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Auf den Monden des Jupiter

Auf den Monden des Jupiter

Titel: Auf den Monden des Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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anderen über den Fortgang der Dinge auf dem laufenden hielt, als wäre er ein Sportberichterstatter.
    Als Armand Lucky zum erstenmal gegen die Korridorwand drängte, erhoben sich laute Bravorufe. Bigman tat das verächtlich ab. Natürlich würden es die Schreier so hinstellen, als wäre ihr eigener Mann überlegen, aber Bigman war überzeugt, daß, sobald Lucky sich genügend an die Nullgrav-Technik gewöhnt hatte, er diesen Armand besiegen würde.
    Aber als der Bursche dann schrie: »Armand hat ihn jetzt in der Schere – die Beine gegen die Wand – ja, so ist's gut!« da fing Bigman an, unruhig zu werden.
    »Bei den Sandteufeln des Mars!« schrie Bigman atemlos. Er sprang zurück. »Sie, Summers! Gemeiner Schuft!«
    Das war einer der Fälle, da Bigman froh war, daß er eine Nadelpistole trug, obwohl Lucky das nicht mochte. Lucky hielt Nadelpistolen für unzuverlässige Waffen, da es schwer war, genau damit zu zielen. Bigman freilich war eher bereit zuzugeben, daß er ein Knirps war, als sein Geschick im Umgang mit einer solchen Waffe anzweifeln zu lassen.
    Sechs Zoll vor Summers Nase zuckte ein Lichtblitz auf, und ein knackendes Geräusch war zu hören. Das war nicht sehr eindrucksvoll, denn es wurden nur Luftmoleküle ionisiert. Summers zuckte jedoch zusammen, und Bigman spürte durch den V-Frosch ein Gefühl der Panik.
    »Alle zusammen!« rief Bigman. »Keine Bewegung!« Wieder knackte ein Nadelpistolenschuß, diesmal über Summers' Kopf, wo alle die Entladung sehen konnten.
    Es gab nur wenige Menschen, die schon selbst eine Nadelpistole in der Hand gehabt hatten. Nadelpistolen waren nämlich teuer, und man bekam nur schwer eine Lizenz dafür. Aber jeder wußte, wie die Entladung einer Nadelpistole aussah, und wenn es nur aus dem Fernsehen gewesen wäre, und jeder wußte, was für Schaden man damit anrichten konnte.
    Es war gerade, als hätten alle fünfzig Männer gleichzeitig den Atem angehalten.
    Bigman schob sich gegen die Wand zurück.
    »Jetzt hört mir alle zu!« rief er. »Wer von euch hat gewußt, daß Summers, dieser Schuft, das Nullgravsteuer von meinem Freund stört? Dieser Kampf ist nicht fair!«
    »Das stimmt nicht!« stieß Summers zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Sie irren.«
    »So, ich irre? Summers, Sie sind ein tapferer Mann, solange fünfzig gegen zwei stehen. Wollen doch sehen, wie lange Sie gegen eine Nadelpistole tapfer bleiben.«
    Wieder ballte er seine Faust, und diesmal blendete der Blitz alle außer Bigman, der genau den richtigen Augenblick kannte, wo er die Augen schließen mußte.
    Summers stieß einen erschreckten Schrei aus. Er war unverletzt, nur der oberste Knopf an seinem Hemd war verschwunden.
    »Gut gezielt, wenn ich das selbst sagen darf«, erklärte Bigman. »Ich weiß nicht, ob ich beim nächsten Mal wieder so viel Glück habe. Ich würde Ihnen raten, daß Sie sich nicht bewegen, Summers. Tun Sie so, als wären Sie aus Stein.«
    Summers schloß die Augen. Dicke Schweißtropfen standen ihm auf der Stirn. Bigman zielte und gab zwei weitere Schüsse ab.
    Wieder verschwanden zwei Knöpfe in einem blendenden Blitz.
    »Bei den Sandteufeln des Mars, heute ist mein Glückstag! Ist das nicht hübsch? Also – noch einen.« Diesmal schrie Summers vor Schmerz auf. Sein Hemd hatte einen Riß abbekommen, und man sah darunter die gerötete Haut.
    »Ach«, klagte Bigman, »das war nicht so gut. Jetzt bin ich unruhig und werde beim nächstenmal wahrscheinlich zwei Zoll danebenschießen ... es sei denn, Sie wollten etwas sagen, Summers.«
    »Ja!« schrie der andere. »Sie haben recht.«
    »Ihr Mann ist schwerer, Summers«, sagte Bigman. »Ihr Mann hat Erfahrung, und dennoch reichte Ihnen ein fairer Kampf noch nicht. Sie wollen wohl gar nichts riskieren, was? Lassen Sie los, was Sie da in der Hand halten ... und von euch anderen bewegt sich keiner! Von jetzt an wird das ein fairer Kampf. Keiner rührt sich hier, solange nicht einer aus dem Korridor klettert.«
    Er hielt inne und funkelte seine Gegner an, während seine Faust mit der Nadelpistole langsam von links nach rechts wanderte. »Aber, wenn euer Muskelprotz zurückkommen sollte, wäre ich sehr enttäuscht. Und wenn ich enttäuscht bin, bin ich unberechenbar. Ich könnte so enttäuscht sein, daß ich mitten in die Menge schieße, und keiner von euch kann etwas dagegen tun, daß ich wenigstens zehnmal abdrücke. Wenn also zehn von euch lebensmüde sind, dann braucht ihr bloß zu hoffen, daß euer Mann Lucky Starr

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