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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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wenig fester, während er mich durch die Menge führte.

ACHT
    A m Sonntagabend rüsteten Will und ich uns für ein Treffen mit Ava und Marcus, um Jagd auf die letzten beiden Nycteriden zu machen. Ich zerbrach mir den Kopf, welche Kleidung sich am besten eignete. Avas Kommentare über mein Outfit hätten mir einerlei sein sollen, nicht zuletzt, weil sie ein Reaper war und selbst im tiefsten Winter nicht fror, so wie ich. Ich musste mich warm anziehen, sonst würde ich vor Kälte zittern, statt mich zu verteidigen. Ich verzog mich in meinen begehbaren Schrank und durchwühlte meine Wintersachen, während Will vor der Tür auf mich wartete. Ich entschied mich für die Leggings, die ich immer zum Laufen trug. In den elastischen Hosen würde es sich viel besser kämpfen lassen als in Jeans. Ein Rollkragenpulli würde warm genug sein, wenn ich angegriffen wurde und die Jacke ausziehen musste.
    »Bist du bald fertig?«, rief Will.
    »Einen Moment.« Ich streifte den schwarzen Rolli über und stellte fest, dass die Leggings ebenfalls schwarz waren. Nie und nimmer würde ich wie ein Ninja-Krieger daherkommen. Ich zog den Pulli wieder aus und wählte stattdessen einen lilafarbenen. Viel besser. Ich inspizierte meine Schuhe und entschied mich für die lila Schneestiefeletten mit Pelzrand. Perfekt.
    Als ich aus dem Schrank kam, saß Will auf meinem Bett. »Hast du die ganze Zeit die Tür angestarrt, während ich im Schrank war?«
    »Was hätte ich denn sonst so lange machen sollen?« Er ließ den Blick zu meinen Füßen wandern. »Schöne Stiefel.«
    Ich stemmte die Hände in die Hüften und sah ihn grimmig an. »Du bist ein gemeiner Kerl.«
    »Ich hab dir doch nur ein Kompliment gemacht.«
    »Wer’s glaubt«, knurrte ich. »Du hast dich über meine Stiefel lustig gemacht. Ich bin doch nicht blöd.«
    Er schüttelte grinsend den Kopf. »Bist du jetzt endlich fertig?«
    Ich griff nach Schal und Jacke. »Ja. Du auch?«
    »Ja. Ich musste ja wieder auf dich warten.«
    Ich lachte und warf meinen Schal nach ihm. Geschickt fing er ihn auf.
    »Den solltest du bei der Jagd sowieso nicht tragen«, sagte er streng.
    »Warum nicht? Er ist schön warm.«
    »Der ist mit Krallen leicht zu packen. Stranguliert werden ist kein schöner Tod.«
    Wütend riss ich den Schal wieder an mich. »Na schön. Dann trage ich ihn nicht. Ihr wollt wohl lieber, dass ich erfriere!«
    »Wenn du dich bewegst, wird es dir schon warm werden.«
    »Kann ich mir nicht vorstellen. Draußen sind es mindestens zehn Grad unter null«, murrte ich.
    Er packte mich am Pullover und zog mich an sich. »Hör auf zu jammern.«
    Ich schlug nach seiner Hand und zwang ihn, mich loszulassen. »Ich werd’s dir schon zeigen«, zischte ich grimmig und strich meinen Pulli glatt.
    Lachend stand er auf. »Du siehst süß aus. Bist du fertig? Wir sind in einer halben Stunde mit ihnen verabredet, und es ist schon fast dunkel.«
    Ich salutierte. »Jawohl, Herr Major!«
    Wir parkten meinen Wagen auf einem bewachten Parkplatz in der Innenstadt und gingen zu Fuß in einen schäbigen Stadtteil. Dämonische Reaper jagten lieber in heruntergekommenen Wohngegenden, wo weniger Leute im Dunkeln herumliefen und es ruhige Ecken gab, um Opfer zu töten und ungestört zu vertilgen. Es dauerte nicht lange, bis wir Marcus entdeckt hatten, der auf der Treppe eines leerstehenden, mit Brettern vernagelten Hauses saß.
    »Du bist doch nicht mehr sauer auf mich, oder?«, sagte er und kam die Treppe herunter.
    »Nein. Aber vergiss nicht, was ich dir gesagt habe«, ermahnte ich ihn.
    Er grinste mich unbekümmert an. »Wie könnte ich?«
    Plötzlich landete Ava zu meiner Linken und ließ mich zusammenfahren. Sie musste vom Dach gesprungen sein. Ihr langes Haar war zu einem Pferdeschwanz gebunden, und wieder trug sie dasselbe eng anliegende schwarze Outfit wie Marcus. »Bevorzugst du eine bestimmte Methode beim Patrouillieren?«, fragte sie und starrte auf meine Leggings. Offenbar hatte sie an meiner Kleiderwahl wieder etwas auszusetzen.
    »Methode?« Ich sah Will fragend an.
    »Wir gehen auf Überwachungspatrouille«, erklärte er.
    Wir hatten noch nie über irgendwelche Fachausdrücke diskutiert, die unsere Jagdgewohnheiten beschrieben. Wir gingen raus, suchten nach Reapern, töteten manchmal welche und gingen wieder nach Hause. Ich hatte keine Ahnung, dass es auch andere Möglichkeiten gab zu jagen. »Was bedeutet, dass wir rausgehen und nach den bösen Jungs suchen, stimmt’s?«
    »Bislang haben wir noch

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