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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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und war berühmt für ihre Jagderfolge. Als Will beschloss, in ihre Fußstapfen zu treten, bat sie mich, ihn unter meine Fittiche zu nehmen. Wills Vater habe ich allerdings nie kennengelernt.«
    »Wie war Madeleine?«
    »Sie war eine beeindruckende Frau, nahm ihre Pflichten genauso ernst wie Will, aber sie war auch gütig.« Er hielt kurz inne. »Da ist noch etwas, das du wissen musst, Ellie.«
    Ich spürte ein nervöses Kribbeln und fürchtete mich vor dem, was er zu sagen hatte. »Okay.«
    Er holte tief Luft. »Du verstehst doch die Bedeutung und Funktion von Reliquien, nicht wahr?«
    »Im Großen und Ganzen schon«, sagte ich. »Es sind Gegenstände mit einer magischen Verbindung zu einem himmlischen oder höllischen Wesen.«
    »Sie können alles sein, selbst irgendetwas Lebendiges«, sagte er. »Von einem Baum im Wald bis zu einem menschlichen Wesen. Und alle brauchen sie einen Beschützer, selbst die dämonischen Reliquien. Alles kann eine Verbindung zu Himmel oder Hölle haben, aber die machtvollsten aller Dinge sind Reliquien. Wie du, Ellie.«
    In meinem Kopf drehte sich alles, und ich sackte noch etwas tiefer ins Sofa. »Was sagst du da?«
    »Du bist eine Reliquie, Ellie.«
    »Ich?«
    Er nickte. »Dein menschlicher Körper, Gabriels Hülle. Das heiligste aller Dinge auf Erden bist du. Jede Reliquie braucht einen Beschützer. Will ist deiner.«
    »Dann ist Will also ein Reliquienbeschützer. Mein Beschützer.«
    »Korrekt. Der Beschützer, der wichtigste aller engelhaften Beschützer.«
    »Aber du bist kein Reliquienbeschützer von mir oder sonst wem oder was, stimmt’s?«
    »Nein«, sagte er sanft. »Nicht offiziell, aber es gibt ein paar Gegenstände, die ich bewahre. Aufzeichnungen über unsere Welt, bedeutsame Bücher. Ich habe sie von meinem Vater übernommen, nachdem er getötet wurde.«
    »Warum hast du dich in die Sache hineinziehen lassen? Du musst das alles doch nicht auf dich nehmen.«
    Er lächelte. »Stimmt, aber Will ist wie mein jüngerer Bruder. Ich werde mich immer um ihn kümmern und immer an seiner Seite kämpfen. Das tut man für seine Familie und für die, die man liebt. Aus diesem Grund will auch ich dich beschützen, Ellie. Nicht nur, weil du die Preliatin bist, sondern auch, weil du für mich zur Familie gehörst.«
    Das saß. Die Güte seiner Worte drang in mein Inneres, und mein Herz krampfte sich zusammen. »Danke, Nathaniel«, sagte ich mit zittriger Stimme. »Du bist auch wie ein Bruder für mich. Trotzdem kann ich nicht ganz verstehen, warum ihr euch diese schwere Verantwortung aufladet. Wie könnt ihr alles hinter euch lassen, um jemanden zu schützen – koste es, was es wolle?«
    Er atmete tief ein. »Welchen Sinn hat ein ewiges Leben, wenn man es mit Nichtstun verbringt? Keinen. Es wäre die reinste Verschwendung.«
    Ich erinnerte mich an Wills Worte über die Nacht, in der Michael ihm sein Schwert überreicht und ihm die Verantwortung für mich übertragen hatte: »Er gab mir ein Ziel, eine Art Bestimmung in meiner Unsterblichkeit, einen Mittelpunkt. Du hast meinem Dasein einen Sinn gegeben.«
    »Im Krieg gibt es vier Grundsätze, über die du dir im Klaren sein musst, Ellie«, begann Nathaniel. »Erstens, jede Aktion erfordert eine sorgfältige Taktik. Zweitens, verlier nie die Hoffnung, und kämpfe nur für das, was richtig ist. Drittens, sei tapfer, aber nicht ohne Furcht. Und viertens, sei bereit, Opfer zu bringen.«
    Bereit sein, Opfer zu bringen. War ich das? Wie weit würde ich gehen müssen, wie viel würde ich opfern müssen, um diesen Krieg zu gewinnen? Mich selbst, meine Freunde, meine Familie – Will? Ich würde ihr Leben nicht opfern, aber wäre ich bereit, sie aufzugeben, um sie zu retten?
    »Ich werde diesen Krieg gewinnen«, sagte ich zu Nathaniel.
    Er lächelte sanft. »Ich glaube, dass du es kannst.«
    Die Haustür wurde geöffnet, und Will und Lauren kamen mit Einkaufstüten bepackt herein. Nathaniel und ich gingen nach draußen, um die übrigen Einkäufe aus Laurens Wagen zu holen. Ich genoss die Strahlen der Märzsonne, die für Temperaturen im Plusbereich sorgten. Der Frühling stand vor der Tür.
    »Wie war’s im Supermarkt?«, fragte ich Will.
    »Grässlich.« Er seufzte. »All diese Frauen, an denen man sich vorbeidrängeln muss, um an die Regale zu kommen. Die waren schlimm.«
    »Wirst du nicht mal mit ein paar Hausfrauen fertig?«, zog ich ihn auf.
    »Anscheinend nicht«, erwiderte er genervt.
    »Will nimmt es mit den widerwärtigsten Reapern

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