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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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würgte Lieutenant Waylon hervor.
    »Halt, Yankees!« lautete ein donnernder Befehl.
    »Nein, Sir!« rief Waylon. »Seien Sie nicht albern«, mahnte Briggs. »Wollen Sie sich erschießen lassen?«
    »Wir kämpfen!« beharrte Waylon.
    »Bitte, Sir«, flehte Risa, »kein Blutvergießen mehr ...«
    Zu ihrem Entsetzen sprang er auf und begann, mit einem kleinen Revolver zu feuern, den er vor den Rebellen versteckt hatte.
    »Setzen Sie sich, Mann!« schrie Briggs. Zu spät. Mit seiner unbedachten Aktion hatte Waylon das Boot zum Kentern gebracht, und alle Insassen fielen ins blauschwarze Meer. Die warme Kleidung - für eine kühle Nacht auf dem Atlantik gewählt - und die schweren Stiefel zogen Risa hinab. Zudem steckten in der Tasche ihres Umhangs Silbermünzen für die Reise.
    Aber es gelang ihr, die Stiefel abzustreifen und aufzutauchen. Wenn sie sich auch um Briggs und Waylon sorgte - ihr Selbsterhaltungstrieb war stärker, weil sie ihr ungeborenes Baby retten mußte. Keuchend rang sie nach Atem und trat Wasser. Etwa dreißig Meter entfernt sah sie den gekenterten Kahn, und sie beobachtete, wie Jeromes Männer die beiden Yankees in ihr Boot zerrten.
    Jerome, der in einem anderen Boot saß, ruderte zu ihr. In seinem weitgeschnittenen weißen Hemd, den dunklen Breeches und hohen Stiefeln glich er eher einem Piraten als einem Militär.
    »Schwimmst du wieder?« erkundigte er sich höflich.
    »Fahr zur Hölle, McKenzie!«
    »Soll ich dich vorher retten? Auf hoher See solltest du nicht schwimmen. Das Wasser ist eiskalt und wimmelt von Haien.«
    Obwohl sie allmählich müde wurde, ignorierte sie seine ausgestreckte Hand.
    »Komm schon!« rief er ungeduldig. »Wenn ich dich
    ertrinken lasse, wird mich die Presse kreuzigen.« Da sie keine Wahl hatte, ließ sie sich in sein Boot ziehen, das heftig schwankte, aber nicht kenterte. Triefnaß saß sie am Boden, und er starrte sie mit schmalen Augen an. »Das war so ziemlich das Dümmste, was du bisher angestellt hast.«
    Ihre Zähne klapperten. »Vielleicht wäre uns die Flucht gelungen...«
    »In der Obhut dieser Idioten hättest du sterben können! Womöglich wärt ihr endlos lange auf dem Meer umhergetrieben und verhungert.«
    »O nein. Hier verkehren viele Schiffe. Man hätte uns bald entdeckt.«
    »Und wozu die ganze Mühe? Du weißt verdammt gut, daß ich euch kein Haar gekrümmt hätte.«
    »Wahrscheinlich wolltest du die Offiziere festhalten, um sie gegen gefangene Rebellen auszutauschen.«
    »Das hatte ich nicht vor. Ich bot ihnen sogar die Beiboote ihres Schiffs an. Und du? Warum hast du beschlossen, nach England zu reisen?«
    »Weil in meinem Vaterland gefährliche Schlangen ihr Unwesen treiben, die unerwartet auftauchen und genauso plötzlich wieder verschwinden.« Und dann fiel ihr eine phantastische Lüge ein. »Wenn du's unbedingt wissen mußt - ich werde heiraten.«
    »Tatsächlich? Und wie kam es zu deiner Verlobung?«
    »Das geht dich nichts an.«
    »Oh, mich würde nur interessieren, ob der Bursche weiß, worauf er sich einläßt.«
    »Er bekommt eine Frau, die ihn liebt...«
    »... und bereits gelernt hat, wie sie ihm ihre Liebe zeigen muß.«
    »Mein Bräutigam ist ein englischer Gentleman, der mir nicht vorwirft, daß ich von einem Schurken entführt wurde«, fauchte sie. »Warum ruderst du nicht endlich zu deinem Schiff?«
    Automatisch griff er nach den Rudern. »Also wird er -alles verstehen?«
    »Ja, natürlich. Vielleicht wird er meine Erfahrungen sogar schätzen, so wie die junge Dame, mit der du verlobt bist, deine Liebeskünste. Oder deine Braut hat sie schon kennengelernt.«
    »Meine Braut?«
    »Davon habe ich in der Zeitung gelesen. Toms -Thompkins ... Ein Mädchen aus Charleston.«
    »Ah, Janine.« Als das Boot gegen den Rumpf der Lady Varina schlug, stand er auf, band es fest und griff nach der Strickleiter, die ihm zugeworfen wurde. Mit seiner Hilfe kletterte Risa hinauf, dann stand sie fröstelnd in ihrem nassen Umhang an Deck. Wenigstens hatte sie ihr Geld gerettet.
    Die Besatzung begrüßte sie freundlich, Dr. Stewart verneigte sich formvollendet, und Jeremiah rief: »Willkommen, Miss Magee! Die Kapitänskajüte ist für Sie bereit.«
    »Ma'am, wir haben uns erlaubt, Ihre Sache vom Yankee-Schiff herüberzuholen«, erklärte der Arzt.
    »Danke.« Risa ignorierte Jerome, der sich an ihrer Seite postiert hatte. »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, Gentlemen - ich bin klatschnaß und möchte mich umziehen. Jeremiah, würdest du Mr. Deiter

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