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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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den Kopf an seine Brust und schloss die Augen. Er zog mich an sich und küsste mein Haar.
    »Es tut mir leid«, hauchte er. »Du hast Recht. Ich fürchte mich vor Michael, aber ich habe noch viel mehr Angst davor, dich zu verlieren. Ich will nicht, dass er dich mir wegnimmt, und wenn ich keinen Abstand von dir halte, werde ich dich verlieren.«
    Und dann wich er zurück und ließ mich allein auf dem Bett sitzen. Als ich die Augen öffnete, ging er in Richtung Fenster.
    »Will«, sagte ich.
    Er drehte sich zu mir um, doch bevor er etwas sagen konnte, klingelte sein Handy. Er sah mich entschuldigend an und zog es aus der Tasche.
    »Ava?«
    Mir war, als würde ich den Boden unter den Füßen verlieren.
    Seine Miene wurde ernst und besorgt. »Ist alles in Ordnung? Wo bist du? Wie viele sind es? Nein, nein. Wir kommen.« Er schob das Handy zurück in die Tasche. »Wir müssen los, Ellie. Orek hat Ava aufgelauert und kämpft in der sterblichen Welt gegen sie. Sie wird nicht allein mit ihm fertig.«
    Sofort sprang ich auf und schnappte mir eine Jeans und ein Sweatshirt. Ich war erschöpft und hatte keine Lust, mein warmes Zuhause zu verlassen, aber ich musste meine Pflicht erfüllen. Und Ava brauchte Hilfe. »Warte im Auto auf mich.«
    Er verschwand. Ich zog das Kleid aus und die warmen Sachen über und schlich lautlos durch den Limbus zur Hintertür hinunter. Leise huschte ich ums Haus und über die Einfahrt zu meinem Wagen. Will wartete hinterm Steuer, und ich schlüpfte auf den Beifahrersitz.
    »Wo sind sie?«
    »In der Innenstadt.«
    »Oh, Gott.«
    Will spürte Avas und Oreks Nähe im selben Moment wie ich. Er parkte mein Auto an einem sicheren Ort, und wir versuchten ihre genaue Position zu bestimmen. Ich konzentrierte mich stärker auf die Reaper-Energie, und meine Augen weiteten sich vor Schreck, als mir klar wurde, dass sie sich irgendwo über uns bekämpften.
    »Auf den Dächern!«, rief ich und stürmte durch eine schmale Gasse.
    Wir kletterten eine Feuerleiter hinauf und entdeckten Oreks für jedermann sichtbaren Körper ein paar Dächer weiter. Ava sah ich nicht. Ich schoss los, beide Khopesh-Schwerter, aus denen das Engelsfeuer aufloderte, in den Händen, und sprang von Dach zu Dach und betete, dass niemand auf der belebten Straße mich bemerken würde.
    Orek stand auf einem der höchsten Gebäude des Viertels, sechs Stockwerke über der Straße. Als wir uns näherten, sah ich, dass er Ava mit einer seiner mächtigen Hinterklauen zu Boden drückte.
    »Ava!«, schrie ich.
    Orek schwang seinen gigantischen drachenartigen Kopf auf dem langen Hals herum, um mich aus seinen bleichen, blinden Augen anzustarren. Mit geblähten Nasenlöchern fauchte er mich an. »Preliatin! Wird langsam Zeit. Mir wurde schon langweilig mit der hier. Die schreit nicht mal.«
    Er nahm den Fuß von Avas Körper und stampfte auf mich zu. Avas Brust und Bauch waren klatschnass von Blut, und sie regte sich nicht. Dennoch musste sie am Leben sein, da ihr Körper nicht zu Stein geworden war, allerdings war sie wohl sehr schwer verletzt.
    Oreks Flügel breiteten sich weit und drohend aus, und einen kurzen Moment lang wirkte er doppelt so groß. »Ich hab gehofft, dass du heute Nacht herkommst.«
    »Ellie«, flüsterte Will. »Ich lenke Orek ab. Kümmere dich um Ava. Schaff sie aus dem Weg, damit ihre Wunden in Ruhe heilen können und sie keinen weiteren Schaden nimmt.«
    »Er ist hinter mir her«, sagte ich. »Er wird mich verfolgen. Da wäre es doch klüger, wenn ich ihn ablenke.«
    Will rief sein Schwert herbei, dessen silberne Klinge die Lichter der Stadt reflektierte. »Vergiss es.«
    Er preschte vor und schwang sein Schwert, worauf der geflügelte Reaper sich aufbäumte wie ein Drache. Sie prallten aufeinander; Wills Schwert stieß durch Fleisch, als der Nycteride nach ihm schnappte. Der gigantische Reaper bewegte sich schnell, stampfte hierhin und dorthin und schlug mit Gliedmaßen, Schwanz und Flügeln um sich und verhinderte, dass Wills Schwert einen tödlichen Hieb landete. Oreks Zähne schnappten blitzschnell zu und rissen gehörige Fleischbatzen aus Wills Körper. Ich eilte zwischen Orek und Will hindurch an Avas Seite und zog sie ans andere Ende des Dachs, außer Reichweite von Oreks hin und her peitschendem Schwanz und stampfenden Füßen.
    In Avas Bauch klaffte eine riesige Wunde. Die Haut schimmerte aschfahl, ihre Kleider waren blutgetränkt, und im Gesicht hatte sie lauter Blutspritzer. Sie konnte kaum die Augen öffnen und biss

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