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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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sie verworfen hatte. Josie Newport veranstaltete eine verfrühte Valentinstagparty unter dem Motto Herzen in Flammen, und der Dresscode lautete Rot oder Schwarz. Mich auf die Kleiderwahl zu konzentrieren und Kate gleichzeitig in Liebesfragen zu beraten war ziemlich aufreibend. »Wenn du meinst, er sagt Ja, dann frag ihn doch.«
    »Warum sollte er denn nicht Ja sagen?«
    »Ich – äh«, stammelte ich. »Na ja, vielleicht hält sich seine Begeisterung für Highschoolpartys in Grenzen.«
    »Zu meiner ist er doch auch gekommen«, sagte sie. »Und du kommst doch auch mit Will, oder?«
    »Kann sein. Aber ich hab noch nicht mit ihm darüber gesprochen«, sagte ich und nahm das rote Kleid vom Ständer. Mit den Gedanken war ich jedoch ganz woanders. Die Vorstellung, dass Kate mit Marcus ausgehen könnte, behagte mir ganz und gar nicht. Er war ein Reaper, und sie war durch und durch menschlich und sterblich, ohne jedes Bewusstsein für übernatürliche Gegebenheiten. Ich musste verhindern, dass sie sich mit Reapern anfreundete, und er würde ihr wahrscheinlich niemals die Wahrheit über sich erzählen. Sie könnten nur zusammen sein, wenn Marcus ihr die schockierende Wahrheit verschwieg.
    Kate wählte ein Kleid aus und überprüfte die Stoffqualität. Ich war mir sicher, dass sie umwerfend darin aussehen würde.
    »Warum willst du ein Schwarzes anprobieren?«, fragte ich sie. »Nimm lieber ein Rotes, so wie ich.«
    Sie prustete abfällig und hielt sich das schwarze Kleid an. »Oh, nein. Partnerlook kann mir gestohlen bleiben. Ich geh doch nicht auf eine Party und trag dieselbe Farbe wie meine beste Freundin.«
    »Du trägst immer Schwarz«, stellte ich fest und zupfte an dem Chiffonstoff.
    »Schwarz macht schlank«, murmelte sie. »Stand letztens noch in der Cosmo .«
    Ich verdrehte die Augen. »Ja, ja. Weiß ich doch.«
    Sie grinste. »Willst du heute Abend rüberkommen?«
    »Warum nicht? Ich treff mich später noch mit Will, aber danach hab ich Zeit. Ich bring meine Schulsachen mit. Dann sehen wir uns zusammen die Hausaufgaben an. Auch wenn ich bezweifle, dass wir was geschafft kriegen.«
    Sie lachte. »Okay. Ich brauch wirklich mal einen Mädchenabend.«
    »Dann ruf ich dich an, wenn wir fertig sind.«
    »Wehe, wenn nicht.«
    Unsere Mütter kamen mit Einkaufstüten beladen in die Kleiderabteilung. Kates Mom musterte das Kleid, das Kate in der Hand hielt.
    »Habt ihr was Schickes gefunden, Mädels?«, fragte Ms Green.
    Kate reichte ihr das Kleid. »Das wollte ich gerade anprobieren.«
    Meine Mom befingerte das Kleid, das ich mir ausgesucht hatte. »Willst du das nehmen?«
    »Ja«, sagte ich. »Ist es nicht toll?«
    »Findest du es nicht ein bisschen zu gewagt für dein Alter?«, fragte sie kritisch.
    »Sie wird echt heiß darin aussehen, Ms M.«
    »Das ist zu befürchten, Kate.« Meine Mom seufzte. »Wenn du das Kleid haben willst, bitte schön. Probier es an. Aber dann ist erst einmal Schluss, Ell. Du hast dir doch gerade erst eins für deinen Geburtstag gekauft.«
    »Danke, Mom«, sagte ich lächelnd, als Kate meine Hand nahm und mich zu den Anprobekabinen zerrte. Will würde einen Herzanfall kriegen, wenn er mich in diesem Kleid sah.
    Bei Nathaniel traf ich niemanden an. Wenn sich die Gelegenheit bot, verschwanden die Jungs nach draußen – Pech für mich, denn ich spürte als Einzige, wie kalt es war. Heute war ich nicht in erster Linie wegen Will gekommen, sondern weil Nathaniel gesagt hatte, er hätte eine Überraschung für mich.
    Ich zog die Schiebetür auf und trat auf die Terrasse. »Hey, Jungs«, rief ich und sprang die Verandastufen hinunter. Sie hingen beim Schießstand herum, und auf der Plattform lagen diverse Feuerwaffen. Nathaniel trug Ohren- und Augenschutz und richtete eine gewaltige Handfeuerwaffe auf die Zielscheibe am anderen Ende des Gartens. Das Ziel war so weit entfernt, dass ich kaum die Kreislinien darauf erkennen konnte. Nathaniel feuerte und runzelte missmutig die Stirn.
    »Verdammt«, brummte er. »Knapp daneben.«
    Ich blinzelte und hielt mir die Hand über die Augen, da ich wegen des grellen Sonnenlichts, das vom Schnee reflektiert wurde, kaum etwas sehen konnte. Ich hätte gar nicht erkennen können, ob die Kugel getroffen hatte oder nicht. Die bessere Sicht war ein weiterer Vorteil, den die Reaper gegenüber meinem menschlichen Körper hatten.
    »Weil du ’ne Niete bist«, sagte Will gelangweilt.
    Nathaniel runzelte die Stirn. »Ich hab drei Magazine leergeschossen und nur ein einziges

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