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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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eifersüchtig.«
    »Bin ich ja auch, Frau Doktor. Hauptsache, du erwartest kein Honorar für die Therapiestunde.«
    »Halt die Klappe. Du liebst ihn also noch und willst nicht, dass er sich mit anderen trifft. Vollkommen logisch.«
    »Obendrein ist sie auch noch ziemlich cool«, sagte ich und dachte an unseren letzten Kampf gegen die Nycteriden. »Zuerst mochte ich sie nicht, aber ich respektiere sie.«
    »Aber du traust ihr nicht, stimmt’s?«
    »Nein. Und morgen trifft sie sich mit Will.«
    Überrascht rupfte sie etwas heftiger an meinen Haaren. »Oh! Wirklich?«
    »Es geht um ein Referat«, versicherte ich ihr. »Trotzdem macht es mich ganz krank.«
    »Also ich würde sie beschatten.«
    »Was meinst du damit?«
    »Versuch herauszufinden, wo sie hinwollen«, sagte sie. »Die Tusse hat anscheinend vor, ihn anzubaggern. Willst du nicht rauskriegen, ob zwischen den beiden was läuft?«
    Keine schlechte Idee, wenn auch nicht ganz ungefährlich. Wenn ich Will und Ava beobachten konnte, wenn sie allein waren, würde ich ein für alle Mal wissen, ob sie etwas füreinander übrighatten oder nicht. Es gab nur ein winziges Problem. »Aber ich muss zur Schule.«
    Kate kniff verschwörerisch ein Auge zu. »Überlass das nur mir, Süße.«

ZEHN
    A ls ich morgens zur Schule kam, suchte ich nach Kates BMW, wie sie es mir aufgetragen hatte. Da draußen eisige Temperaturen herrschten, saß sie drinnen, also setzte ich mich auf den Beifahrersitz.
    »Um wie viel Uhr sind sie heute verabredet?«, fragte sie und zog ihr Handy aus der Tasche.
    »Um zehn.«
    Kate scrollte ihre Kontakte durch, bis sie die Nummer gefunden hatte, die sie suchte. Beim zweiten Klingeln ging die angerufene Person ans Telefon. »Hallo, hier spricht Diane Monroe«, sagte sie und ahmte die Stimme meiner Mutter fast perfekt nach. »Es geht um meine Tochter, Elisabeth Monroe. Ja. Sie hat heute Morgen um zehn einen Arzttermin. Wenn Sie sie um halb zehn beurlauben könnten … Ja, nach dem Termin kommt sie zurück in die Schule. Das ist gut. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Au f Wiederhören.« Sie schob das Handy zurück in die Tasche. »Das wär’ erledigt.«
    »Du sorgst noch dafür, dass ich von der Schule fliege«, sagte ich, während sich mein Magen vor Nervosität zusammenkrampfte.
    »Nur wenn du dich blöd anstellst und erwischen lässt.«
    »Das klappt nie und nimmer.«
    »Es wird klappen. Wenn du dich zusammenreißt. Wenn du die Nerven verlierst und dich auffällig benimmst, dann schöpfen sie tatsächlich Verdacht. Das hier ist eine geheime Mission. Tu einfach ganz normal, dann denkt sich auch keiner was.«
    Trotzdem hatte ich ein ganz, ganz schlechtes Gefühl bei der Sache.
    Die Notiz, die mich für den Arzttermin vom Unterricht befreite, kam mitten in der ersten Unterrichtsstunde. So blieb mir jede Menge Zeit, auf den Zettel zu starren und mich zu fragen, ob ich überhaupt in der Lage sein würde, die Sache durchzuziehen. Ich hatte noch nie geschwänzt. Mein Herz raste wie ein Presslufthammer, als ich meinen Rucksack im Schließfach deponierte und mit Jacke und Handtasche zum Schulbüro ging. Die Sekretärin war sehr freundlich, und ich unterschrieb den Abmeldeschein, während ich vor Aufregung kaum atmen konnte.
    Ich folgte der Wegbeschreibung, die ich mir ausgedruckt hatte, und fuhr über die Orchard Lake Road zu einem älteren Gebäudekomplex, der sich in einer Seitenstraße befand. Der Parkplatz war leer, und das Grundstück war ziemlich zugewachsen. Ich blieb eine Weile bei laufendem Motor im Auto sitzen, um nicht zu frieren, und fragte mich, ob Will und Ava vielleicht schon eher gekommen waren als ich. Ich merkte erst, wie angespannt ich war, als ich beim Läuten meines Handys vor Schreck zusammenzuckte. Ich holte es aus der Tasche und sah, dass Kate mir eine SMS geschickt hatte.
    Wie läuft’s, 007?
    Ich seufzte gelangweilt und schrieb zurück.
    Noch nix los.
    Soll ich dir 1 Cappuccino bringen?
    Das klang verlockend.
    Wir können doch nicht beide schwänzen.
    Sag nicht, du willst keinen.
    Draußen bewegte sich etwas. Will und Ava tauchten aus dem Limbus auf und setzten anmutig zur Landung an, worauf ihre wunderschönen weit gespreizten Schwingen in ihren Schultern verschwanden.
    Sie sind da. Später mehr.
    Ich stellte den Motor ab, stieg aus und zog mir die Jacke enger um den Körper. Die Enttäuschung, die sich in Wills kalten grünen Augen spiegelte, war schwer zu ertragen, und mir war, als würde mein Inneres von eisigen Messern

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