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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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gemeint. Ich will dich nicht verärgern.«
    »Ich bin nicht sauer«, log ich. »Ich weiß, wie kindisch ich mich benehme, aber ich kann nicht anders.«
    Sein Lächeln raubte mir den Atem. »Aus demselben Grund konnte ich Landon anfangs auch nicht leiden.«
    Ich hätte fast laut losgelacht. »So schlimm ist er gar nicht.«
    »Ich dachte, es wäre vielleicht was zwischen euch gewesen«, gestand er. »Weil er dich wollte.«
    Mein Lächeln schwand dahin. »Und Ava will dich nicht?«
    »Nein, da bin ich mir ganz sicher.«
    Ich schnappte nervös nach Luft, und meine Lippen bebten. »Das ist unmöglich.«
    Er sagte nichts, schaute aber auch nicht weg. Mein Puls wurde schneller und schneller, und vor lauter Anspannung tat mir alles weh. Wenn Ava und Nathaniel uns nicht vom anderen Ende des Rasens aus angestarrt hätten, dann … weiß ich nicht, was ich gemacht hätte. Aber reglos dazustehen und ihn anzusehen, während er mich berührte, brachte mich um.
    »Mach’s gut, Will«, sagte ich und ging die Stufen zur Terrasse hinauf.
    »Mach’s gut.«
    Er schaute mir so lange in die Augen, bis ich mich umdrehte und im Haus verschwand.
    Ich hörte auf, durch die Kanäle zu zappen, als ich eine billige MTV-Reality-Show entdeckte, die mich noch genervter machte, als ich ohnehin schon war. Ich saß in Kates Zimmer auf dem Fußboden und lehnte mich an ihr Bett. Sie lag über mir auf dem Bauch und machte sich an meinem Haar zu schaffen, flocht es zu dünnen Zöpfen und drehte es zu Locken. Das Gefühl war beruhigend und lenkte mich fast von Avas Aufdringlichkeit und der albernen Fernsehsendung ab.
    »Ich liebe deine Haare«, sagte Kate und drehte eine dicke Haarsträhne auf dem Kopf zusammen. »Weißt du noch, als wir klein waren und ich dich immer Arielle genannt hab, wie die kleine Meerjungfrau?«
    »Ja.« Ich schaltete auf einen anderen Sender, wo eine Sendung über Strafgefangene lief, die überraschenderweise weniger gewalttätig waren als die Mädchen in der anderen Sendung, die sich um einen Typen gefetzt hatten.
    »Und dann wolltest du unbedingt einen lila BH, obwohl du noch zu jung für einen Mädchen-BH warst. Du hast deine Mom so lange bearbeitet, bis sie dir trotzdem einen gekauft hat.«
    »Dieser lila Mädchen-BH war echt toll.« Ich hörte entsetzt zu, als ein Insasse das Verbrechen beschrieb, das ihn in ein Hochsicherheitsgefängnis gebracht hatte.
    Seufzend zog Kate an meinen Haaren. »Und jetzt stehst du auf Push-up-BHs. So ändern sich die Zeiten.«
    »Autsch! Ich würde meine Haare gegen deine Brüste eintauschen.«
    »Vergiss es«, sagte Kate. »So wild bin ich nun auch wieder nicht auf deine Haare.«
    »War nur ein Witz.«
    »Ich hab dich lieb.«
    »Ich weiß.«
    »Warum bist du heute Abend so quengelig?« Sie zog noch fester an meinen Haaren, bis ich den Kopf in den Nacken legte und zu ihr aufblickte.
    »Weil du an meinen Haaren ziehst, du Irre.«
    »Aber sie sind so schön. Was guckst du da eigentlich für einen Blödsinn?«
    »Keine Ahnung. Aber ich glaube, der Typ hat drei andere Insassen umgebracht. Ein heißer Typ – wenn man auf blutrünstige Soziopathen abfährt.« Ich schaltete um.
    »Dachte ich mir doch, dass du auf so was stehst. Moment mal. Soll das etwa heißen, dass Wills Tattoos aus dem Knast stammen? Hast du mir irgendetwas zu erzählen?«
    Ich schnaubte laut und verächtlich und hatte alle Mühe, nicht hysterisch loszulachen. »Nein, glaub mir. Und ich habe keine Schwäche für Typen im Gefängnis. Hör auf, überall was reinzuinterpretieren wie ein Psychodoktor.«
    Kate strich mein Haar glatt. »Also antwortest du mir jetzt endlich? Du wirst immer launischer.«
    »Ich bin aus demselben Grund launisch wie du«, gestand ich.
    »Dann hat es also doch was mit Will zu tun? Du hast doch nicht etwa mit ihm geschlafen, oder?«
    Ich hätte mich fast an der eigenen Spucke verschluckt. » Nein , nein. Er hat mich nicht mal mehr geküsst seit … Er hat da so eine ganz alte Freundin. Die sieht toll aus und taucht ständig auf.«
    »Wie alt? Etwa eine von diesen Vierzigjährigen, die auf junge Lover stehen?«
    Nun ja, die Frage des Alters war relativ. Was bedeuteten schon ein paar Jahrzehnte für einen Reaper? »Nein, sie sind nur schon sehr lange befreundet.«
    »Aha! Interessant! Waren sie mal zusammen?«
    Ich seufzte. »Er behauptet nein, aber sie ist so verdammt attraktiv, dass sie jeden haben könnte. Ich vertraue Will, aber ich kann einfach nicht aufhören zu grübeln.«
    »Klingt, als wärst du

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