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Auf den Flügeln der Sehnsucht

Auf den Flügeln der Sehnsucht

Titel: Auf den Flügeln der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Burgemeister
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entspanntes Gesicht verschloss sich sofort.
       Die Geschwister blickten sich an. Frank wusste um den Kummer des Bauern, doch Marion hatte keine Ahnung. Sie wagte allerdings auch nicht, weiter zu fragen. "Mir reicht es ohnehin erst mal. Mit der Liebe ist das so eine Sache. Zwei Jahre war ich der Meinung, Gerd würde nur mich lieben. Und dann hörte ich zufällig, wie er einer anderen Frau schön tut. Er gebrauchte sogar dieselben Kosenamen, die er mir gegeben hat, weil er zu faul war, sich für eine andere Frau neue auszudenken", fügte sie zornig hinzu.
       Der Blick des ä lteren Bauern kehrte aus weiter Ferne zurück. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass man gerade dir so etwas antut. Du bist blitzsauber, hast Verstand und Herz und alles am rechten Fleck." Er hatte den traurigen Moment der Erinnerung wieder überwunden. "Schade, dass ich schon so alt bin."
       Er lächelte verschmitzt , freute sich, dass sie bereits zum vertrauten Du übergegangen waren. "Jetzt hab ich aber genug Süßholz geraspelt. Du wirst sicher müde sein, Marion. Ich denke, wir haben noch viel Zeit zum Reden. Schlaf dich erst einmal aus." Man konnte ihm ansehen, dass er sich nicht mehr unterhalten wollte.
       Marion reichte ihm die Hand und bedankte sich noch einmal für die Gastfreundschaft. Jetzt erst merkte sie, dass sie tatsächlich unendlich müde war. Mit letzter Kraft schleppte sie sich nach draußen.
       Frank brachte sie zu ihrem Zimmer, das ihr auf Anhieb gefiel. "Danke, Bruder, danke für alles." Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. "Morgen erzähle ich dir die ganze Geschichte, wenn du möchtest."
       "Natürlich will ich sie hören. Und du darfst, wenn du willst, auf dem Hof mithelfen. Seit Lena nicht mehr da ist, sind ihre geliebten Hühner etwas verwaist. Ich hab nicht die Zeit dazu, mich um sie zu kümmern." Er blickte sie lange an, dann hob er seine Hand und legte sie an ihre Wange. "Ich bin froh, dass du da bist, Marion. Auch ich hab dir einiges zu erzählen und hoffe, dass du mit Ratschlägen nicht sparen wirst."
       Marion nickte nur, dann machte sie die Zimmertür leise zu.
       Frank blieb noch einen Moment lang stehen. In seinem Kopf war ein einziges Durcheinander, doch er fühlte, dass Marions Besuch ein Glücksfall für ihn war, wenngleich der Grund dafür nicht gerade zum Freuen war. Doch Marion würde über den Seelenschmerz hinwegkommen, genau wie er es auch tun musste, wenn Lena weiterhin seine vorsichtigen Annäherungsversuche abblockte. Doch ob er dann noch auf dem Hof bleiben konnte, auf Dauer und womöglich mit einem neuen Bauern vor der Nase, das konnte er jetzt noch nicht sagen.
     
    * * *
     
       Arco hob den Kopf, stellte die etwas zu lang geratenen Ohren auf und lauschte. Dann blickte er auf Lena, die noch in dem ziemlich kargen typischen Behelfsbett, wie in so einer kleinen Sennerei üblich, lag und ihre Gedanken wandern ließ. Eigentlich hätte sie längst aufstehen müssen, denn über den Berggipfeln zeigten sich schon die ersten Strahlen der Morgensonne.
       "Sollen wir, Arco?" Sie rollte sich zur Seite und streichelte liebevoll den Hund, der leise winselte. "Wir werden wohl müssen." Seufzend erhob sie sich. Zögernd stand sie mitten im Raum. Alles in ihr drängte zum Fenster und doch widerstand sie dem dringenden Wunsch, hinauszuschauen, ob das Auto des Fremden wieder an dem Platz stand wie gestern.
       Ihre Hände zitterten ein wenig, als sie für sich und den Hund hastig das Frühstück bereitete. Dann trank sie ein Glas Milch und aß ein fast schon trockenes Brötchen im Stehen, während sie die Temperatur der Joghurtkultur kontrollierte.
       Arco stand schon an der Tür. Er wollte seinen täglichen Auslauf antreten. Also öffnete die junge Bäuerin die Tür. "Komm bald wieder, Arco!" rief sie ihm nach und hielt schützend die Hand vor die Augen, um ihm nachzusehen. Dann griff sie nach den leeren Milchkannen, um zum Vieh zu gehen. Das war ihre liebste Arbeit. Sie kannte jede Kuh mit Namen, redete mit ihr und hatte sogar das Gefühl dabei, als würden die Tiere sie verstehen können.
       Es ging schon weit in den Vormittag hinein, als sie endlich mit der Arbeit fertig war. Sie br achte die letzte volle Kanne in den gekühlten Anbau hinter der Hütte und setzte sich schließlich auf die Holzbank vor dem Häuschen, um eine Weile auszuruhen. Arco ließ sich zu ihren Füßen nieder.
       Da fiel ihr ein, dass sie die letzten Stunden

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