durfte er mich an Bord Ihres Schiffs besuchen, und da erzählte er mir, Captain Briggs und Lieutenant Waylon würden ihre Flucht planen - mit der Tochter des Generals.«
    »Mit der Tochter des Generals?« wiederholte Jerome in scharfem Ton.
    »Miss Magee, Sir. Wie alle Welt weiß, haben Sie diese Dame einmal entführt, Captain.«
    Risa - an Bord des Schiffs, das er soeben gekapert hatte ...
    »Jetzt wollen sie Miss Magee retten«, fügte der Junge hinzu.
    »Und weshalb kommen Sie zu mir?«
    »Weil diese Narren sie umbringen werden. Sicher ertrinken sie, oder die Haie reißen sie in Stücke. Und ob-wohl in allen Zeitungen steht, Sie hätten Miss Magee vergewaltigt, glaube ich, bei Ihnen wäre sie sicher viel besser aufgehoben.«
    »Ich verstehe. Lieber das kleinere von zwei Übeln, was? Vielen Dank, junger Mann. Gehen Sie jetzt sofort

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