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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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er Cadans Geruch an mir wahrgenommen hatte. »Warum konnte ich dich nicht finden?«, fragte er. »Wolltest du dich vor mir verstecken?«
    Die tieftraurige Enttäuschung in seiner Stimme gab mir das Gefühl, der schlechteste Mensch auf der ganzen Welt zu sein. »Es tut mir leid, Will. Ich wollte nur eine Weile allein sein.«
    Er fragte nicht nach Cadan. Er wusste Bescheid, doch er schwieg. Er würde mich nicht verurteilen. Das tat er nie. Er war perfekt, und ich liebte ihn so sehr, dass es wehtat.
    Ich fing wieder an zu weinen. »Es tut mir so leid!«, schluchzte ich.
    Er zog mich fester an sich und presste das Gesicht in mein Haar. »Ist schon okay. Alles wird wieder gut. Wein doch nicht.«
    »Warum bist du nur so gut zu mir?«, stotterte ich. »Wo ich ständig vor allem davonlaufe, vor dir davonlaufe. Warum hast du so viel Geduld mit mir und nimmst all den Schmerz auf dich, ohne Fragen zu stellen?«
    »Ellie …« Er rieb meine Hände. »Du bist halb erfroren.« Er zog meine Finger an seine Lippen, und sein warmer Atem brachte alles in mir zum Schmelzen.
    »Ich bin völlig durcheinander«, sagte ich verzweifelt. »Und mir ist kalt.«
    Ohne Umschweife hob er mich hoch und trug mich das letzte Stück bis zum Wagen. Bibbernd vor Kälte hielt ich mich an ihm fest, und als wir am Ziel waren, setzte er mich sanft auf der kalten Motorhaube ab. Mit zittrigen Fingern kramte ich die Autoschlüssel aus der Tasche. Will nahm sie entgegen und entriegelte die Türschlösser.
    »Ich fahre«, sagte er leise.
    Als ich nicht protestierte, hob er mich von der Haube und bugsierte mich auf den Beifahrersitz. Ich fand es ein bisschen albern, dass er mich anschnallte, als wäre ich ein hilfloses Kleinkind, ließ ihn jedoch gewähren. Sich um mich zu kümmern war für ihn mehr als nur seine Pflicht. Er liebte mich genauso sehr, wie ich ihn liebte, und wir hatten gemeinsam zu viel durchgestanden, um keine Achtung voreinander zu haben. Ich hatte ihn heute Abend vor den Kopf gestoßen, indem ich davongelaufen war, seine selbstlose Treue zu mir mit Verachtung gestraft hatte, und obwohl er allen Grund hatte, wütend auf mich zu sein, war er es nicht. Er trug mich, wenn ich erschöpft war, wiegte mich an seiner Brust, wenn ich fror, und jetzt legte er mir den Sicherheitsgurt an, wozu ich durchaus selbst in der Lage gewesen wäre. Er rieb mir nicht unter die Nase, wie sehr ich ihn brauchte. Das war nicht seine Art. Nie und nimmer, nicht mal in einer Million Jahre, würde ich jemanden finden, der ihm auch nur ansatzweise gleichkam.
    Statt zu Nana brachte Will mich zu Nathaniel. Er öffnete die Beifahrertür und wollte mich ins Haus tragen, aber ich stoppte ihn.
    »Ich kann selber gehen«, sagte ich und trat mit klappernden Zähnen in die klirrende Kälte.
    Er widersprach mir nicht, sondern nahm meine Hand und führte mich zur Haustür. Seine Finger verflochten sich mit meinen, als wenn all das, was ich ihm in den vergangenen Tagen angetan hatte, nie geschehen wäre. Lauren kam uns entgegen und hielt erschrocken die Hand vor den Mund. Sie trat zur Seite, damit Will mich hineinführen konnte, und sobald die behagliche Wärme meinen geschundenen Körper dahinschmelzen ließ, schloss sie mich ganz fest in die Arme.
    »Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht«, flüsterte sie. »Ich bin ja so froh, dass Will dich gefunden hat.«
    In diesem Moment kam Nathaniel aus der Küche und wischte sich die Hände mit einem Trockentuch ab. Sein verständnisvolles Lächeln wirkte aufrichtig und wärmte mir das Herz. »Hey, Ell. Hast du Hunger?«
    Ich strich mein Haar hinter die Ohren und lächelte gezwungen. »Ja.«
    »Gut.« Sein Grinsen wurde breiter. »Ich hab Spaghetti gemacht, und du kommst gerade rechtzeitig.«
    Lauren nahm mir die Jacke ab und hängte sie in den Schrank. »Er hat ein neues Soßenrezept ausprobiert. Also musst du ihn loben, auch wenn’s nach Motoröl und Oregano schmeckt.«
    Ich lachte matt. »In Ordnung.«
    »Kommt schon«, sagte Lauren und zog mich in die Küche. »Es wird Zeit, dass sie was Warmes in den Bauch kriegt.«
    Beim Essen waren alle sehr nett zu mir, lachten über meine lahmen Witze, und trotz allem, was passiert war, wirkte das Leben halbwegs normal. Ich half Lauren beim Abwasch, während Nathaniel und Will das Geschirr wegräumten. Als alles wieder ordentlich war, lehnte ich den Kopf an Wills Schulter und gähnte.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er mit besorgter Miene.
    Ich schenkte ihm ein kleines Lächeln. »Nur ein

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