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Auf den Monden des Jupiter

Auf den Monden des Jupiter

Titel: Auf den Monden des Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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als Beschützer mitgebracht.«
    Bigmans Gesicht wurde kalkweiß, aber während die anderen noch lachten, zischte Lucky ihm aus dem Mundwinkel zu: »Du hast dich um den V-Frosch zu kümmern, Bigman! Mit Summers werde ich schon fertig. Bigman, reiß dich gefälligst zusammen! Wenn du deine ganze Wut ausstrahlst, nützt mir der V-Frosch überhaupt nichts.«
    Bigman schluckte und verbiß sich seinen Ärger.
    »Also, Ratsmann-Schnüffler, können Sie sich unter Nullgrav bewegen?« fragte Summers leise.
    »Das habe ich gerade getan, Mr. Summers.«
    »Nun, wir werden das überprüfen müssen. Wir können hier niemanden gebrauchen, der sich im Nullgrav nicht auskennt, das wäre zu gefährlich. Habe ich recht, Leute?«
    »Ja!« brüllten sie wieder.
    »Armand, hier«, fuhr Summers fort und legte dem Riesen die Hand auf die Schulter, »ist unser bester Lehrer. Wenn er mit Ihnen fertig ist, wissen Sie alles, was man wissen muß, um sich in einem Nullgrav-Korridor bewegen zu können. Darum schlage ich vor, daß Sie jetzt in den Korridor gehen. Armand wird mitkommen.«
    »Und wenn ich es vorziehe, nicht zu gehen?« fragte Lucky.
    »Dann werfen wir Sie trotzdem hinein, und Armand kommt nach.«
    Lucky nickte. »Sie scheinen es ernst zu meinen. Gibt es für diese Lektion irgendwelche Regeln?«
    Wieder erhob sich brüllendes Gelächter, aber Summers hob die Hand. »Kommen Sie nur Armand nicht in die Quere, das ist die einzige Regel, die Sie sich merken müssen. Wir passen hier oben auf. Wenn Sie versuchen, aus dem Korridor zu kriechen, ehe Sie Ihre Lektion gelernt haben, dann werfen wir Sie wieder zurück, und in anderen Stockwerken stehen auch Leute, die es genauso tun werden.«
    »Bei den Sandteufeln des Mars, euer Mann ist mehr als fünfzig Pfund schwerer als Lucky und kennt sich mit Nullgrav aus!« schrie Bigman.
    Summers drehte sich mit gespielter Überraschung um. » Nein! Daran habe ich gar nicht gedacht. Das ist aber schade!«
    Wieder lachten die Männer. »Los jetzt, Starr! Geh in den Korridor, Armand! Schleif ihn hinein, wenn du mußt!«
    »Das wird er nicht müssen«, sagte Lucky. Er drehte sich um und trat in den freien Raum des breiten Nullgravkorridors. Als seine Füße ins Leere tappten, griff er nach der Wand und drehte sich langsam herum. Eine zweite Bewegung ließ ihn zum Stillstand kommen. So stand er mitten in der Luft und blickte den Männern entgegen.
    Luckys Manöver rief beifälliges Murmeln hervor, und Armand nickte. Er redete jetzt zum erstenmal mit dröhnender, tiefer Stimme. »He, Mister, gar nicht schlecht!«
    Summers versetzte Armand einen scharfen Schlag auf den Rücken.
    »Du sollst nicht reden, du Idiot! Hinein mit dir, und zeig's ihm!«
    Armand schob sich langsam vor. »Red«, brummte er, »wir wollen nicht zu viel daraus machen.«
    Summers' Gesicht verzerrte sich vor Wut. »Hinein mit dir! Und du tust, was ich dir gesagt habe. Wenn wir ihn nicht loswerden, schicken sie uns mehr von seiner Sorte.«
    Armand trat in den Korridor und stand Lucky Angesicht zu Angesicht gegenüber.
     
    Lucky Starr wartete, bemüht, an überhaupt nichts zu denken. Er konzentrierte sich auf die Gefühlswerte, die der V-Frosch ihm vermittelte. Einige konnte er ohne Schwierigkeit erkennen, sowohl nach ihrer Art als auch danach, von dem sie ausgingen. Am leichtesten war Red Summers zu entdecken: Angst und stechender Haß, gemischt mit einem Unterton von ängstlichem Triumph. Von Armand ging ein Gefühl der Spannung aus. Gelegentlich empfing er von dem einen oder anderen Erregung. Manchmal konnte Lucky auch den Betreffenden feststellen, weil dieser gerade einen Schrei ausstieß. All das mußte er aus der ständig gleichbleibenden Flut von Bigmans Zorn heraussortieren.
    Aber jetzt blickte er starr in Armands kleine Augen und bemerkte, daß der andere ein paar Zoll nach beiden Richtungen auf und ab schwebte. Armands Hand betätigte den Kontrollknopf an seiner Brust.
    Lucky war sofort auf seiner Hut. Der andere veränderte die Richtung des Schwerefelds, wenn er den Schaltknopf in beiden Richtungen drehte. Wollte er Lucky damit verwirren?
    Lucky war sich durchaus bewußt, daß er trotz seiner großen Erfahrung im Weltraum in dem Schwerefeld, das ein Nullgrav erzeugte, ein absoluter Neuling war, denn das war eine Gewichtslosigkeit, die nicht wie die im Weltraum absolut war, sondern willkürlich verändert werden konnte.
    Und plötzlich sank Armand davon, als wäre er durch eine Falltür getreten – nur, daß er nach oben

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