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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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oder?«, fragte ich Ava. Ich berührte den Anhänger, den ich immer trug. Die gravierten Flügel fühlten sich warm an und ließen meine Fingerspitzen wie elektrisiert vibrieren. Es war ein sonderbares Schmuckstück. Ich konnte mich nicht erinnern, woher es ursprünglich kam, doch ich fühlte mich nackt und leer, wenn ich es nicht trug – so als wäre die Kette ein Stück von mir. Es musste noch mehr hinter der geflügelten Halskette stecken, ich wusste nur nicht genau, was es war.
    Ava schüttelte den Kopf. »Nein, es ist etwas anderes, es handelt sich um eine bekannte Reliquie mit gewaltiger Macht.«
    »Vielleicht ist es das, was Bastians neue Vir suchen«, sagte ich. »Nach dem, was Cadan erzählt, müssen sie der reinste Alptraum sein. Er sagte, sie würden nach einer Art Schlüssel suchen, um den henochischen Bann, mit dem der Sarkophag belegt ist, zu brechen. Die Reliquie könnte machtvoll genug sein, um das zu bewirken.«
    »Wir müssen diese Reliquie finden, bevor Bastian sie in die Finger bekommt«, sagte Nathaniel.
    »Weißt du, wo sie ist?«, fragte Will.
    »Ich habe die Kette wiedererkannt, die der dämonische Reaper beschrieben hat«, erklärte Ava. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich weiß, welche Kette er meint. Sie wird von einem engelhaften Reaper bewacht, den ich kenne.«
    »Von einem Reliquienwächter?«, fragte Will.
    Sie nickte. »Sein Name ist Zane, und es könnte sein, dass er nicht gewillt ist, sich von dem Teil zu trennen, aber wir sollten die Reliquie besser an einem sichereren Ort verstecken oder sie vernichten. Bastian ist schon zu nah dran.«
    »Wie gut kennst du diesen Reliquienwächter?«, fragte Nathaniel.
    Sie lächelte geheimnisvoll. »Er wird nicht erfreut sein, mich zu sehen.«
    »Alte Feindschaft?«, fragte ich.
    »Alte Liebe.«
    »Oh.« Nach dieser Auskunft hielt ich lieber den Mund.
    »Brauchst du Unterstützung, um ihn zum Rausrücken des Teils zu überreden?«, fragte Will.
    »Ja. Wenn die Preliatin mich begleitet, wird er die Reliquie aufgeben müssen.«
    Ein Ausflug mit Ava war keine verlockende Vorstellung für mich, da ich ihr immer noch nicht recht traute. »Willst du gleich heute Abend los?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es ist zu gefährlich im Dunkeln. Wir warten, bis morgen früh die Sonne aufgeht und die dämonischen Reaper nicht unterwegs sind.«
    »Ich muss aber zur Schule. Und das ist leider wichtiger, als mit euch geheimnisvollen Reapern rumzuhängen.«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich verstehe. Zane muss Will als den Beschützer der Preliatin anerkennen und akzeptieren, dass Will in deinem Auftrag handelt.«
    »Ava hat Recht«, stimmte Will zu. »Ich kann genauso gut hingehen wie Ellie. Er muss mir das Ding aushändigen.«
    Wills Ausflugspläne mit Ava behagten mir genauso wenig, wie selbst mit ihr unterwegs zu sein. Ich sah Nathaniel flehentlich an, der mich mit einem mitfühlenden Lächeln bedachte. Am liebsten hätte ich Will gebeten, nicht mit ihr zu gehen, aber ich wollte mich nicht aufführen wie ein trotziges Kind. Er konnte auf sich selbst aufpassen, und ich vertraute ihm. Sie war es, der ich nicht traute.
    »Ich muss los«, erklärte ich abrupt und stampfte zurück zum Haus. »Vielen Dank, Nathaniel.«
    »Ellie«, rief Will mir nach.
    Ich ignorierte ihn und ging weiter, doch auf der Terrassentreppe holte er mich ein. Von der untersten Stufe blickte er zu mir auf und berührte meinen Ärmel.
    »Ellie«, sagte er noch einmal und zog mich herum. Ich biss mir auf die Lippe und sah ihn an.
    »Was ist?«, fragte ich ein bisschen zu schnippisch.
    »Ich weiß, was los ist.«
    »Herzlichen Glückwunsch, Sherlock.« Was war denn nur los mit mir? Ich schloss die Augen und holte tief Luft.
    »Wenn du nicht willst, dass ich sie begleite, dann lass ich es«, sagte er. »Sie kann Nathaniel mitnehmen.«
    »Nein«, sagte ich. »Es tut mir leid. Es ist wichtig, dass du an meiner Stelle mitgehst. Ich bin einfach nur … ich weiß auch nicht. Achte einfach nicht auf mich.« Ich drehte mich um und wollte weitergehen, doch er hielt mich zurück.
    Sein Blick wurde weich, und ich schmolz innerlich dahin. »Ich werde immer auf dich achten.«
    »Ich hab’s nicht wörtlich gemeint«, sagte ich und musste unwillkürlich lächeln. Selbst mit diesem flehentlichen Dackelblick war er immer noch der atemberaubendste Junge, dem ich jemals begegnet war.
    »Ich weiß«, sagte er und lockerte seinen Griff, um beruhigend meinen Arm zu streicheln. »Aber was ich gesagt habe, war ernst

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